Frühzeit – Ober- und Unterägypten wurden vereint

  • 3032 – 2707 v. Chr.

  • 1. bis 2. Dynastie

Zu jener Zeit bildeten sich größere Siedlungen, sogenannte Gaue, und König Menes (Narmer), ein Herrscher des südlichen Ägyptens, besetzte das Deltagebiet, wodurch es ihm gelang, die Reichseinigung Ober- und Unterägyptens zu vollziehen. Als Verwaltungs- und Regierungssitz wurde Memphis Hauptstadt.

Die Hieroglyphen wie auch bereits vorhandene Kenntnisse in der Mathematik spielten eine wichtige Rolle für den weiteren Aufbau des religiös geprägten Reiches. Schon in der Frühzeit wurde ein Kalender erfunden, welcher das Jahr in 365 Tage unterteilte. Mit ihm sowie der Entdeckung des Papyrus als Schreibmaterial wurden Bedingungen geschaffen, geschichtsträchtige Ereignisse dokumentieren zu können.

Handwerk und vor allem der Ackerbau entwickelten sich enorm, wobei die Zuhilfenahme von Bewässerungskanälen eine wichtige Voraussetzung war. Der Nil ließ es zu, ständigen Handel mit Völkern Vorderasiens und den Mittelmeerinseln zu betreiben. Dadurch erlebte das antike Ägypten den Beginn eines kulturellen Aufschwungs.

Altes Reich – Blütezeit der ägyptischen Kultur

  • 2707 – 2170 v. Chr.

  • 3. bis 8. Dynastie

Die Verwaltung funktionierte bereits perfekt, und König Djoser schuf mit Hilfe des Bauleiters Imhotep die erste Pyramide. Diese Stufenpyramide war der Grundstein für viele weitere prächtige Bauwerke des Alten Ägypten – auch die Cheopspyramide entstand während dieser Zeit.

In der 6. Dynastie kam es durch Kämpfe in Nubien und Palästina zu politischen und sozialen Unruhen im Land. Folge war, dass die Gaufürsten zu mehr Macht kamen, was sie veranlasste, enorme Bautätigkeiten außerhalb ihrer Bezirke vorzunehmen. Diese Maßnahmen verschlangen gewaltige Kosten, was zu wirtschaftlichen Problemen führte. Eine aufkommende Trockenperiode verschlechterte die vorherrschende Situation zusätzlich, und es folgten Hungersnöte. Das Pyramidenzeitalter brach zusammen.

Erste Zwischenzeit – politisches Chaos, Anarchie

  • 2170 – 2119 v. Chr.

  • 9. bis 10. Dynastie

Totengräber und Pyramiden wurden während der Krisenperiode geplündert. Die Gaufürsten gewannen mehr Einfluss und rebellierten gegen die Staatsmacht.

Mittleres Reich – nie dagewesener Reichtum

  • 2119 – 1794 v. Chr.

  • 11. bis 12. Dynastie

Für 50 Jahre war es dem oberägyptischen König Mentuhotep II. möglich, die Herrschaft an sich zu reißen. Er konnte das Reich erneut vereinen, nachdem er die ins Land eindringenden Nubier erfolgreich zurückdrängen konnte. Auch den angreifenden Libyern ließ er keine Chance. Durch das wiedererlangte Vertrauen war das Alte Ägypten wieder unter Kontrolle – Theben wurde nun Hauptstadt.

Aufgrund des Vordringens bis ins tiefste Nubien durch Amenemhet I. vergrößerte sich das Land enorm, und sein Nachfolger Sesostris I. nahm die Goldminen von Uadi-Allaki in Besitz, wodurch Ägypten zu einem nie dagewesenen Reichtum kam. Sesostris III. konnte Nubien bei weiteren Kämpfen endgültig einnehmen und drang bis Palästina vor.

