Die mörderische Bender-Familie im Wilden Westen

Geschichten über den Wilden Westen handeln meistens von Cowboys, Indianern, Revolverhelden, skrupellosen Banditen und heldenhaften Gesetzesvertretern. Weit weniger bekannt ist hingegen, dass es im Wilden Westen auch Serienmörder gab. Zu ihnen gehörte die Bender-Familie. