Das Osterei

In der Osterdekoration nimmt das Osterei unangefochten die Nummer 1 ein. Schon seit Jahrhunderten verzieren Mensch zur Osterzeit Hühnereier, um sie ausgepustet und bunt bemalt oder mit Bildern verziert an Frühlingszweige zu hängen. Gekocht werden sie besonders gern verspeist.

Das Osterei passt als Symbol der Erneuerung und der Auferstehung genau in das Thema. Hintergrund dafür ist die früher penibel eingehaltene Fastenzeit, die am Aschermittwoch begann. Die vierzigtägige Fastenzeit ("Quadragesima") an allen Werktagen dauerte bis Ostern.

In religiös strikteren Zeiten als heute verzichteten die Menschen während dieser Fastenzeit auf Fleisch, Alkohol, Milchprodukte und Eier. Und weil die Hühner in diesen Wochen selbstverständlich fleißig die Eier weiter produzierten, sammelte sich bis Ostern eine ganze Menge an Eiern an, ab Ostern verzehrt werden konnten.

Der Osterbaum

Weil in der Zeit vor Ostern die Bäume oft noch kein erstes Grün zeigen, werden sie in deutschen Vorgärten mit Ostereiern aus Plastik, Holz oder lackiertem Pappmache geschmückt. Das gilt als typisch deutsche Tradition, die in den Nachbarländern mit Bewunderung betrachtet, aber nur selten nachgeahmt wird.

Eines der bekanntesten Beispiele ist der "Saalfelder Ostereierbaum", der den Privatgarten einer Thüringer Familie in eine Touristenattraktion von internationalem Rang verwandelt hat: Seit 1965 schmücken die Krafts aus Saalfeld ihren Apfelbaum jedes Jahr mit selbst ausgepusteten und bemalten Hühnereiern. Im vergangenen Jahr war die Zahl der Eier auf mehr als 10 000 gestiegen. Der "Saalfelder Ostereierbaum" zieht regelmäßig mehrere Tausend Besucher aus der ganzen Welt an, darunter Medienvertreter unter anderem aus entfernten Regionen wie Südafrika, Australien und Thailand.

Den spektakulärsten Ostereierbaum, dokumentiert im "Guinness Buch der Rekorde", kann allerdings der Rostocker Zoo für sich in Anspruch nehmen: Dort wurde im Jahr 2007 eine Rotbuche mit mehr als 76 000 Ostereiern geschmückt. 

Das Osterfeuer

Seit Jahrhunderten entfachen Menschen meist am Ostersonnabend, mitunter aber auch an den folgenden Ostertagen, große Osterfeuer. Die Sitte stammt aus uralten Zeiten: Sie diente dazu, den Winter und böse Geister mit einem reinigenden Feuer zu vertreiben. Vor allem in ländlichen Gegenden sind Osterfeuer ein gesellschaftliches Großereignis.

Das Osterfeuer ist vergleichbar mit dem Biike-Brennen in Nordfriesland

Das Osterrad

In vielen ländlichen Regionen Deutschlands und vor allem in Norddeutschland und im Harz erfreut sich ein uralter Brauch immer noch großer Beliebtheit. Diese Tradition ist weit über 2.000 Jahre alt, findet direkt am Ostersonntag statt und erinnert durch die Gestalt der "brennenden Sonnenscheibe" an den heidnischen Sonnenkult. Das Osterrad kann bis zu 1,60 Meter groß und 100 kg schwer sein.

Dabei wird ein Holzrad mit Stroh ausgekleidet, in Brand gesetzt und einen langen Berg oder Hügel hinuntergestossen. Das Rad dient als Orakel: Kippt das Rad, soll die Ernte schlecht werden, rollt es gerade runter, kann mit guter Ernte gerechnet werden.

Der Osterkranz

In manchen Gegenden Deutschlands ist es eine gute alte Tradition, zum Osterfrühstück einen "Osterkranz" aufzutischen. Die Form des Kranzes ist ein Symbol für ewiges Leben. Wollen Sie diese nette Tradition übernehmen? Hier ist das Rezept:

Aus 500 Gramm Mehl, 250 Milliliter warmer Sahne, 1 Päckchen Trockenbackhefe, 3 Eiern, einem Eiweiß und einer Prise Salz einen Hefeteig kneten und den Teig an einem warmen Ort ruhen lassen, bis er sich im Volumen verdoppelt hat. Den Teig in drei Portionen teilen und die Teile zu Strängen von etwa 50 Zentimetern Länge formen.

Aus den Strängen einen Zopf flechten, die Enden zu einem Kranz verbinden. Den fertigen Kranz weitere 30 Minuten gehen lassen, mit einer Mischung aus Eigelb und Milch bestreichen und im vorgeheizten Ofen bei etwa 170 Grad backen, bis er einen schönen Goldton hat. Wer möchte, kann auf dem Kranz mehrere Platzhalter aus zu Eiern geformter Alufolie mitbacken und sie anschließend durch "echte" Ostereier ersetzen.

Der Osterhase

Was ein Hase im Osterbrauchtum zu suchen hat, haben Wissenschaftler bis heute nicht eindeutig erklären können. Tatsache ist aber, dass sich unsere Ahnen bereits im 17. Jahrhundert erzählten, dass der Hase die Ostereier lege und in den Gärten verstecke.

Die landläufige Erklärung überzeugt aber dennoch ein wenig. Diese lautet, dass die sonst scheuen Feldhasen gerade um die Osterzeit besonders häufig die Nähe des Menschen aufsuchen, weil sie vom Winter ausgehungert sind und sich zur Nahrungssuche bis hinein in die Bauerngärten wagen. Auffällig ist dabei auch das Verhalten der Tiere: Sie verharren gerne lange und unbeweglich in einer Mulde, bevor sie bei Gefahr plötzlich davon hoppeln.

Das war für Hobby-Zoologen unter unseren Vorvätern offensichtlich ein eindeutiger Hinweis, dass sie in der Zwischenzeit mit dem Eierlegen zu tun hatten. Hierin dürften auch die für Kinder liebevoll drapierten Osterkörbe mit Süßigkeiten ihren Ursprung finden, denn sie sind einer Mulde nachempfunden.

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