Das Kapitol in Washington D.C. (Bild: 12019 / Pixabay)

Das Kapitol wurde von britischen Soldaten in Brand gesteckt

Im Jahr 1800 zogen Kongress und Oberster Gerichtshof in den Nordflügel ein. Erst sieben Jahre später wurde der Südflügel fertiggestellt. Verbunden waren die Gebäudeteile durch einen Holzverschlag, über dem ein Kuppelbau geplant war. Lange existierte das erste Kapitol nicht. 1814 wurde es von britischen Soldaten in Brand gesteckt. Der Neubau wurde erst 1826 vollendet. Diesmal setzte man eine kleine Kuppel aus Holz und Kupfer auf dem Mittelteil. In den folgenden Jahren wuchs Amerika. Deshalb zogen immer mehr Abgeordnete in den Kongress ein.

Ab 1851 wurde das Kapitol nach Plänen des Architekten Thomas Ustick Walter erweitert und 1866 fertiggestellt. Es entsprach weitestgehend dem heutigen Kapitol - inklusive dessen beeindruckender Kuppel mit einer Höhe von 88 Metern. Seit 1857 tagt das Repräsentantenhaus im Plenarsaal im Südflügel. Jeder Staat ist nach seinem Anteil an der Gesamtbevölkerung vertreten. 1859 bezog der Senat den alten Plenarsaal im Nordflügel. Jeder Bundesstaat entsendet zwei Senatoren.

Viele Amerikaner betrachten das Kapitol als nationalen Schrein

Außerdem stellte früher jeder Staat zwei Statuen wichtiger Persönlichkeiten in der National Statuary Hall aus. Heute sind sie im ganzen Gebäude zu finden. Der Künstler Constantino Brumidi (1805 - 1880) war 25 Jahre lang im Kapitol tätig und schuf die Dekoration einiger Flure. Außerhalb der Vereinigten Staaten wird das Kapitol meistens als imposante Kulisse für die Amtseinführung des Präsidenten wahrgenommen, aber das ist eine Nebensache. Das Kapitol ist vor allem ein Machtzentrum der amerikanischen Demokratie. Dort verabschiedet der Kongress Gesetze, die bindend sind. Selbst der Präsident ist machtlos, wenn er dort keine Mehrheit für seine Vorhaben findet.

Das Kapitol ist 229 Meter lang und bis zu 107 Meter breit. Es hat eine Grundfläche von 16.300 Quadratmetern und etwa 540 Räume. Im Zentrum des Gebäudes werden Staatsgäste empfangen und Trauerfeuern durchgeführt. Das Kapitol steht allen Bürgern offen. Viele Amerikaner nehmen dieses Angebot wahr. Wer nach Washington kommt und Zeit hat, besucht das Parlament. Von vielen Amerikanern wird das Kapitol als nationaler Schrein betrachtet, an dem sie sich ihrer demokratischen Identität versichern.

Am 6. Januar 2021 stürmten Anhänger des gerade abgewählten Präsidenten Donald Trump das Kapitol. Sie wollten die Bestätigung des Wahlsieges seines Nachfolgers Joe Biden mit allen Mitteln verhindern. Es gab Tote und Verletzte. Beteiligt waren daran auch Anhänger der rechtsextremen QAnon-Bewegung.

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