Diskussionen über die Vergabe des Turniers und über die Austragungstermine

Schon das Vergabeverfahren sorgte für Diskussionsstoff. Erstmals wurden zwei Turniere an einem Termin vergeben: Am 19.12.12.2008 entschied das FIFA-Exekutivkomitee, dass die WM 2018 in Russland und die WM 2022 in Katar stattfinden soll.

Im Jahr 2020 wurde bewiesen, dass im Rahmen der Vergabe des Turniers in Katar mehrere Mitglieder des Exekutivkomitees bestochen worden waren. 

Aber wann genau sollte das Turnier eigentlich stattfinden? Wegen der klimatischen Bedingungen meldeten viele Verbände Bedenken an: Für eine Austragung im Sommer (wie eigentlich üblich) sei es zu heiß, es sei denn die Spiele würden erst in den Abendstunden angepfiffen. Für Spieltage mit zwei oder gar drei Partien kam das nicht in Frage. Die Sponsoren befürchteten, dass dann zu wenige Menschen die Spiele tatsächlich im Fernsehen verfolgen würden. Schließlich einigte man sich auf eine Austragung im Winter.

Scharfe Kritik zu den Arbeitsbedingungen, Menschenrechte und eine Armbinde

Sieben der acht WM-Stadien mussten neu gebaut werden. Außerdem musste die gesamte Infrastruktur erweitert werden, um eine Austragung des Turniers überhaupt möglich zu machen. Es fehlten entsprechend große Strassen, Brücken und Hotels; es wurde sogar ein neuer Flughafen gebaut.

Die Arbeitsbedingungen auf den Baustellen waren vor dem Turnier ein großes Thema in der Öffentlichkeit. Katar hatte für die Bauarbeiten zehntausende Gastarbeiter, vorwiegend aus Entwicklungsländern ins Land geholt. Die Arbeitsbedingen waren teilweise unmenschlich: Trotz sengender Hitze waren Arbeitszeiten von bis zu 13 Stunden pro Tag nicht ungewöhnlich. trptzdem sollen vielen Arbeitern sogar der Zugang zu sauberem Trinkwasser verweigert worden sein. Nach Recherchen der britischen Tageszeiung "The Guardian" sollen insgesamt 6751 Menschen auf den Baustellen gestorben sein.

Auch die Nichtachtung vieler Menschenrechte wurde kritisiert. Die Rechtsprechung stützt sich auf die Scharia, Frauen benötigen einen gesetzlichen Vormund. Auch die Meinungsfreihheit ist stark eingeschränkt. Der Zugang zum Internet ist eingeschränkt, Berichterstattungen über die genannten Arbeitsbedingungen oder über staatliche Organisationen waren kaum oder gar nicht möglich. Homosexualität ist unter Strafe gestellt, wobei sogar die Todesstrafe möglich ist. Dies führte auch zu Diskussionen über die Armbinden der Mannschaftskapitäne. Viele hatten sich vorgenommen, eine Armbinde in Regenbogenfarben zu tragen, was zu großen dikussionen mit dem Veranstalter führte. Schließlich stellte FIFA den Mannschaften eine sogenannte "One-Love-Bined" zur Verfügung, die als Alternative zu der "Regenbogenbinde" diente. Auch damit könne man Botschaften vermitteln, so der Kommentar der FIFA dazu.

 

Neue Regeln - und erstmals Schiedsrichterinnen bei einer Männer-WM

Drei Neuerungen gab es in diesem Turnier: Zum einen war es erstmals erlaubt, fünf Spieler einzuwechseln. dies durfte aber nur in drei sogenannten "Wechselfenstern" geschehen. Das bedeutet, dass wie bisher nur drei Gelegenheiten für Auswechslungen in Anspruch genommen werden durften. Zum Beispiel zur Halbzeit, nach einer Stunde und ein drittes Mal kurz vor Spielende. Das führte dazu, daß häufig gleich zwei Spieler (oder sogar drei) auf einmal eingewechselt wurden.

