Deutschlands erste Motorfliegerin: Melli Beese war eine Laubegasterin

Die Motorfliegerin aus Laubegast – eine Berühmtheit aus ferner Zeit

Sagt Ihnen der Name Amelie Hedwig Boutard-Beese nichts, müssen Sie sich keine Sorgen machen. Sofern Sie wissen, wer Melli Beese war, ist alles gut. Unter diesem Namen ging die Pilotin aus Laubegast in die europäische Fluggeschichte ein.

Die Berühmtheit aus ferner Zeit ist nun auch in der Gegenwart "angekommen" und hat (symbolisch) ihren Platz in dem alten Haus in Laubegast eingenommen, in dem sie am 13.09.1886 das Licht der Welt erblickte. Dort wuchs sie behütet auf, als einzige Tochter ihrer Eltern. Melli war klug (soll mit 20 Jahren bereits mehrere Sprachen beherrscht haben) und künstlerisch begabt (wollte unbedingt Bildhauerin werden). Sie war keinesfalls ein verwöhntes Kind, obgleich ihre Eltern "gut betucht" (heute würde man vermögend dazu sagen) waren und ihr alles ermöglichten, was möglich war.

Dass sie sich schlussendlich ihren Traum erfüllte, als erste weibliche Flugzeugführerin Deutschlands Geschichte schrieb, Höhenrekorde aufstellte und Pokale einheimste, ist bekannt. Ebenso wie ihr Schicksal, was es nicht gut mit der mutigen, begabten und sensiblen jungen Frau meinte, die es einst wagte, als Erste in einer Männerdomäne Fuß zu fassen. Der Ruhm hatte Schattenseiten. Er brachte ihr Feinde, Neider, böswillige Intriganten ein, die nicht einmal vor Sabotage zurückschreckten. Etwas anderes war allerdings noch stärker, als all dass, was an menschlichem Übel ihren Weg kreuzte.

Bewegende Worte des Abschieds: "Fliegen ist notwendig. Leben nicht."

Ihr Flugzeugabsturz als Flugschülerin hatte verheerende Folgen. Sie und ihr Fluglehrer überlebten den Absturz aus über 20 Metern Höhe, die Maschine befand sich im Gleitflug. Melli Beese zog sich dabei jedoch einen mehrfachen Knöchelbruch (und andere Verletzungen) zu. Die unerträglichen Schmerzen konnten nur mit Morphin in Schach gehalten werden. Der größte Feind in ihrem jungen Leben nannte sich fortan Morphin. Das Morphium stürzte sie in eine Abhängigkeit, der sie nicht entkommen konnte. Sie war süchtig danach. Bis zu ihrem frühen Tod, Melli Beese erreicht nicht einmal das 40. Lebensjahr, den sie nach einem weiteren Flugzeugabsturz (einem Probeflug nach abgelaufener Lizenz), selbst herbeiführte. Mit einem Pistolenschuss setzte sie ihrem jungen Leben am 21.12.1925 in Berlin ein jähes Ende.

Ich habe die Lebensgeschichte der ersten deutschen Motorfliegerin nur grob umrissen. Wollen Sie mehr über Melli Beese erfahren, schlage ich Ihnen hier einige interessante Bücher vor.

Möchten Sie wissen, wo die erste deutsche Flugzeugführerin ihre glückliche Kindheit verbracht hat?

Ich habe das Elternhaus der berühmten Laubegasterin erstmals am "Tag der offenen Tür" Anfang September 2018 besichtigen können und mich auf dem Grundstück umgesehen. Das Geburtshaus von Melli Beese befindet sich in Laubegast, einem ehemaligen Fischerdorf am Rande Dresdens. Ich mache an dieser Stelle ein wenig "Eigenwerbung" und lade Sie zu einem virtuellen Bummel auf meinem Blog dresdenreisetipps.de ein. Wenn Sie möchten, folgen Sie dem Link (und somit meiner Einladung) und Sie lernen das alte Haus kennen, in dem die erste deutsche Flugzeugführerin ihre glückliche Kindheit verbrachte.