Vampir (Bild: geralt / Pixabay)

"Vor meiner Ewigkeit" - ein Roman, der nicht nur für Vampirfans interessant ist

Einer der faszinierendsten Romane, den ich in den letzten Jahren gelesen habe, ist der Roman "Vor meiner Ewigkeit" von Alessandra Ress. Das Buch erschien in dem jungen "Art Skript Phantastik" Verlag und ist das Debüt der Autorin. Besonders auffällig sind für mich ihr schöner Stil und die erfrischende Ich-Perspektive des Erzählers. Das Buch hat die Hauptrunde des Deutschen Phantastik Preises 2014 in der Kategorie "Bestes deutschsprachiges Romandebüt" erreicht.

Eine Vampirwelt aus Farben und Lichtern

 

Der Student Simon erwacht ohne Erinnerungen in seinem Zimmer, welches von einem tanzenden Meer unendlicher Farben erfüllt ist. Die gesamte Stadt hat sich in eine Welt verwandelt, in der Licht und Farben ein Eigenleben zu führen scheinen. Von einem Geistermädchen erfährt er, dass er als unsterblicher Schläfer erwacht ist. Seine Aufgabe ist es, das verrückte Gleichgewicht zwischen Gut und Böse wiederherzustellen. Er soll alle Vampire der Stadt Dew Linae töten. Erst dann, kann er wieder in sein altes Leben zurückkehren.

Simon muss schnell feststellen, dass ihn die Menschen immer schlechter wahrnehmen. Wie ein einsamer Geist schleicht er durch die Stadt, während er auf der scheinbar unendlichen Jagd auf Vampire ist. Der Schläfer übernimmt nun häufiger die Kontrolle über ihn und kontrolliert sein Denken und Handeln. Simon beginnt sein Menschsein zu verlieren und muss um seine Seele und eine sterbliche Zukunft kämpfen.

Es ist schwierig, "Vor meiner Ewigkeit" treffend zu beschreiben. Ein Buch dieser Art habe ich zuvor nicht gelesen. Eine Rezensentin beschrieb das Buch als "eine Art philosophisches Werk". Der Roman lässt sich nicht einfach herunterlesen, sondern beansprucht den Leser. Es gibt wenige Schwachpunkte in dem Buch, welches mit knapp zweihundert Seiten teilweise zu kurz geraten wirkt. Ich bewerte den Roman mit soliden 4 von 5 Sternen. Vor einem Kauf empfehle ich die Leseprobe zu lesen oder das Video der Lesung zu hören.

"Die Blutgabe" ist eine spannende Reihe, die auf einer von Vampiren beherrschten Erde spielt

"Die Blutgabe" und "Unberührbar – Die Blutgabe" sind zwei Vampirbücher von Franka Rubus, die im Aufbau Taschenbuch Verlag erschienen sind. Unter ihrem Realnamen Annika Beer schreibt sie fantastische Jugendbücher für cbj. Die beiden Blutgabe-Bücher sind eine bunte Mischung aus Biologie, Spannung, Action und einer Liebesgeschichte, die nicht kitschig und eher hintergründig ist. Der erste Band ist schwächer als der zweite Band, in welchem sich Franka Rubus allerdings stark gesteigert hat. Vor allem die Handlung und der Stil haben sich in "Unberührbar – Die Blutgabe" deutlich verbessert.

Für die Menschheit sieht es düster aus

In der Welt von "Die Blutgabe" haben Vampire die Erde besiedelt und die Menschen fast ausgerottet. Der Mensch Red flieht aus einer der Menschenfarmen, auf denen Blut für die Vampir-Gesellschaft gewonnen wird. Sein Ziel ist es, seine Gefährtin Blu zu finden, die zuvor entflohen ist. Auf seiner Flucht durch die für ihn unbekannte Stadt wird er von einer Vampirin gerettet. Sie nimmt ihn durch ein Tunnelsystem mit zu einer Villa außerhalb von Kenneth, in welcher die Widerstandsbewegung der "Bloodstalkers" ihr Quartier hat. Deren Ziel ist die Auslöschung aller Vampire, die sich mit der sogenannten Bluterkrankheit infiziert haben. Per Gesetz dürfen Vampire allerdings keine Vampire töten, weshalb die "Bloodstalkers" Menschen wie Red benötigen.

In der zweiten Hälfte des Romans wechselt die Erzählung zu Kris, Reds Mentor, und Blue. Die Handlung spielt nun überwiegend in einem Labor außerhalb Kenneths, in welchem die Bluterkrankheit erforscht wird.

 

Leser sollten sich nicht vom Cover abschrecken lassen

"Die Blutgabe" ist ein unterhaltsamer Roman mit einigen Schwächen. Der Stil hat mich an einzelnen Stellen etwas gestört, wobei er generell nicht schlecht ist. Ein wenig erinnert das gesamte Setting an "Daybreakers". Die zweite Hälfte hat bis auf das vorläufige Finale weniger Action als die erste Hälfte, ist jedoch spannender. Der generelle Fokus auf eine biologische Erklärung (Annika Beer hat Biologie studiert) des Vampirseins und die Handlung um die "Bluterkrankheit" sind äußerst interessant. Von dem furchtbaren Cover sollten sich Käufer nicht abschrecken lassen. Hier handelt es sich wohl um einen Fall von geplantem Eyecatcher, der nicht zum Inhalt passt.

 

Franka Rubus (Annika Beer) weiß unterhaltsame Bücher zu schreiben
Unberührbar - Die Blutgabe: Roman
Als die schwarzen Feen kamen
Die Blutgabe

Der zweite Band "Unberührbar - Die Blutgabe" ist besser als der Erste. Die Autorin hat ihren schönen Stil gefunden und schafft es, diesen konsequent beizubehalten. Kleinere Fehler wie im ersten Band kommen nicht mehr vor. Die Geschichte wird schneller und vor allem spannender erzählt. Einziger Wermutstropfen ist die Tatsache, dass der Verlag den dringend benötigten dritten Band nicht verlegen wollte. Band 1 erhält von mir 3 von 5 Sternen, Band 2 bekommt vier Sterne.

Vampirin (Bild: RondellMelling / Pixabay)

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