Wenn ein Spiel in die Verlägerung ging, durfte in der Verlängerung noch ein sechster Spieler eingewechselt werden.

Außerdem waren die Schiedsrichter angehalten, die Nettospielzeiten möglichst zu erhöhen und Zeitverzögerungen, die sich beispielsweise aus Spielverzögerungen Behandlungen verletzter Spieler oder auch wegen ausgiebiger Jubelfeiern ergaben, länger nachspielen zu lassen. Das führte dazu, dass es teilweise Nachspielzeiten von mehr als zehn (!) Minuten gab. In einigen Spielen machte sich das auch im Ergebnis bemerkbar (zum Beispiel im Skandalspiel zwischen Argentinien und den Niederlanden). Der Rekord: In der Vorrundenpartie zwischen England und Iran wurden in der ersten Halzeit 14, in der zweiten Halbzeit 13 Minuen nachgespielt.

Die wohl schönste Neuerung gab es im Spiel zwischen Deutschland und Costa Rica: erstmals wurde eine Frau als Schiedsrichter bei einer Männer-WM eingesetzt. Das weibliche Gespann wurde durch zwei Linienrichterinnen komplettiert. Die meisten Experten bescheinigten dem französichen Schiedsrichterinnenteam eine gute Leistung.

Die Qualifikation - Sensation in Europa

Die wichtigste Neuerung gab es bei dem Modus der Qualifikation in Europa. Es gab zehn Qualifikationsgruppen, von denen sich die Gruppenersten direkt für die WM qualifizierten. Die jeweiligen Gruppensieger waren direkt für die WM qualifiziert.

Die jeweiligen Gruppenzweiten spielten zusammen mit zwei Gruppensiegern aus der neu geschaffenen Nations-League im K.o.-System die übrigen drei Teilnehmer aus. Überraschenderweise war hier auch Nordmazedonien vertreten, das in der Deutschland-Gruppe Zweiter geworden war (nicht zuletzt weil Deutschland sein Heimspiel gegen Nordmazedonien mit 1:2 verloren hatte).

Und in diesen Play-offs warfen die Nordmazedonier den amtierenden Europameister Italien aus dem Wettbewerb, bevor Portugal den Siegeszug des Überraschungsteams beendete.

In der Südamerika-Qualifikation gab es keine Überraschungen, allerdings ein Kuriosum: Wegen verschiedener Corona-Bestimmungen konnte das zweite Spiel zwischen Brasilien und Argenrinien nicht wie geplant stattfinden. Da dieses Spiel aber keinerlei Konsequenzen auf das gesamte Qualifikationsergebnis gehabt hätte, wurde auf die Austragung des Spiel verzichtet.

Überraschenderweise wurde in Asien Saudi-Arabien Erster in seiner Qualifikationsgruppe und verwies Japan und Australien auf die Plätze zwei und drei. Australien brauchte deshalb noch die Play-off-Spiele gegen Peru, um sich für die WM zu qualifizieren.

Eine ähnliche Überraschung gab es in Nordamerika: Kanada gewann seine Qualifikationsgruppe, während Costa Rica erst nach dem Sieg gegen Neuseeland zur WM fahren durfte.

In Afrika schied die Elfenbeinküste in der Gruppenphase gegen Kamerun aus; Nigeria zog gegen Ghana den kürzeren. Stattdessen qualifizierten sich mit Tunesien, Ägypten und Marokko gleich drei nordafrikanische Mannschaften. Dieses überraschende Ergebnis war aber im wesentlichen auf die Auslosung der ersten Qualifikationsrunden zurückzuführen.

