Die Frau in Schwarz - Kinoreview
Kinokritik zum nostalgischen Gruselfilm "Die Frau in Schwarz" mit Ex-Harry Potter Star Daniel Radcliffe.Hammer Films - Die Kultfilmschmiede ist zurück
Jedem Horrorfilmexperten älteren Semesters sind die Hammer Films Studios ein Begriff. In den 1950er und 60er Jahren dominierte das Studio das Genre des Gruselfilms und definierte es entscheidend mit. So gehen legendäre Klassiker wie "Dracula" (1958 mit Christopher Lee), "Der Hund von Baskerville" (1959) oder "Ein Toter spielt Klavier" (1961) auf das Konto der Kultfilmschmiede. Im Jahr 1979 ging das Studio dann Pleite und meldete sich gute 20 Jahre später im Jahr 2010 zurück. Nachdem Hammer Films mit "Let me In" das Remake zum schwedischen Horrorfilm "So finster die Nacht" produzierte, konzentriert man sich mit "Die Frau in Schwarz" nun wieder auf alte Stärken. Und diese bestehen aus Nebelschwaden, unheimliches Knacken und Knarzen und einer dichten Atmosphäre.
Die Frau in Schwarz - Inhalt
Der junge Londoner Anwalt Arthur Kipps (Daniel Radcliffe) ahnt nicht, was auf ihn zukommt, als seine Kanzlei ihn beauftragt, in einen verschlafenen Ort zu reisen, um den Nachlass der kürzlich verstorbenen Besitzerin von Eel Marsh House aufzulösen. Kaum in dem düsteren Herrenhaus angekommen, spürt er, dass etwas damit nicht stimmt. Immer tiefer gerät er in die dunklen Geheimnisse des Ortes, und als ihm immer wieder eine mysteriöse in schwarz gekleidete Frau erscheint, beginnt er zu ahnen, dass er grauenvollen Ereignissen aus der Vergangenheit auf der Spur ist...
Die Frau in Schwarz: Roman |
Daniel Radcliffe - Erster Kinofilm nach Harry Potter
Für Daniel Radcliffe ist "Die Frau in Schwarz" der erste Kinofilm nach der Harry Potter Saga und er hat damit sicher eine gute Wahl getroffen. Zwar kennt man als Zuschauer seine verschiedenen Ausdrucksformen von Angst auch schon aus den Potter Filmen aber das Setting und seine Rolle als alleinerziehender Vater sorgen dafür, dass man nicht ständig den Zauberlehrling vor Augen hat. Radcliffe wirkt durchaus reifer und erwachsener und liefert hier durchgehend eine solide Leistung ab, auch wenn er sicher nicht übermäßig gefordert gewesen sein dürfte. Das macht aber nichts, denn der Film lebt sowieso fast ausschließlich von seiner gelungenen Atmosphäre. Die ständig im Nebel gehüllte triste Landschaft schafft allein schon ein unbehagliches Gefühl. Die verschlossene Dorfgemeinschaft und das gruselige abgelegene Herrenhaus tun ihr übriges. Natürlich sind das alles Klischees, die man sicher auch schon oft genug gesehen hat aber im heutigen Torture-Porn und Wackelkamera Horrorkino wirkt gerade diese nostalgische Gruselshow erfrischend.
Und gruseln kann man sich wirklich gut bei diesem Film. Die wohldosierten Schockeffekte sind gut platziert, sodass selbst geübte Horrorfilmseher das eine oder andere Mal zusammenzucken werden. Die Auflösung am Ende hingegen ist sicher nicht so überraschend und für viele Zuschauer daher wohl vorhersehbar. Das macht aber eigentlich nichts, denn der Film weiß über seine gesamte Lauflänge gut zu unterhalten. Für einen gruseligen Kinoabend unbedingt zu empfehlen.
Ich vergebe 7 von 10 Nebelschwaden.
Bildquelle:
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(Horrorfilme: Nach wahrer Begebenheit oder frei erfunden?)