Baumwollernte (Bild: tpsdave / Pixabay)

Die Schlacht am Horseshoe Bend

Die Barrikaden der Red-Sticks hielten den Kanonenkugeln jedoch stand. Deshalb schwammen einige der mit Jackson verbündeten Ureinwohner über den Fluss und stahlen Kanus, in denen die Soldaten der Armee zur Flussmündung paddelten. Dort setzten sie die Stellung der Creek in Brand. Auf der Landzunge hatten inzwischen einige hundert Frauen und Kinder versucht, sich in Sicherheit zu bringen. Doch es gelang ihnen nicht. Jacksons Männer nahmen ungefähr 250 von ihnen als Geiseln und richteten anschließend ein Gemetzel an.

Fast 600 Krieger der Creek wurden getötet. Hunderte starben bei dem Versuch, über den Fluss zu fliehen. Auf Jacksons Seite gab es nur 50 Tote. Die Hälfte von ihnen waren Ureinwohner, die auf seiner Seite gekämpft hatten. Ein junger Soldat, der am Horseshoe Bend gekämpft hatte, schrieb später: "Man sah nichts außer Unmengen dichten Rauchs, der schwer über den Leichen der bemalten Krieger lag, und die verbrannten Ruinen ihrer Festung."

Nach dieser Schlacht wurde Jackson zum Oberbefehlshaber der US-Armee ernannt. Im August 1814 befahl er den verbliebenen Häuptlingen der Creek, sich zu versammeln. Er zwang sie zur Aufgabe von 9 Millionen Hektar ihres Landes. Der Vertrag wurde in Fort Jackson unterzeichnet, ganz in der Nähe einer Stelle, die den Creek bis heute heilig ist. Die Tinte unter dem Vertrag war noch nicht ganz trocken, da breitete sich schon das Baumwollfieber unter den Weißen in der Region aus.

Sklaven aus Afrika mussten die Baumwolle ernten

Tausende Siedler kamen aus den umliegenden US-Staaten nach Alabama in der Hoffnung, etwas von dem neuen fruchtbaren Land abzubekommen. Ein Einwohner North Carolinas schrieb damals an einen Freund: "Das Alabama-Fieber greift hier vehement um sich. Viele Bürger sind schon weggezogen. Einige unserer ältesten und reichsten Herrn bieten ihren Besitz zum Verkauf an, weil sie unbedingt in das neue Land ziehen wollen."

Kein anderes Produkt hat in Alabama eine so große Rolle gespielt, wie King-Cotton, die Königsbaumwolle. Einst wurden die Felder mühsam von Hand geerntet, von Sklaven aus Afrika. Heute erledigen moderne Erntemaschinen diese Arbeit. Die Baumwolle wird zu riesigen Ballen zusammengeschnürt. Jeder von ihnen enthält genug Material für die Herstellung von mehr als 200 Jeans. Baumwollballen aus dem Norden Alabamas werden in eine Verarbeitungsanlage bei Courtland transportiert.

Zuerst muss der Rohstoff von den Samen befreit werden. Diese sehr mühsame Arbeit wurde ursprünglich auch von Hand erledigt. Im Jahr 1794 entwickelte Eli Whitney eine Entkörnungsmaschine, den sogenannten "Cotton-Jim" und leitete damit eine Revolution in der Textilproduktion des späten 18. Jahrhunderts ein. Alabamas Farmer sind noch heute auf sie angewiesen, wenn sie ihre weißen Felder zu Geld machen wollen. Die extrahierten Samen werden für die Saat oder für die Herstellung von Baumwollöl verwendet.

Jedes Jahr werden in Alabama einhunderttausend Tonnen Baumwolle angebaut. Früher transportierten Dampfschiffe und Lastkähne das weiße Gold über die vielen Flüsse quer durchs Land. In Alabama gibt es mehr schiffbare Flüsse und Wasserwege als in jedem anderen Staat der USA. 1819, nur 5 Jahre nach dem Vertrag von Fort Jackson, wurde Alabama offiziell zum Bundesstaat erklärt. Hauptstadt wurde Kehawa. Der Hafen war ein wichtiger Umschlagplatz für den Baumwollhandel. Doch die ständigen Hochwasser und Überschwemmungen zwangen die Regierung dazu, Alabamas Hauptstadt auf einem höher gelegenen Gelände anzusiedeln.

Im Jahr 1826 wurde der Regierungssitz nach Tascalossa verlegt. Der Name stammt aus der Sprache der Choctaw-Indianer und bedeutet "Schwarzer Krieger". Die Stadt war 1819 in einer Flussbiegung des Black Warrior Flusses gegründet worden. Überschwemmungen hatten die erste Hauptstadt zerstört, auch die zweite sollte Opfer einer Naturkatastrophe werden. Im April 2011 begann der Wind heftig aufzufrischen, und dann fegte ein Tornado direkt durch die Innenstadt.

BerndT, am 31.05.2016
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Bildquelle:
The National Archives UK (Sklavenhandel in Amerika)
OSU Special Collections & Archives (Mississippi-Dampfer im Wilden Westen)
PDPhotos (Die Besiedlung Kaliforniens)
State Library of Queensland (Goldrausch im Wilden Westen)

Autor seit 13 Jahren
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