Die Vorrunde - knappe Ergebnisse und zwei handfeste Überraschungen

In der Gruppe A setzten sich erwartungsgemäß die Niederlande und Senegal durch, Equador schied als Dritter aus; Gastgeber Katar schied nach drei Niederlagen mit nur einem erzielten Tor als Gruppenletzte aus. Gleichzeitig war Katar damit der bisher schlechteste Gastgeber einer Weltmeisterschaft. Nur Frankreich als Gastgeber der WM 1938 schon nach zwei Spielen ausgeschieden. Damals wurde die WM aber auch noch mit nur 16 Mannschaften im reinen K.O.-Modus ausgetragen.

England gewann die Gruppe B vor den USA. Letzeren gelang es dabei, sich mit nur zwei geschossenen Toren in drei Spielen für das Achtelfinale zu qualifizieren. Iran wurde Dritter vor der Mannschaft aus Wales - viele hatten gerade von den Walisern mehr erwartet. 

Wesentlich knapper ging es in Gruppe C durch. Erwartungsgemäß wurde Argentinien Erster obwohl sich die Südamerika im ersten Spiel grgündlich blamierten: Sie verloren gegen den späteren Gruppenletzten mit 1:2. Polen wurde vor den punktgleichen Mexikanern Gruppenzweiter weil sie einen Gegentreffer weniger kassiert hatten.

In der Gruppe D setzte sich Titelverteidiger Frankreich ohne große Mühe vor Australien und Tunesien durch. Dagegen wurde Dänemark zu einer der größten Enttäuschungen des Turniers: Alle Gruppenspiele verloren und dabei nur ein Tor geschossen - das hatte sich der EM-Halbfinalist von 2021 anders vorgestellt.

Deutschland blamierte sich in der Gruppe E bis auf die Knochen. Die 1:2 - Niederlage im ersten Spiel gegen Japan war im Nachhinein ausschlaggebend: Japan sicherte sich überraschend den Gruppensieg durch einen 2:1 - Sieg gegen den späteren Gruppenzweiten Spanien; damit half den Deutschen auch der 4:2 - Sieg gegen Costa Rica im letzten Spiel nichts mehr. Einer der Turnierfavoriten war ausgeschieden.

Die größte Überraschung der Vorrunde gab es in Gruppe F: Marokko sicherte sich den Gruppensieg vor Vizeweltmeister Kroatien und den hoch gewetteten Belgiern. Entscheidend war hier das 0:0 im letzten Gruppenspiel zwischen diesen beiden Mannschaften. Kanada war in dieser Gruppe chancenlos und wurde nach drei Niederlagen Gruppenletzter.

In der Gruppe G lief dagegen alles wie erwartet: Brasilien wurde Gruppenerster (trotz einer 0:1 - Niederlage gegen Kamerun). Die Afrikaner mussten sich hinter der Schweiz mit Platz drei vor Serbien begnügen.

In der Gruppe H wurde es dramatisch: nach zwei Spielen stand Portugal bereits als Gruppensieger fest. Doch im letzten Gruppenspiel unterlagen sie Südkoren in der Nachspielzeit mit 1:2. Das bedeutete, dass Uruguay nun mit drei Toren Unterschied gegen Ghana gewinnen musste. Es reichte nur zu einem 2:0 wobei in der Nachspielzeit den Südamerikanern ein Elfmeter verweigert wurde. Damit war Südkoren Gruppenzweiter geworden; Ghana hätte durch einen Sieg gegen Uruguay noch den Sprung in die K.o.-Runde geschafft. Aber nachdem sie in der ersten Häfte einen Elfmeter vergaben war auch diese Chance früh vergeben.

Das Achtelfinale - wieder ein Favoritensturz

Im Spiel zwischen Japan und Kroatien wurde Kroatiens Torwart Livakovich zum Helden: Im Elfmeterschießen hielt er drei von vier Schüssen der Japaner. Da fiel auch der Fehlschuss eines Kroaten nicht mehr ins Gewicht. Der Vizeweltmeister war mit 4:2 nach Elfmeterschießen weiter, die Japaner hatten die große Chance, erstmals ein WM-Viertelfinale zu erreichen, verspielt. Und das, nachdem sie in der Vorrunde mit Deutschland und Spanien gleich zwei Mitfavoriten geschlagen hatten.

