Die Familienchronik berichtet aber auch über Alltägliches oder aber Probleme. Mitunter kann eine solche Chronik sehr weit zurückgehen und bei guter Recherche sogar bis ins Mittelalter zurückreichen. Dabei hat jede Familie ihren ganz eigenen, unverwechselbaren Stil, der sich anhand von Erlebnissen, Konstellationen und anderen Geschehnissen zusammensetzt. Auch heutzutage sind Familienchroniken noch immer beliebt, um einen Blick zurückzuwerfen, ebenso stellen sie außerdem ein schönes Geschenk für einen älteren Familienangehörigen dar, der sein Leben auf diese Weise noch einmal Revue passieren lassen kann.

Die Inhalte einer Familienchronik

Grundsätzlich sollte bei der Zusammenstellung und Recherche allerdings bedacht werden, dass eine lückenlose Dokumentation sehr selten ist, denn entweder können sich die Betroffenen nicht mehr an alle Daten erinnern oder sie sind schlichtweg nicht mehr in Form von Dokumenten oder anderen Medien aufzufinden. Als guter Einstieg in den Aufbau einer Chronik bietet sich zudem stets die Kernfamilie an.

Klassische Punkte einer Familienchronik

  • Zunächst kann und sollte eine Chronik mit der Geburt von Vater und Mutter starten, wobei zum Beispiel Daten wie Tag, Uhrzeit, Ort, Geburtshelfer, Arzt, Hebamme oder auch Sternzeichen miteinbezogen werden können. Ebenfalls interessant: welche weltpolitischen Ereignisse fanden an diesem Tag statt, wie war das Wetter oder was ist an diesem Tag sonst noch erwähnenswert?
  • Nun folgt die Kindheit – welcher Kindergarten wurde besucht, was waren die Lieblingsspielsachen, welche wichtigen (vielleicht heute immer noch vorhandenen) Freunde gab es?
  • Den nächsten Abschnitt sollte die Schulzeit einnehmen, in der beispielsweise die besuchte Schule, die Lehrer, Schulfreunde oder Lieblingsfächer benannt werden sollten. Möglicherweise gibt es auch ein besonderes Ereignis aus der Schulzeit oder einzelne Geschichten über Lehrer und Mitschüler zu erzählen.
  • Es folgt das Studium oder die Berufsausbildung mit Daten rund um die besuchte Hochschule, den damaligen Wohnsitz, die studierten Fächer und das Thema der Abschlussarbeit. Ebenso sollten auch hier Besonderheiten aufgegriffen werden, die in dieser Zeit erlebt wurden.
  • Ein wichtiger Punkt ist sicherlich auch das Kennenlernen von Mutter und Vater, hier sollten unter anderem der Ort, die erste Verabredung und natürlich der erste Kuss angesprochen werden, aber auch die Heirat und viele weitere gemeinsame Highlights lassen sich hier unterbringen.
  • Die Hochzeit kann allerdings auch als komplett eigenständiger Punkt behandelt werden, zumal es hier einiges zu berichten gibt. Das kann bei der Anzahl der Gäste beginnen, über die schönsten Hochzeitsgeschenke gehen und schließlich die Hochzeitsreise beinhalten, allerdings sollten auch Daten wie Zeit und Ort der standesamtlichen und kirchlichen Trauung benannt werden.
  • Im Anschluss bietet es sich nun an, eine Ahnengalerie zu starten, in der auch die Eltern von Vater und Mutter zum Tragen kommen. Denn eine Familienchronik wird in der Regel erst dann wirklich interessant, wenn viele alte Daten zu Tage gefördert werden können, an die viele Familienmitglieder vielleicht schon lange nicht gedacht haben. Nach Möglichkeit kann und sollte die Chronik von diesem Punkt aus immer weiter in die Vergangenheit reichen und möglichst viele individuelle Schicksale und Situationen beleuchten. Neben freudigen Ereignissen dürfen es übrigens auch durchaus schwere Schicksalsschläge, Krankheiten oder andere schwierige Lebensumstände sein, die in der Chronik Platz finden.

