Die Chemie der Liebe
Die Liebe festhalten - aber wie?

Die Liebe festhalten - aber wie? (Bild: SimmiSimons / shutterstock.com)

Biochemisch kann man das sonst so schwer greifbare Wörtchen Liebe in jedem Fall etwas erklären, wenn auch nicht exakt greifen. Das, was uns im ersten Moment des Verliebtseins die Welt rosarot sehen lässt, ist schlicht ein ziemlich gut ausgeklügelter Hormoncocktail. Vor allem der Botenstoff Dopamin spielt bei einer jungen Liebe eine große Rolle. Er sorgt gemeinsam mit seinen Neurotransmitterkameraden Acetylcholin, Adrenalin, Noradrenalin und Serotonin für den "Rausch der Gefühle", denn so viele erwarten und beschreiben. Dopamin wirkt auf den Körper wie eine Droge, denn der Botenstoff aktiviert das Belohnungszentrum, sodass eine Euphorie entsteht, wenn der Geliebte Mensch gesehen wird, oder sonst eine Reaktion erfolgt. Allein das intensive Nachdenken über die geliebte Person kann bereits den Ausschuss von Dopamin bewirken. Es entstehen die Reaktionen, die den Anschein erwirken, als könnte die Verliebte Person von Luft und Liebe leben, denn Nebenwirkungen der "Liebesdroge" sind Schlaf- und Appetitlosigkeit.

Haben Sie bereits über Trennung nachgedacht?

Tipps für die Zeit nach dem Liebesrausch

 

Jedoch rennen wir alle nicht unser Leben lang wie Zombies durch die Gegend und erwachen alle irgendwann einmal aus der euphorischen Verliebtheitsphase. Dies hat den Grund, dass sich unsere Zellen irgendwann an die erhöhte Dopaminausschüttung gewöhnen und die Wirkung nachlässt. Doch was kommt nach der romantischen Verliebtheit? Wenn wir Glück haben, entsteht aus ihr Liebe. Auch Liebe und Treue lassen sich mit Hormonen etwas erklären (Interessante Studie der Uni Bremen hierzu), jedoch ist es trotzdem im Alltag sehr schwer, die Liebe lebendig zu halten. Nicht umsonst wird in Deutschland mittlerweile jede vierte Ehe geschieden. Manch einer sagt sogar, dass das Modell der monnogamen Beziehung für das ganze Leben längst ausgedient hat und in der heutigen Zeit nicht mehr realisierbar ist. Trotzdem gibt es einige Grundregeln, die jeder Beziehung gut tun und sie vielleicht sogar eine lange Zeit über erhalten können.

Hier habe ich vier für Sie zusammengefasst

Schlucken Sie Streit nicht herunter

Auch wenn streiten nicht schön ist, ist es doch manchmal notwendig. Wie heißt es schließlich so schön? Ein kleines Gewitter reinigt die Luft. Wer hingegen alle Sorgen stets in sich hineinfrisst wird auf die Dauer nur unzufriedener werden, sodass letztendlich mehr Situationen eskalieren und im Streit enden. Gibt es ein Problem, sollten Sie es also sofort ansprechen. Sofort ist in diesem Fall jedoch ein relativer Begriff. Wenn Sie zu sehr in rage sind, sollten Sie sich vielleicht einige Minuten Zeit nehmen und tief durchatmen. So stellen Sie sicher, dass Sie nicht in der Hitze des Gefechts etwas loswerden, was Sie eigentlich gar nicht sagen wollten und auch nicht so meinen. Richtig streiten ist etwas, was viele Paare lernen müssen, denn die meisten Menschen sind in einer Partnerschaft eher harmoniesüchtig und konfliktscheu. Beispielsweise Paartherapeuten oder Mediatoren können dabei, das Streiten zu lernen.

Können SIe sich vorstellen eine Paartherapie zu machen
Zeit zu Zweit
Gemeinsame Erlebnisse schweißen zusammen

Gemeinsame Erlebnisse schweißen zusammen (Bild: Joshua Resnick / shutterstock.com)

Besonders Eltern wissen, dass man als Paar in einer Familie schnell auf der Strecke bleibt wenn man nicht aufpasst und sich immer wieder Termine freischaufelt in denen man nur "Liebespaar" ist. Genießen Sie solche Momente deswegen bewusst und planen Sie sie als festes Wochenritual ein. Auch ein befriedigendes Sexualleben ist für eine funktionierende Partnerschaft wichtig, denn sonst wird aus einem Liebespaar schnell ein harmonierendes Geschwisterpaar. Versuchen Sie also trotz Alltagsstress auch das Liebesleben immer wieder aufflammen zu lassen. Sollte es hier Probleme geben, gibt es nur die Möglichkeit in den sauren Apfel zu beißen und das Kind beim Namen zu nennen. Oftmals können Gespräche schon viel klären und wieder zu einem erfüllteren Liebesleben führen.

Auch mal etwas alleine unternehmen

Neben der Zweisamkeit ist es in einer Beziehung auch wichtig ein eigener Mensch zu bleiben. Machen Sie sich deutlich, dass Sie mit Ihrem Partner eine Liebesbeziehung und keine Symbiose eingegangen sind. Das bedeutet, dass Sie sich ruhig auch eigenen Hobbys widmen sollten, für die der Partner vielleicht kein Interesse aufbringen kann. Natürlich ist es schön, den Partner auch einmal bei seinem Hobby zu begleiten und so das Interesse an anderen zu bekunden, dies sollte aber kein Muss in der Beziehung sein. Auch ein eigener Freundeskreis mit denen ab und an ein Männer- bzw. Frauenabend veranstaltet wird, ist gut für die Beziehung und genauso wichtig wie der Pärchen Abend zu zweit, denn nur durch eigene Erlebnisse, hat man sich am Ende des Tages auch wieder etwas zu erzählen.

Vertrauen

Jeder hat sicherlich schon einmal den Dorn der Eifersucht verspürt und Angst gehabt, den geliebten Partner zu verlieren. Wenn dieses Gefühl einmal aufflammt ist dies sicherlich kein Weltuntergang und völlig normal. Leiden Sie oder Ihr Partner jedoch an chronischer, unbegründeter, Eifersucht, sollten Sie etwas dagegen tun, denn das Sprichwort Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser hat in einer Partnerschaft nichts zu suchen. Eifersucht ist meist ein Zeichen für ein geringes Selbstwertgefühl. Arbeiten Sie deswegen vor allem an diesem und machen Sie sich Ihre Vorzüge deutlich, anstatt die SMS des Partners oder der Partnerin zu kontrollieren.

Sind Sie trotz allem in einer Sackgasse angelangt, sollten Sie den Gang zum Paartherapeuten nicht scheuen, denn es ist keine Schande Hilfe bei einem so komplexen Thema wie der Liebe anzunehmen. Um beide Seiten zu Wort kommen zu lassen und niemanden zu bevorteilen, kann es von Vorteil sein, ein Therapeutenpaar für die Paartherapie zu engagieren. So können nicht nur die männliche und weibliche Sichtweise in die Therapie mit einfließen, sondern auch die verschiedenen praktizierten Therapieformen, was die Sitzungen bereichert.

Autor seit 10 Jahren
13 Seiten
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