Botanischer Steckbrief der Ziziphus jujuba und ihrer Früchte

Die "Chinesische Dattel" kommt von Südosteuropa bis nach China vor und es gibt 700 verschiedene Sorten davon. Die Pflanze selbst ist ein zweigeschlechtliches Kreuzdorngewächs mit zwittrigen Blüten, deshalb wird nur eine einzige benötigt um Früchte zu erhalten. Ein Ziziphus Jujuba-Baum ist vom Aussehen her eher strauchartig, hat Dornen und ist im Sommer belaubt. Im Winter verliert er seine Blätter und bekommt erst im darauffolgenden Mai neue Blätter. In der Zwischenzeit schaut er aus wie abgestorben. Der Baum kann 5 bis 10 m hoch werden und wächst besonders gut an sonnigen und trockenen Standorten. Eine Ziziphus Jujuba ist eine sehr empfehlenswerte, pflegeleichte Gartenpflanze, denn sie verträgt bis – 27 Grad Frost, ist resistent gegen Parasitenbefall und Krankheiten, benötigt wenig Wasser und das Allerbeste an ihr sind ihre Früchte, die Jujuben oder "chinesischen Datteln", die nicht nur gut schmecken, sondern auch noch gesund sind. Wenn die Früchte getrocknet sind, erinnern sie vom Aussehen und Geschmack an echte Datteln, daher der Name "chinesische oder rote Dattel". Frisch gegessen erinnert der Geschmack und die knackige Konsistenz einer Jujube an einen süßen Apfel – und wird deshalb manchmal auch Chinesische Apfelbeere genannt. Die frischen Früchte sind eiförmig, 2 bis 5 cm lang mit einem Steinkern, einer glatten und dünnen Schale und weißem, saftigem und süßsäuerlichem Fruchtfleisch. Sie sind anfangs grün und haben gereift eine rote, rotbraune oder schwarze Farbe. Jujuben können frisch gegessen oder getrocknet werden und werden auch zu Marmeladen und Gelees verarbeitet. Frisch geerntete Früchte sind bis zu vier Wochen bei Zimmertemperatur lagerfähig und bei 8-11 Grad sogar zwei Monate lang. Bei fortdauerndem Sommer trocknen sie direkt am Baum, bilden dadurch mehr Süße aus und erinnern dann geschmacklich an Datteln.

Eine Ziziphus Jujuba für den eigenen Garten

Eine Chinesische Dattel im eigenen Garten anzupflanzen, ist nicht schwierig, wenn einige Hinweise beachtet werden.
Die Pflanze, die auch im eigenen Garten bis vier Meter hoch wird, bevorzugt einen sonnigen Standort und wächst am besten in lockerer ph-neutraler Erde, gemischt aus Humus und Sand, denn sie mag keine Staunässe. Sie verträgt Temperaturen bis -27 Grad Celsius und kann deswegen gut in ganz Deutschland ausgepflanzt werden. Vorsichtshalber sollte eine chinesische Dattel für den eigenen Garten jedoch zunächst im Topf gehalten und im ersten Winter geschützt überwintert werden, um sich zu akklimatisieren. Dieser erste Winterstandort kann durchaus einige frostige Temperaturen haben, sollte aber dennoch geschützt sein, wie beispielsweise in einer Garage. Im darauffolgenden Frühling kann die Jujube an ihren endgültigen Standort im Garten ausgepflanzt werden und sollte in den ersten zwei Jahren im Winter noch zusätzlich geschützt werden mit umwickelten Strohmatten. Später ist das nicht mehr notwendig. Um vom August an bis hinein in den November eine reiche Ernte zu bekommen, empfiehlt es sich die Ziziphus jujube in den Monaten der Blüte Mai, Juni und Juli mit Mist oder Hornspänen oder einem anderen Obstdünger zu düngen. Wer sie unbedingt schneiden möchte (was nicht erforderlich ist), sollte dies im späten Herbst machen, nachdem der Baum sein Laub abgeworfen hat. Die Früchte sind reif, wenn sie braun-rot sind mit kleinen dunklen Punkten. Viele Pflanzen tragen bereits nach dem ersten Jahr der Auspflanzung Früchte.