Die Marokkaner weiter sensationell - Sieg über Mitfavorit Spanien; damit waren alle Mannschaften aus der deutschen Gruppe ausgeschieden. Auch in diesem Spiel muuste das Elfmeterschießen entscheiden und auch hier war der Torwart des Siegers der Held des Abends. Mit zwei gehaltenen Elfmetern sicherte er den Afrikanern das 3:0.

Auch für die USA war das Turnier nach dem Spiel gegen die Niederlande vorbei. Den 3:1 - Sieg der Elftal machte Mttelfeldstar Denzel Dumfries fast im Alleingang perfekt: Die ersten beiden Tore hatte er vorbereitet um das dritte dann selbst zu erzielen.

Die gleiche Rolle spielte Kylian Mbappè beim 3:1 zwischen Frankreich und Polen. Das erste Tor vorbereitet und die übrigen zwei Tore selbst erzielt - da konnte auch Lewandowski's Elfmetertor in der Nachspielzeit das Aus der Polen nicht verhindern.

 Auch England hatte mit Seinem Gegner keine Mühe: Durch den 3:0 - Sieg gegen Senegal standen die Briten wieder im Halbfinale. Dabei hatte man den Ausgang des Spiels eigentlich weniger deutlich erwartet, aber die Senegalesen bekamen insbesondere Jude Bellingham und Phil Foden nie in den Griff.

Das Spiel zwischen Argentinien wurde einseitiger als das Ergebnis es aussagt: Beim 2:1 gegen Australien waren die Südamerikaner klar überlegen; 61 % Ballbesitz und 14:5 Torschüsse sprechen eine deutliche Sprache. In dem Spiel erzielte Messi seinen neuten Treffer bei einer WM zum 1:0 und löste damit Diego Maradona als besten WM-Torschützen seines Landes ab.

Durch die Vorrunde waren die Brasilianer problemlos durchmarschiert, jetzt zauberten wie lange nicht. Beim 4:1 gegen Südkorea erzielten sie alle Tore bereits in der ersten Hälfte, wobei eines schöner als das andere war. In der zweiten Halbzeit schonten sich die Südamerikaner und ließen noch den sehenswerten Ehrentreffer der Asiaten zu. In der 80. Minute wurde dann noch der dritte Torwart eingewechselt, so dass alle Spieler des Kaders mindestens einmal auf dem Platz gestanden hatten.

 Bei ihrem 6:1 gegen die Schweiz spielte Portugal auf einem Niveau, das man ihnen nach der Vorrunden nicht zugetraut hätte. Der portugiesische Trainer hatte völlig überraschend Christiano Ronalde zunächst auf der Bank zu lassen. Für ihn kam Goncalo Ramos, der seinen Einsatz mit drei erzielten Toren mehr als rechtfertigte. In der 74. Minute wurde er für Ronaldo ausgewechselt.

Das Viertelfinale - Marokkos Fussballmärchen geht weiter

Die Brasilianer hatten bisher in allen Spielen geglänzt, doch im Viertelfinale dann die große Enttäuschung: In einem dramatischen Spiel verloren sie mit 3:5 nach Elfmeterschießen gegen Kroatien - der Traum vom sechsten Titel war ausgeträumt. 0:0 hatte es nach der regulären Spielzeit gestanden, in der Verlängerung hatte Neymar die Brasilianer zunächst in Führung gebracht. Aber drei Minuten vor Schluss glichen die Kroaten aus. Kroatien hatte mit dem Sieg auch bewiesen, dass der überraschende Finaleinzug bei der WM 2018 kein Zufall gewesen war.

