Unser Köln-Spaziergang

Unser Köln-Spaziergang (Bild: P. Schulten, aufbauend auf Open Street Map)

Spaziergang: Startpunkt Bahnhofsvorplatz


Wir beginnen unseren Spaziergang am Bahnhofsvorplatz. Da es sich um einen Rundgang handelt, könnt ihr natürlich auch überall sonst beginnen.

Vom Bahnhofsplatz aus habt ihr schon einmal einen tollen Blick auf den Dom (Roter Punkt 1) und wenn ihr wollt, besichtigt ihn jetzt von innen. Man kann auch auf einen der Domtürme hinauf steigen und von oben die Aussicht genießen. Der höhere der beiden Türme ist übrigens 157 Meter lang - da kann man schon sehr weit gucken!

Wir gehen jetzt westlich um den Dom herum. Vom Roncalli-Platz aus seht ihr links das klotzige Römisch-Germanische Museum (2). Dahinter befindet sich das Museum Ludwig und die Philharmonie.

Wir überqueren die Straße "Am Hof" und biegen dann an der nächsten Ecke links in die "Kleine Budengasse" ein. Ihr folgen wir, bis wir zum Rhein kommen. Rechter Hand werfen wir schon einmal einen Blick auf den "Alter Markt", den wir aber später genauer betrachten. Wenn der Rhein schon in Sichtweite ist, biegen wir rechts in die Mauthgasse ein und gehen auf der Rückseite des Stapelhauses entlang. Der Name leitet sich vom Stapelrecht ab: Köln konnte im Mittelalter verlangen, dass alle Waren, die durch die Stadt transportiert werden sollten, hier abgeladen und zum Verkauf angeboten wurden. Wo das Stapelhaus steht, war früher einmal eine Markthalle, in der vor allem Fisch weiter verarbeitet wurde, um dann verkauft zu werden. Wenn die Besitzer ihre Waren ohne Stop und Umwege durch die Stadt transportieren wollten, mussten sie eine Art Zoll entrichten.

 

Groß St. MartinWir biegen bei nächster Gelegenheit wieder rechts ab und stehen auf einer kleinen Wiese vor einer der zwölf großen romanischen Kirchen Kölns, Groß St. Martin (3).

Wir gehen westlich daran vorbei, überqueren die Lintgasse, gehen an der Hausnummer 10 in einen kleinen Durchgang mit einem Tor - ja, das ist ein öffentlicher Weg! - und stehen an meinem Lieblingsort der Altstadt, dem Ostermannplatz (4). Diesen lauschigen Platz mit wunderschönem alten Baumbestand finden längst nicht alle Touristen. Der Name erinnert an Willi Ostermann, einen Komponisten und Texter von meist kölschen Liedern.

Wir verlassen den Platz nach links und landen auf dem Sträßchen "Auf dem Rothenberg", überqueren noch die "Salzgasse" und gehen dann zwischen der Hausnummer 7 und 5 in einen weiteren hofartigen Platz, den Eisenmarkt (5). Hier ist der Eingang zum berühmten Puppenspiel "Hänneschen Theater".

Wir verlassen den Platz in westlicher Richtung durch einen schmalen Durchgang und stehen auf dem Heumarkt.

Ostermann-Platz, ein schattiges ...

Ostermann-Platz, ein schattiges, ruhiges Plätzchen im Trubel der Altstadt (Bild: P. Schulten)

Seht euch gut um, hier gibt es einige Restaurants, zum Beispiel das Brauhaus Päffgen oder ein Maredo - falls ihr etwas zu essen sucht, findet ihr bestimmt etwas. 

Wir setzen unseren Spaziergang fort, indem wir Richtung Osten wieder zum Rhein gehen und an der Uferpromenade rechts abbiegen und unter der Deutzer Brücke entlang gehen. Falls ihr schon müde seid, könnt ihr stattdessen links zum Ticket-Häuschen der Köln Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt AG gehen, um eine Tour mit dem Schiff zu buchen. Trotz des Namens gibt es hier übrigens keine Verbindungen nach Düsseldorf.

Rechts das Schokoladenmuseum, im Hintergrund die Deutzer KirmesFalls ihr weiter mitkommt, gehen wir jetzt am Maritim-Hotel vorbei, hier kann man übrigens auf der Terrasse sitzen und sehr gut essen. Geradeaus seht ihr bald einen der alten Zolltürme Kölns, dahinter befindet sich der moderne Bau des Schokoladenmuseums. Im Sommer finden auf dem Platz vor dem Musseum am Abend allerhand Veranstaltungen statt, Open Air Kino, Theatervorführungen und im Dezember einer der schönsten Weihnachtsmärkte.

Direkt nebenan befindet sich das Deutsche Sport & Olympia Museum.

Eigentlich kehren wir hier wieder um. Wenn ihr aber Fans moderner Architektur seid, wollt ihr vielleicht weiter das Gelände des Rheinau-Hafens besichtigen mit einigen gut erhaltenen alten Gebäuden und vielen neuen Häusern, zum Beispiel den Kranhäusern, die mittlerweile eines der Markenzeichen Kölns geworden sind. 