Die Bedeutung der Chinesischen Dattel in ihrer asiatischen Heimat

Der chinesische Name der Ziziphus Jujuba ist "Da Zao" und sie hat wegen ihrer Früchte seit Jahrhunderten einen besonderen Stellenwert. Die chinesischen oder roten Datteln sind in China seit mindestens 4000 Jahren bekannt, archäologische Ausgrabungen weisen sogar noch weiter zurück. Sie werden in China seit dieser Zeit angebaut, als Nahrungszusatz und Heilmittel. Die heute ältesten bekannten Jujube-Bäume in China sind bis zu 1000 Jahre alt.
In der asiatischen Volksheilkunde werden die reifen Jujube-Früchte als Heilmittel gegen Halsentzündungen eingesetzt, wo sie reizmildernd und auswurffördernd wirken. Sie heißen deshalb auch Brustbeeren, denn ein Tee aus ihren getrockneten Früchten hilft unter anderem gegen Erkältungskrankheiten und Atemwegserkrankungen. Chinesische Datteln sollen vitalisierend, entwässernd und entgiftend wirken. In der allgemeinen Naturheilkunde werden sie außerdem gegen Verstopfung, Magenschmerzen, Unruhe und Schlafstörungen eingesetzt.
In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) gehören Jujuben zu den 10 wichtigsten Pflanzen, die getrockneten Früchte werden als "warm" eingestuft und unterstützen das Yang-Prinzip. Rote Datteln wirken deshalb unterstützend und kräftigend auf Milz, Magen und Verdauung, beruhigend für das Nervensystem und aufbauend für das Blut.
Ihre Früchte können laut der TCM alle Körperöffnungen des Menschen klären, die ihn mit der Außenwelt verbinden. Die TCM verwendet vor allem die getrockneten Früchte.
Neuere Untersuchungen haben ergeben, dass Chinesische Datteln als starkes Antioxidans wirken und das Immunsystem unterstützen. Jujuben enthalten viel Vitamin C, B1, B2, B3, Beta-Carotin, Calcium und Kalium. Der Vitamin-C-Gehalt ist sogar noch höher als der von Orangen oder Zitronen und der Kaliumgehalt ist fast so hoch wie bei Bananen.

 

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Rezepte mit Jujuben

Die Früchte sind sehr beliebt in der chinesischen Küche und können überhaupt vielseitig verwendet werden. Frisch können sie zu Joghurt, Müsli und Obstsalat gemischt werden, getrocknet als Zutat zu gekochtem Reis oder in Eintöpfen, Soßen und Gemüsemischungen.
Nicht zu vergessen, getrocknete Früchte als Tee aufgebrüht gegen Erkältungskrankheiten.

Ziziphus-Jujuba-Aufguss gegen Halsentzündungen:
10 Chinesische, getrocknete Datteln mit 1 Liter kochendem Wasser aufgießen und 20 Minuten lang ziehen lassen. Den Aufguss anschließend abseihen und schluckweise noch warm trinken. Vor dem Herunterschlucken eine Zeitlang im Mund behalten.

Abendlicher Reisbrei mit Chinesischen Datteln
Dazu einfach Milchreis zusammen mit ein paar getrockneten Jujuben und Gojibeeren zusammen kochen und vor dem Schlafengehen essen. Dieses Rezept verhilft zu einem gesunden und erholsamen Schlaf.

Reis-Congee mit Chinesischen Datteln:

Ein Reis-Congee stammt aus Asien: der Reis wird so lange gekocht, bis er zu einem Brei geworden ist. Ein Reis-Congee wird auch gern schon zum Frühstück gereicht.
Man nehme 1 Tasse braunen Reis, 6 Tassen Wasser, 1 TL Misopaste aus fermentierten Sojababohnen, 2 Schalotten, eine Prise Meersalz, 200 g gehackte und getrocknete Jujuben und 2 EL kleingeriebenen Ingwer. Außerdem eine Handvoll geröstete Kürbiskerne und Sonnenblumenkerne. Alle Zutaten werden gleichzeitig in einem Topf gegeben, zum Kochen gebracht und dürfen bis zu 3 Stunden weiter köcheln.
Der Congee beruhigt den Geist, stärkt die Verdauung und regt die Blutzirkulation an (und erwärmt dadurch).

 

 

sally, am 22.03.2015
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Bildquelle:
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