Auch der Handelsverkehr wurde wieder aufgenommen und reichte bis zum Roten Meer und tief in den Mittleren Osten. Kunst und Literatur erreichten ihren Höhepunkt.

Zweite Zwischenzeit – die Hyksos übernahmen die Macht

  • 1794 – 1550 v. Chr.

  • 13. bis 17. Dynastie

Die Hyksos – ein Volksstamm bestehend aus Einwanderern unterschiedlicher Herkunft – waren aufgrund ihrer Bronzewaffen und Streitwagen im Vorteil und konnten das Gebiet im Nildelta besetzen. Zeitgleich kam es im Süden Ägyptens zu Aufständen der Gaufürsten, welche die Hyksos unter Ahmose I. vertrieben.

Neues Reich – Altägypten wird Weltmacht

  • 1550 – 1070 v. Chr.

  • 18. bis 20. Dynastie

Thutmosis I. erreichte bei Kriegs- und Eroberungszügen eine Oberhoheit über Syrien, Palästina und Nubien. Der Pyramidenbau wird unterlassen; stattdessen wurden Felsengräber im Tal der Könige errichtet. Nach Thutmosis II. regierte Hatschepsut das ägyptische Reich und führte es 22 Jahre lang ohne kriegerische Auseinandersetzungen. Erst ihr Nachfolger, Thutmosis III., unternahm viele erfolgreiche Feldzüge, welche dem Land erneut Reichtümer einbrachte. Ägypten entwickelte sich zur Großmacht, sodass die weiteren Pharaonen sich hauptsächlich auf die Innenpolitik konzentrierten.

Echnaton (Amenophis IV.) brachte eine Umstrukturierung in der Religion hervor; er rief den Monotheismus ins Leben und ernannte sich selbst zum Hohepriester des neuen Aton-Kultes. Nofretete, seine Gemahlin, war in die Staatsangelegenheiten involviert.

Auf Drängen des Militärs führte sein Nachfolger Tutanchamun (davor Tutanchaton) den alten Glauben wieder ein. Ramses II. gelang es schlussendlich, die Politik und Wirtschaft zum absoluten Höhepunkt zu treiben. Der Handel expandierte.

Dritte Zwischenzeit – Altägypten unter Fremdherrschaft

  • 1070 – 714 v. Chr.

  • 21. bis 24. Dynastie

Erneut kam es zur Anarchie. In Theben herrschten Hohepriester, bis das Alte Ägypten unter Fremdherrschaft fiel – die Libyer besetzten den Thron. Nubien wurde wieder selbständig.

Spätzeit – Untergang der Hochkultur

  • 714 – 332 v. Chr.

  • 25. bis 31. Dynastie

Gegenüber dem Volk verloren die Pharaonen das Ansehen, da verschiedene Großmächte ständig um die Thronherrschaft rangen. Pianchi, ein äthiopischer Herrscher, konnte das geteilte Ägypten ein drittes Mal vereinen. Doch das Perserreich als Großmacht eroberte das Land, wobei Altägypten als persischer Statthalter fungierte.

Mithilfe der Griechen konnte der libysche König Amyrtaios noch einmal erfolgreiche Abwehrkämpfe gegen die Perser führen. Schnell aber bestieg der persische König Artaxerxes III. wieder den Thron des ägyptischen Reiches.

(Bild: M. Fernholz)

Das Ende des Alten Ägypten

Um 332 v. Chr. eroberte Alexander der Große das ägyptische Reich, wodurch die ptolemäische Zeit eingeleitet wurde. Bevor Ägypten dem Islam unterworfen wurde, übernahm das Römische Reich ab 47 v. Chr. noch einmal die Herrschaft.

Anmerkung: Der hier aufgeführte Artikel dient zur groben Orientierung und beinhaltet nicht alle politischen und kulturellen Geschehnisse im Alten Ägypten. Zeitliche Daten können von anderen Quellen abweichen.

write-x, am 25.11.2013
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