England flog nach einer 1:2 - Niederlage gegen Frankreich aus dem Turnier, nicht zuletzt weil Harry Kane einen Elfmeter verschoss. Marokko schaffte die nächste Sensation: Gegner Portugal war nicht zuletzt wegen der Leistung im Achtelfinale klarer Favorit. Aber sie konnten daran nicht anknüpfen; Marokko gewwann mit 1:0. Dadurch erreichte erstmal eine afrikanische Mannschaft ein WM - Halbfinale.

"Wir haben noch eine Rechnung zu begleichen" sagte Hollands Trainer Louis van Gaal vor dem Spiel und heizte damit schon im Vorfeld auf. Er bezog sich dabei auf das verlorene Finale 1978 und das Auscheiden im Halbfinale 2014. Das Spiel zwischen Argentinien und den Niederlanden wurde entsprechend häßlich. Jede Menge Schubserein und Beschimpfungen, dazu 16 gelbe Karten. Noch nie zuvor hatte es soviele Karten in einem Spiel gegeben. Es kam dann auch noch ein Platzverweis hinzu (Gelb-Rot für für den Holländer Dumfries).

Und dann wurde es zum Krimi: Zur Halbzeit hatte Argentinien bereits 1:0 geführt und nach dem 2:0 durch Lonel Messi in der 73. Minute schien die Partie bereits entscheiden. Doch die Niederlande kamen durch ein Tor in der 11.(!) Minute der Nachspielzeit noch zum 2:2. Die Verlängerung blieb torlos, das folgende Elfmeterschießen gewannen die Südamerikaner mit 4:3. Die anschließenden Verhöhnungen des Gegners hätten sie sich allerdings sparen können, passten aber irgendwie zum Spielverlauf.

Das Halbfinale und das Spiel um Platz drei mit Mannschaften aus drei Kontinenten

Das Halbfinale

Beim Turnier 2018 waren im Halbfinale nur europäische Mannschaften vertreten gewesen, dieses Mal standen Mannschaften aus drei Kontinenten im Halbfinale. Und mit Frankreich und Kroatien waren beide Finalteilnehmer von 2018 in der Vorschlussrunde.

Hier war dann auch für die Sensationsmannschaft aus Marokko Schluss: Titelverteidiger Frankreich gewann mit 2:0 und zog erneut ins Finale ein, für die Afrikaner blieb aber noch das Spiel um Platz drei. Dabei scheiterte Marokko weniger an sich selbst sondern vor allem an der Effizienz der Franzosen. Hernandez brachte Frankreich mit 1:0 in Führung; es war das erste Tor überhaupt, das Marokko von einem Spieler einer gegnerischen Mannschaft kassierte. Bisher hatte es nur gegen Kanda ein Gegentor gegeben, und das war ein Eigentor.

In der 79. Minute gelang Kolo Muani das 2:0 für Frankreich; das Spiel war entschieden. In der K.o.-Phase hatten Marokkaner schon Spanien und Portugal geschlagen, in der Vorrunde Kroatien und Belgien hinter sich gelassen. Gegen die Franzosen war zu sehen, dass diese bisherigen Erfolge viel Kraft gekostet hatten. Dazu kam Pech in manchen Situationen, nicht nur bei zwei Pfostenschüssen.

Vizeweltmeister Kroatien verlor gegen Argentinien mit 0:3, wobei sie in der ersten halben Stunde sogar die etwas bessere Mannschaft waren. Doch ein Doppelschlag der Argentinier in der 34. und 39. Minute drehte das Spiel. Jetzt zeigten die Argentinier, dass sie besser spielen konnten als in dem schmutzigen Viertelfinalspiel gegen die Niederlande. Sie kontrollieren in der zweiten Halbzeit das Spiel, ließen den Kroaten keine Chance mehr. In der 69. Minute entschied Alvarez (der schon das 2:0 erzielt hatte) das Spiel endgültig.