 

Insgesamt geht es in einer Chronik allerdings oftmals weniger um eine lückenlose Dokumentation als vielmehr um die Eigenheiten, die eine Familie ausmachen oder aber besondere Leistungen und Errungenschaften der eigenen Vorfahren. In gewisser Weise lebt die Chronik außerdem auch von einer anschaulichen und interessanten Erzählung, stringente Aufzählungen und trockene Fakten sollten also weniger stark im Fokus stehen, sondern eher als objektiver Rahmen dazugehören. Einen Vortrag zu diesem Thema veranstaltete auch die Stadtbibliothek Leipzig gemeinsam mit dem Bibliotheksgeschichtlichen Kabinett – die Zusammenfassung ist hier zu finden.

Eine Familienchronik kann übrigens im Grunde jeder selbständig anfertigen, sofern die notwendigen Daten vorhanden sind. Hilfreich kann hierbei oftmals auch die Ahnenforschung sein, um wirklich tief in der Vergangenheit zu graben, ansonsten genügen im Grunde aber schon wenige einfache Mittel, um das Projekt umzusetzen. Selbst der Druck kann hierbei heutzutage mittels spezialisierter Serviceanbieter erfolgen, wie beispielsweise ein Blick auf KDD Druckterminal zeigt – dort kann auch das Design nochmals individuell angepasst werden, sodass die fertige Chronik zum Beispiel mit Soft- oder Hardcover oder einer besonders guten Papierqualität ausgeliefert wird. Auch Bilder oder interessante Grafiken lassen sich auf diese Weise verhältnismäßig einfach und ordentlich umsetzen. Übrigens muss eine solche Chronik keineswegs nur den Werdegang einer Familie beleuchten: auch Dörfer, Städte, Vereine, Firmen und Unternehmen oder ganze Berufssparten bieten sich an, um ein tiefgreifendes Werk über mehrere Generationen zu erschaffen.

Nicht vergessen: das Stammbuch der Familie

Nicht verwechselt werden sollte die Familienchronik allerdings mit dem Familienstammbuch, wenngleich selbiges ebenfalls durchaus wichtig und praktisch ist. Im Gegensatz zur Chronik behandelt es weniger die vergangenen Geschehnisse einer Familie, sondern ist vielmehr auf alle wichtigen personenstandsrechtlichen Dinge ausgerichtet. Angelegt wird es in der Regel dann, wenn ein Paar heiratet und es vom Standesbeamten am Tage der standesamtlichen Trauung ausgehändigt wird.


• Schon jetzt werden die Personalien der Ehepartner erfasst, also Namen, Berufe, Geburtsdaten und ähnliches.
• Hinzu kommen außerdem Daten in Bezug auf die Staatsangehörigkeit, die Religion sowie Tag und Ort der Eheschließung.
• Im späteren Verlauf werden auch die Geburtsurkunden der Kinder aufgenommen.
• Auch bei Sterbefällen kommen die entsprechenden Sterbeurkunden hinzu. 


Alles in allem ist das Stammbuch also vornehmlich dafür geeignet, alle wichtigen Dokumente stets beisammenzuhaben – dementsprechend wichtig sollte es daher allerdings auch sein, das Familienstammbuch regelmäßig zu pflegen und immer auf dem neuesten Stand zu halten, denn gelegentlich kann es zu Namenswechseln oder anderen Ereignissen kommen, beispielsweise in Zusammenhang mit einer Scheidung. Natürlich kann das Familienstammbuch auch nachträglich angelegt werden, die relevanten Urkunden lassen sich in diesem Fall einfach von den zuständigen Standesämtern oder Kirchenämtern abholen.

Interessant: Eine weitere Variante, die ebenfalls nicht mit dem Familienstammbuch oder der Chronik verwechselt werden sollte, ist außerdem das Familienbuch. Dieses wird bei den Standesämtern als eine Art Register angelegt, allerdings hat es seit dem 01. Januar 2009 seine Funktion aufgrund einer Reform des Personenstandsrechts verloren.

Neben der Familienchronik sollten ...

Neben der Familienchronik sollten auch andere Dokumente nicht außer Acht gelassen werden - wenngleich diese auch eher einem praktischen Zweck dienen wie beispie (Bild: pixabay.com © PublicDomainPictures (CC0 1.0))

Autor seit 11 Jahren
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