Unser eigentlicher Spaziergang führt uns aber über die große Straße am Rheinufer "Holzmarkt". Hinter St. Maria in Lyskirchen, der kleinsten der schon erwähnten zwölf romanischen Kirchen, gehen wir wieder zurück, überqueren den "Filzengraben", biegen rechts in den Parkplatz "Peter-Welter-Platz" ab und gehen dann gleich links die Rheingasse entlang. Dies ist nicht die schönste Ecke Kölns und ich muss euch bitten, euch ein wenig zu gedulden - es lohnt sich!

 

St. Maria im Capitol von ihrem Innenhof ausDenn wenn wir jetzt noch den "Mühlenbach" überquert haben und geradeaus wenige Meter die "Königstraße" entlang gegangen sind, stehen wir am Ende des "Marienhofs", einem hübschen kleinen Platz. Hier führen einige Stufen zum "Lichthof" hinter einer weiteren romanischen Kirche, St. Maria im Kapitol (7). Mit 100 m Länge und 40 m Breite ist sie die größte der romanischen Basiliken in Köln. Wenn ihr sie besichtigen wollt, geht den "Marienplatz" in westlicher Richtung, biegt rechts in die "Kasinostraße" ab, dort befindet sich nach einigen Metern der Eingang.

Wenn nicht, gehen wir östlich an ihr vorbei, überqueren die "Pipinstraße" und gehen am "Kleine Sandkaul" entlang.

Kaum haben wir die "Gürzenichstraße" überquert, stehen wir auch schon vor dem Gürzenich (8), einer Festhalle. Der Name geht auf eine Patrizierfamilie zurück, auf deren Grundstück das Gebäude errichtet wurde. Im Anschluss befindet sich die gesicherte Ruine einer der ältesten romanischen Kirchen Kölns, St. Alban. Auf der anderen Seite seht ihr das Haus Neuerburg mit seinem interessanten Turm - der ehemalige Firmensitz einer Tabakfabrik. Das dritte Gebäude rechts ist das Wallraf-Richartz-Museum & Foundation Corboud, ein Kunstmuseum. Auf der linken Seite befindet sich ein besonders hübscher Brunnen (10), der Fastnachtsbrunnen oder Karnevalsbrunnen.

Weiter geht es geradeaus. Rechts befindet sich ein Platz vor dem Historischen Rathaus (11). Hier soll einmal das Jüdische Museum entstehen, in dem man unter anderem die bereits jetzt sichtbaren Ausgrabungen des Judenviertels besichtigen können wird. Der Bau ist extrem umstritten, da einerseits die Finanzierung nicht gesichert ist, aufgrund der Kassenknappheit schon die anderen städtischen Museen zu kurz kommen und der klotzige Bau den Blick auf das schöne Rathaus völlig verdecken würde. 

Wenn man am Eingang des Historischen Rathauses nach links geht, erreicht man eine Treppe, die hinunter auf den "Alter Markt" führt, den wir uns jetzt genau ansehen. Von hier aus kann man sehr schön den Turm des Rathauses von hinten bewundern.

Kölner Altstadt bei NachtWir halten uns rechts und gehen die Lintgasse hinunter bis zum Rhein und spazieren nach rechts an der Altstadt entlang. Nach kurzer Zeit befindet sich links das Museum Ludwig (12) mit seinem originell geformten Dach. Wir steigen die Treppen hinauf und gehen am "Heinrich-Böll-Platz" entlang, der nur betreten werden darf, wenn unten in der Philharmonie keine Konzerte stattfinden, denn laute Geräusche, z. B. von Skateboardern, kann man sonst unten wahrnehmen.

Zwischen Römisch-Germanischen Museum und Dom gehen wir hindurch und werfen einen Blick in den Hof der Dombauhütte hinunter, hier stehen oft interessante Kunstwerke. Ein paar Meter weiter kehren wir dann in den Shop der Stadt Köln und des Doms ein und decken uns mit Souvenirs ein.

;-) Jetzt sind es nur noch ein paar Meter bis zum Ausgangspunkt des Spaziergangs.

Tipps für weitere Unternehmungen in Köln

Wer noch fit ist oder auch am nächsten Tag in der Innenstadt bleiben möchte, bekommt nun noch einige Tipps von mir. 

Shopping-Fans sollten einmal die Haupt-Einkaufsstraßen "Hohe Straße" und "Schildergasse" entlang gehen. Kleiner und etwas schicker sind "Breite Straße" und "Ehrenstraße", und wer lieber etwas nobler und teurer einkauft, wird vielleicht in der "Mittelstraße" fündig.

Die rechte Rheinseite hat auch einiges zu bieten. Wie wäre es, die Deutzer Brücke zu überqueren, auf den neuen Treppen am Rheinboulevard ein Sonnenbad zu nehmen, dann Richtung Norden zu schlendern? Dort erreicht ihr bald das KölnTriangle, das Hochhaus direkt am Rhein. Oben befindet sich eine Aussichtsterrasse, die einen wunderbaren Blick auf Köln und die Umgebung ermöglicht. Zum Abschluss drehen wir eine Runde durch den Rheinpark. Zurück geht es über die Hohenzollernbrücke direkt zum Dom und Hauptbahnhof. Oder ihr fahrt am nördlichen Ende des Parks mit der Seilbahn auf die andere Rheinseite zum Zoo.

Natürlich gibt es auch in den diversen Stadtvierteln von Köln viel zu sehen. Diese werde ich euch in weiteren Artikeln vorstellen. Aber erstmal: viel Spaß in Köln!

 

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