Ist wirklich Lava in der Lampe?

Natürlich befindet sich in einer Lavalampe keine Lava, sondern zumeist Wachs und Wasser bzw. Öl. Die chaotischen und zufälligen Muster, die sich niemals gleichen, werden dadurch erzeugt, dass sich an der Unterseite der Lavalampe eine Glühbirne befindet, die das schwere Wachs aufheizt, wodurch dieses sich erwärmt und ausdehnt. Das nach oben gestiegene Wachs kühlt wieder ab, sinkt nach unten, wird erneut erwärmt, und der Kreislauf setzt sich fort. Je nach Färbung der Flüssigkeiten entstehen unterschiedliche Muster – fertig ist die Lavalampe!

Warum die Lavalampe so heißt erklärt sich damit, dass die Flüssigkeiten so zäh wie Lava zu fließen scheinen.

Wer erfand die Lavalampe? Na, ein Engländer natürlich!

Wie so viele andere schrulligen Erfindungen, verdanken wir auch die Lavalampe einem Engländer. Ein gewisser Donald Dunnet soll bei der Entwicklung einer Eieruhr – offenbar gibt es auch bei Eieruhren noch so einiges zu verbessern – den Prototyp der Lavalampe erschaffen haben. Diese endete als skurriler Eyecatcher in einem Pub, wo sie vermutlich die Barbesucher hypnotisierte und zum Konsum von Bier überredete. Der Artikelautor ist sich ziemlich sicher, dass so mancher betrunken Heimkehrende seiner Frau eine derartige Ausrede für seinen Zustand auftischte.

Für den Massenmarkt entdeckt wurde die Lavalampe Mitte der 60er Jahre, wobei der Prototyp technisch aufgepeppt wurde und zur Kult-Deko der Hippies avancierte. Die ständig wechselnden Muster passten perfekt zu einer Ära, in der bekiffte Taugenichtse und Versager, pardon: in der alternativ lebende Kapitalismuskritiker den einst gefloppten Disney-Zeichentrickfilm "Alice im Wunderland" als perfekte visuelle Untermalung ihrer Rauschzustände entdeckte und das nervenzerrende Gitarrengedudel von "Iron Butterfly" als akustisches Meisterwerk galt.

Revival der Lavalampe in den 90ern

Auch die 70er Jahre wären ohne Lavalampen als Kult-Deko im Wohn- oder Schlafzimmer undenkbar. Doch in den technikaffinen, unterkühlten 80er Jahren wollten die quietschbunten, kitschigen Lavalampen einfach nicht mehr in die Wohnungen passen und wurden erbarmungslos ausgemustert. Die Hersteller verkauften kaum noch Exemplare und das Schicksal der ikonischen Deko aus den vergangenen beiden Jahrzehnten schien besiegelt. Bis die 1990er Jahr ein Revival der 60er und 70er Jahre einläuteten. Plötzlich waren bunte Schlaghosen und in Vergessenheit geratene TV-Serien einstiger Tage wieder schwer in Mode – und mit ihnen die unvermeidliche Lavalampe!

Lavalampe mit LED

Seither erfreuen sich Lavalampen wieder höchster Beliebtheit und gelten als stylish Kult-Deko. In Zeiten des Glühbirnenverbots und des Energiesparens gibt es mittlerweile auch Modelle mit LED. Der Vorteil einer LED-Lampe liegt insbesondere in ihrem geringen Energiebedarf, was im Laufe der Zeit Einsparungen beim Stromverbrauch bringt.

Allerdings empfiehlt der Hersteller selbst, die Lavalampe mit LED nicht länger als 6 Stunden am Tag zu benutzen, da die Lampe ansonsten Schaden nehmen könnte.

Beim Kaufen einer Lavalampe bitte beachten

Überhaupt sollten die Herstellerangaben zur Benutzungsdauer der Lavalampe ernstgenommen werden. Zu beachten ist auch, dass das Gerät eine bestimmte Aufheizphase benötigt.

Ausdrücklich zu empfehlen ist beim Kauf einer Lavalampe der Griff zu einem Qualitätsprodukt, das zwar teurer ist, aber in Punkto Verarbeitungsqualität und Leuchtstärke den billigen Modellen aus Fernost meist überlegen ist.

Ach ja: In manchen Lavalampen sind gesundheitsschädliche Substanzen enthalten. Deshalb gehört eine defekte Lavalampe keinesfalls in den normalen Hausmüll, sondern muss unbedingt als Sondermüll entsorgt werden.

Und wer trank nun den Lavalampen-Cocktail?

Ach, Sie wollten ja noch wissen, in welchem Film der Inhalt einer Lavalampe getrunken wird. Die Antwort lautet: Im 1999 in den Kinos zu sehenden Science-Fiction-Film "Der Onkel vom Mars" (My Favorite Martian) genießt ein Außerirdischer den nicht empfehlenswerten Lavalampen-Cocktail. Ein Film, über den mittlerweile das Gras des Vergessens gewachsen ist und der – Überraschung! – auf einer 1960er TV-Serie basierte.

Wie gesagt: In den 1990er Jahren waren die 60er und 70er plötzlich wieder hip! Dies bedeutet wohl, dass uns in einigen Jahren ein Revival von Tamagotchi, Scooter und anderem glücklicherweise in Vergessenheit geratenen 1990er-Hype drohen könnte …

Lavalampe: Hot or not?
Autor seit 13 Jahren
815 Seiten
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