Seit sie ihm als junges Mädchen begegnet ist, liebt die inzwischen zu einer schönen Frau herangewachsene Künstlerin Clare (Rachel McAdams) den älteren Bibliothekar Henry (Eric Bana). Doch ihre Liebe hat einen Haken: Henry leidet unter einem seltsamen Gendefekt, der ihn zum unfreiwilligen Zeitreisenden macht. Immer wieder springt er in der Zeit umher, ohne irgendeine Kontrolle darüber ausüben zu können.

Trotzdem hält Clare hartnäckig an ihrer Liebe zu ihm fest und ist entschlossen, mit Henry eine Familie zu gründen. Aber ihre Träume von einem glücklichen Familienleben drohen durch Henrys "Krankheit" zu zerplatzen …

Probleme für die Frau des Zeitreisenden

Science-Fiction-Fans, die auf einen ähnlich gelungenen Mix aus Science Fiction, Thriller und Romantik hoffen wie etwa bei Tony Scotts "Déjà Vu – Wettlauf gegen die Zeit", werden enttäuscht. Die Verfilmung des Romans "Die Frau des Zeitreisenden" bedient sich des Science-Fiction-Elements lediglich als grobes Stilmittel, vor dessen Hintergrund eine romantische Liebesgeschichte in Szene gesetzt wird.

Henry kann seine Fähigkeit nicht wie in anderen Zeitreise-Filmen für edle Zwecke einsetzen, sondern kann nur – nackt in fremder Umgebung wie weiland Arnold Schwarzenegger in "Terminator" – darauf warten, wieder in die Gegenwart zurückbefördert zu werden. Darunter leidet natürlich insbesondere seine Beziehung zu Clare, die trotz aller Unbill zu ihm hält und stets geduldig auf seine Rückkehr wartet.

Glanzloser Eric Bana ("Hulk")

Den Darstellern verlangt der fast zweistündige Streifen keine Glanzleistungen ab: Der sowohl als Actionstar ("Hulk", "Troja"), wie auch Charakterdarsteller ("München") etablierte Australier Eric Bana kann seine Stärken auf Grund des ihm auferlegten engen Korsetts nicht ausspielen. Nicht besser ergeht es Rachel McAdams ("Red Eye"), die im Wesentlichen lediglich als hübscher weiblicher Aufputz herhalten muss. Weshalb sich Henry und Clare ineinander verlieben, wird an keiner Stelle klar, was eindeutig auf die Kappe der Drehbuchautoren geht.

So wenig den Darstellern abverlangt wird, so sehr strapaziert der Film die Geduld des Zuschauers. Selbst für einen romantischen Streifen ist die Handlung ziemlich dürftig bemessen und fordert viel Geduld ab, um ihr über zwei Stunden hinweg konzentriert zu folgen.

Verschenkte Möglichkeiten fesselnder Zeitreisen

Es mag paradox klingen, doch gerade diesem Zeitreisen-Film hätte eine Straffung der Laufzeit gut getan. Der deutsche Robert Schwentke ("Flightplan") weiß mit der literarischen Vorlage wenig mehr anzufangen, als mitunter hübsche Bilder in der anfangs etwas verwirrenden Handlung zu inszenieren. Die Dramatik der scheinbar hoffnungslosen Liebe wird lediglich mit großen Gesten angerissen, statt sie entsprechend in Szene zu setzen.

Schade, denn mit etwas mehr Sorgfalt und Augenmerk auf eine dichtere Handlung hätte "Die Frau des Zeitreisenden" das Potenzial gehabt, ein Highlight des Jahres zu werden.

Stattdessen serviert Schwentke eine nicht stimmige Mischung aus Romantik, Science Fiction und missglückten humoristischen Einlagen.

Fazit: Für romantiksüchtige Filmegucker ein Pflichtfilm. Alle anderen sollten ihre Erwartungen auf ein Minimum herunterschrauben und vor allem den Geduldsfaden spinnen, um nicht allzu enttäuscht zu werden.

Nikakoi, am 06.12.2013
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Bildquelle:
http://www.amazon.de (Horrorfilme: Nach wahrer Begebenheit oder frei erfunden?)

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