 

Das Spiel um Platz drei

In diesem Spiel trafen mit Marokko und Kroatien zwei Mannschaften aufeinander, die sich bereits in der Vorrunde begegnet waren. Das Spiel war mit 0:0 ausgegangen und spielerisch eher langweilig gewesen. Aber in diesem Spiel wollten beide Mannschaften zeigen, dass sie auch anders können. Bereits nach den neun Minuten stand es 1:1. Im weiteren Spielverlauf waren die Marokko zunächst die etwas bessere Mannschaft, aber wie schon gegen Frankreich war die Mannschaft nicht effizient genug. In der 42. Minute erziele Orsic für die Kroaten das 2:1. Viele Auswechslungen sorgten dafür, dass das Spiel in der zweiten Halbzeit verflachte. Gegen Ende des Spiels erhöhten die Marokkaner noch einmal den Druck, wurden aber nicht mehr belohnt.

Das Finale - Drama pur

 Wieder war es klassische Duell "Europa gegen Südamerika" - aber selten war es so dramatisch. Zur Pause führte Argentinien bereits mit 2:0 und sah bis zur 80. Minute wie der sichere Sieger aus. Aber ein Doppelschlag von Mbappé (80. und 82. Minute) brachte den Titelverteidiger in die Verlängerung. Und wieder ging Argentinien in Führung und wieder fehlten nur noch 11 Minuten bis zum Sieg. Denn Kylian Mbappé brachte die Franzosen zwei Minuten vor Schluss mit seinem Elfmetertreffer doch noch in die Verlängerung. Messi brachte Die Argentinier erneut in Führung, wieder waren nur noch elf Minuten zu spielen. Aber der überragende Mbappé erzwang zwei Minuten durch sein zweites Elfmetertor das Elfmeterschießen. Hier behielt Argentinien die Oberhand; zwei Fehlschüsse der Franzosen sicherten den Argentiniern den Sieg in einem der besten Endspiele aller Zeiten. So wurde es doch noch der lang ersehnte WM-Titel für Lionel Messi, der damit seine Karriere endgültig krönte. Letztlich ging der Sieg der Argentinier aber in Ordnung, über weite Strecken hatten sie das Spiel bestimmt.

Fazit

Die FIFA hat sich "Toleranz" und "Nachhaltigkeit" auf die Fahnen geschrieben. Von beidem konnte in Katar keine Rede sein. Sogar der damalige FIFA-Präsident nannte die Vergabe des Turniers an Katar später "einen Fehler". Hier muss zum einen die Frage gestellt werden, welche Vorausetzungen bei zukünftigen Turniervergaben gesetzt werden sollten. Das Vorhandensein einer bereits bestehenden ausreichenden Infrastruktur und vorhandene Stadien wäre ein erster Schritt. Dies würde allerdings zu dem Problem führen, dass viele Länder gar nicht mehr als Ausrichter des Turniers in Frage kämen. Gemeinsame Bewerbungen mehrerer Ländern (wie 2002 bei der WM in Japan und Südkorea) könnten hier eventuell Abhilfe schaffen.

Die Achtung der Menschenrechte in dem austragenden Land (oder den austragenden Ländern) muss ebenfalls wieder mehr im Vordergrund stehen - ob und inwieweit dies bei der Vergabe zukünftiger Turniere berücksichtigt wird, bleibt abzuwarten.

 

Fussballerisch gab es in dem Turnier nicht viel Neues, allerdings führte die Erhöhung der Auswechslungen oft dazu dass die Spiele mit zunehmender Spieldauer schlechter wurden. Ob diese Tendenz auch zukünftig anhält ist noch nichtn abzusehen, aber weil die Zahl der Wettbewerbe im internationen Fussball sowohl auf Vereins- als auch Nationalmannschaftsebene weiter steigt, wird diese Neuregelung wohl nicht mehr umzukehren sein.

Kettenhund, vor 9 Tagen
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Bildquelle:
Leseratte (Waterrower Erfahrungen [mit vielen Bildern])

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