Devour - der schwarze Pfad
Filmrezension zu "Devour - der schwarze Pfad" mit Jensen Ackles in der Hauptrolle. Genial oder enttäuschend?Voller Vorfreude riss ich am gestrigen Nachmittag den Postkasten auf, holte die kleine Büchersendung heraus, aus der mich die kürzlich von mir bestellte DVD "Devour - der schwarze Pfad" anlächelte. Zugegeben, der Film ist schon etwas älter, aber das spielte keine Rolle, schließlich ist Jensen Ackles in der Hauptrolle.
Vorfreude ist bekanntlich...
Jetzt hieß es erst mal, bis zum Abend abwarten und zappeln, was das Zeug herhält. Ich hab mich tierisch auf meinen kleinen DVD-Abend gefreut. Gemütlich vor dem Fernseher sitzen und einfach mal abschalten. Naja, auf meine Trunkenheit - natürlich nur verursacht durch meine Vorfreude - folgte schnell die Ernüchterung. Und wie nach einer echten Trunkenheit war der Kater extrem.
Okay, okay, ich bin nicht der Mensch, der sich fabelhaft mit Filmen auskennt, schnell kritisiert oder etwas wirklich schlecht findet. Eigentlich bin ich eher der Mensch, dem fast alles gefällt. Und wenn ein Film mal nicht meinen Geschmack trifft - tja, dann ist das ebenso. Aber "Devour - der schwarze Pfad" ließ bei mir nur eine Frage offen - "Was zum Teufel haben sich die Regisseure bei diesem Film gedacht?" Ich weiß, die neuen TV-Freaks werden oft als etwas verblödet dargestellt, aber hält man uns wirklich für so dumm?
Jensen Ackles war alles...
Einmal abgesehen von den sinnlosen Dialogen, die ja bei Filmen dieser Art ohnehin nicht all zu sehr ins Gewicht fallen, ist nichts wirklich schlüssig. Der Film lässt duzende von Fragen offen. Die Handlungsstränge werden einfach irgendwie ineinander geworfen, wie es gerade passend erscheint. Hey, die Idee zur Story ist wirklich gut, aber die Umsetzung ein absolutes Disaster. Die Schauspieler, nun, über gut und schlecht lässt sich streiten. Jensen Ackles war alles, was mich an diesem Film gehalten hat. Zugegeben, er war auch alles, was mich dazu gebracht hat, "Devour - der schwarzen Pfad" überhaupt zu kaufen.
Normalerweise ist dieser Titel bestens dafür geeignet, im hintersten Fach des Schrankes zu verstauben oder besser noch, in der Tonne zu verschwinden. Aber mein Sammlerherz lässt es nicht zu. Aufgrund der Tatsache, dass - ich muss es noch einmal schreiben - Jensen Ackles die Hauptrolle spielt, wird auch dieser Film einen wohlbehüteten Platz in meiner kleinen Fansammlung finden.
Mal halblang...
Jake Gray (Jensen Ackles) hat seit einigen Monaten immer wieder beängstigende Visionen. In seinen Tagträumen geschieht stets irgendetwas Einschneidendes. Er kann sich bei bestem Willen nicht erklären, was es mit diesen Vorahnungen zu tun hat. Das Geheimnis soll allerdings gelüftet werden, als er zu seinem 21. Geburtstag das Computerspiel "The Pathway" geschenkt bekommt. Denn dieses Spiel soll seine Visionen von Verstümmelung und Mord in grausige Wirklichkeit verwandeln.
"The Pathway" ruft das ein oder andere Mal bei Jake an und verspricht, seine innersten Gedanken wahr werden zu lassen. Darüber hinaus soll Jake eigentlich der Erste sein, der seinen Vater erschießt, sich selber anschließend die Zunge abschneidet und bis zum Tod verstümmelt. Allerdings macht es Jake nicht - er geht halt nicht darauf ein. Anders hingegen seine Highschool Freunde Dekota und Conrad, die die "Gehirnwäsche" zum Anlass sehen, sich zu verstümmeln und vorher andere umzubringen.
In der Zwischenzeit hat Jake seine neue Freundin Marisol kennengelernt, die sich für Kartenlegen und der Gleichen interessiert. Er vertraut sich ihr an, erzählt ihr von seinen Visionen und seinem Verdacht, dass "The Pathway" mit den Morden in Verbindung steht. Sie glaubt ihm natürlich nicht so wirklich und er geht.
Ich mag euch den Film ja nicht empfehlen, weshalb ich sicherlich auch das Ende verraten kann, bis zu dem noch zahlreiche weitere vollkommen unschlüssige und sinnlose Dialoge und Aktionen erfolgen. Das Ende jedenfalls ist ein Witz. Denn nun zeigt sich seine "wahre Mutter" - der Teufel oder eine Anhängerin des Teufels, eine Dienerin??? Sie jedenfalls erklärt Jake, dass er ausgewählt sei. Er ist etwas Besonderes. Vorher hatte sie aber noch fein säuberlich seine Eltern umgebracht und an einem Baum hängend ausbluten lassen. Jedenfalls soll Jake das Blut seiner Eltern trinken, um seinen Posten oder was auch immer anzutreten. Das will er scheinbar nicht, rammt seiner "angeblichen Mutter" ein Messer in den Rücken, woraufhin sich der echte Teufel zeigt und ihn zwingt, das Blut zu trinken. Jake schläft ein und wacht erst wieder auf, als die Polizei vor ihm steht. Diese sieht ihn natürlich als bestialischen Mörder seiner eigenen Eltern. Immerhin liegt er ja auch genau unter ihnen und hat voller Blut am Mund. Er wird festgenommen und wirft noch kurz in den Raum, dass der Teufel ihm das möglicherweise anhängen wollte, weil er seine Bestimmung nicht annehmen wollte, oder er es sich einfach nur alles eingeredet hat, um seine schrecklichen Verstümmelungstaten vor sich selber zu rechtfertigen.
Fazit...
Ganz ehrlich - tut es euch nicht an. Wenn ihr die DVD aus dem gleichen Grund wie ich haben möchtet, um eure Fan-Sammlung zu vervollständigen, seit nicht enttäuscht, wenn sie euch nichts zu bieten hat. Aber was will man auch verlangen. Ein Film von 86 Minuten Spieldauer, bei dem Budgetkürzungen merklich nach Start des Drehs beschlossen wurden, kann keine schlüssige, sinnvolle und eindrucksvolle Geschichte zeigen. Wobei die Idee durchaus ein großes Potenzial hat.
Bildquelle:
http://www.amazon.de
(Horrorfilme: Nach wahrer Begebenheit oder frei erfunden?)