Die Blume als Symbol: Sprache der Blumen im Lauf der Geschichte
Blumen bringen viel zum Ausdruck. In ihren Namen wurden Kriege geführt, Existenzen zerstört und Königshäuser gekrönt.Woher stammt eigentlich die Sprache der Blumen?
Die Sprache der Blumen wurde vermutlich im Orient entwickelt, wo sich Haremsdamen untereinander und mit Sklaven "durch die Blume" verabredeten. Durch die Kreuzritter kam die orientalische Blumensprache, die im Orient "Selam" bezeichnet wird, nach Europa. Blumen wurden daraufhin auch bei uns zum Ausdruck von Lebensfreude und zur Zierde angepflanzt. Im Mittealter waren es jedoch die Klostergärten, in denen die meisten Blumen blühten. Nicht ihrer Schönheit wegen wurden dort die Blumen kultiviert, sondern vielmehr wegen ihrer medizinischen Heilwirkung. Nicht nur Blume selbst, sondern auch ihre Farbe spielt eine Rolle. Rote Blumen sind ein Zeichen der Liebe, weiße Blumen stehen für Trauer und Mitgefühl.
Die Rose – Blume der Liebe
Der Sage nach ging die Rose aus dem Blut der Liebesgöttin Aphrodite hervor, als sie sich auf dem Weg zu Adonis an einem Dornenstrauch verletzte. So wurde die Rose zum Symbol der Liebe. Die Römer importierten die Rose aus Ägypten und kultivierten sie im großen Stil. Kaiser Elagabal brachte seine übertriebene Liebe zu Rosen sogar den Tod, weil er sich zu sehr den Rosen widmete und die Wirtschaft dadurch fast zum Zusammenbruch brachte. Rosenblätter, Rosenwasser für Bäder, Duftkissen mit Rosenblättern gefüllt und ein Blütenregen aus Rosenblättern: Kaiser Elagabal war sehr erfinderisch, was die Verwendung von Rosen anging. Bauern sahen in dem Geschäft mit Rosen den größeren Profit und die Römer mussten daraufhin Korn aus Ägypten improtieren. Nach dem Untergang des römischen Reiches geriet der Rosenkult bei uns bis ins Mittelalter in Vergessenheit. Dann zierte die Rose sogar Wappen und in England wurde im Namen der Wappen der Weißen Rose und der Roten Rose sogar ein Krieg geführt: Der Rosenkrieg zwischen den Häusern Lancaster und York.
Bildquelle: Martin Gebhardt / www.pixelio.de
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Die Lilie – Die Blume im Wappen
Auch die Lilie ist eine berühmte Wappenblume – nämiich die der Bourbonen. Der Merowinger König Chlodwig hatte es nämlich einer gelben Iris zu verdanken, dass er die Alemannen besiegen konnte. Ein Blütenteppich aus gelben Blüten der Iris zeigte ihm nämlich eine Furt, an deren Stelle er den Fluss Lys überqueren konnte. Aus Dankbarkeit nahm er die "Fleur de Lys" in sein Wappen auf. Auch die Zepter der französischen Könige wurden in Folge mit einer Lilie verziert.
Veilchen – Blume der Unschuld und Symbol der Hoffnung
Das, was bei den Römern die Rose war, war bei den Griechen das Veilchen. Das Veilchen galt bei den Griechen als Liebesgrus und Symbol der Unschuld. Kinder, die das dritte Lebensjahr erreichten erhielten einen Veilchenkranz. Der Legende nach verwandelte Zeus die Tochter des Atlas, die ihn bat ihr zu helfen, als sie von Apollon verfolgt wurde, in ein Veilchen. Die Griechen waren so in das Veilchen verliebt, dass sie dafür sogar die erste Art von Treibhaus erfanden. In kalten Nächten wurden die Beete mit Schilfmatten abgedeckt.
Die Tulpe – Blume der Sympathie
Die Tulpe, die wir heute meist mit den weiten Blütenteppichen in Holland in Verbindung bringen, stammt ursprünglich aus der Türkei. Der Handel mit den begehrten Zwiebeln trieb manchmal seltsame Blüten. Manche verkauften Hab und Gut für Tulpenzwiebel. Für eine Zwiebel der Sorte Semper Augustus wurden 13.000 Gulden geboten, für eine andere 48.000 m2 Land. Auch die heutigen Börsen, an denen so mache Hab und Gut verlieren, geht auf den ersten Börsenhandel mit Tulpenzwiebeln zurück. Für die Verteilung des Nachschubes der begehrten Zwiebel traf man sich im Hause "van Beurse", von dem sich der Begriff Börse ableiten soll.