Die japanische Weinbeere erobert die deutschen Gärten
Im Aussehen ähnelt die japanische Weinbeere den bei uns wachsenden Brombeeren und Himbeeren, mit ihrem eigenen Geschmack bereichert sie aber die Vielfalt der bei uns wachsenden Früchte deutlich.Über den Namen wurde schon entschieden
In Nordamerika fühlt sich die japanische Weinbeere inzwischen sehr heimisch und wächst auch wild. In Deutschland ist das Augenmerk vieler Kleingärtner und Hausbesitzer in den letzten Jahren verstärkt auf diese Pflanze gefallen, weil sie viele Vorzüge hat. Deutsche Gartencenter und Baumschulen vertreiben die japanische Weinbeere neben ihrem ursprünglichen Namen auch unter dem Namen "Rotborstige Himbeere". Man sieht, anders als in Nordamerika ist in Deutschland die Qual der Namenswahl schon durchgestanden.
Die Pflanze ist wehrhaft und gegen Schädlinge resistent
Die japanische Weinbeere ähnelt in ihrem Wuchs der Brombeere. Ihre Ranken besitzen zum Schutz der Pflanze kleine stachelige Borsten. Außerdem sondert die Pflanze zu ihrem weiteren Schutz eine klebrige Flüssigkeit ab. Beide Schutzfunktionen wirken hervorragend gegen Schädlinge aller Art. Sie führen dazu, dass die Weinbeeren im Gegensatz zu Himbeeren kaum oder gar nicht von Maden oder anderen Frassinsekten befallen werden.
Ein weiterer Vorteil, der das Budget seines stolzen Besitzers schont, sollte nicht verschwiegen werden: Die Pflanze befruchtet sich selbst und eine Pflanze reicht aus, um gute Ernteergebnisse zu erzielen. Wer seine Weinbeerpflanze gut pflegt, kann bei einer Pflanze drei bis vier Kilogramm Beeren erwarten.
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Der Geschmack: Etwas Himbeere, etwas Brombeere, etwas Kiwi
Die japanische Weinbeere hat in etwa die Größe einer Himbeere, ist von der Farbe her etwas dunkler in Richtung der Brombeere und schmeckt fein säuerlich und sehr aromatisch, fast so, als hätte man einer Himbeere einen leichten Kiwigeschmack zugegeben. Die Früchte sind sehr saftig und können frisch gepflückt – auf eventuelle Dornen achten! -verzehrt werden.
Weinbeeren eignen sich hervorragend als Obst für einen Obstkuchen, für die Zubereitung als Konfitüre oder Gelee oder für die Herstellung von frischem aromatischen und vitaminreichen Saft. Sie enthalten viel Vitamin C.
Zum Tiefgefrieren sind Weinbeeren nicht geeignet.
Anbau der japanischen Weinbeere
Am besten gedeiht die japanische Weinbeere an einem sonnigen bis halbschattigen Standort mit humosem, möglichst kalkhaltigen Boden. Kompost tut ihr immer gut. Dort blüht sie im Juni mit prächtigen weißen Blüten und trägt bereits im zweiten Jahr Früchte. Die Ernte erfolgt wie bei Himbeeren von Mitte Juli bis in den August hinein.
Wenn mehrere Pflanzen den Bestand bilden sollen, sollte der Pflanzenabstand zirka 1,5 Meter betragen, denn die Pflanzen breiten sich während ihrer Wachstumsphase kräftig aus und ranken bis zu drei Meter. Deshalb ist ein Klettergerüst sehr hilfreich. Die Wuchseigenschaft ist mit aufrecht und buschig zu beschreiben mit bis zu drei Meter langen stacheligen Ranken.
Diese wachsen zunächst aufrecht, neigen sich, wenn sie länger werden, aber nach unten, weil sie eine weiche Konsistenz haben. Berühren sie die Erde, bilden sich Wurzeln, und eine neue Pflanze entsteht.
Die japanische Weinbeere eignet sich auch hervorragend als Verzierung von Gartenbögen.
Die Pflege der Pflanzen
Alle Ranken sollten jedes Jahr im Oktober oder spätestens im November dicht am Boden abgeschnitten und entfernt werden, wenn sie entweder wild ausgetrieben waren oder abgeerntet wurden. Ranken, die nicht getragen haben, können stehen bleiben.
Während des Sommers sollten die Pflanzen regelmäßig gegossen werden, wenn nötig, morgens und abends. Eine Mulchschicht hält die Pflanzen ganzjährig feuchter.
Beerendünger ist im Frühjahr angebracht.
Alle Weinbeeren sind frosthart. Allerdings sollten junge Pflanzen und Pflanzen in rauer Lage in einem strengen Winter etwas abgedeckt werden.
Bildquelle:
© ARD Degeto / Quad Productions
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© Axel Alm
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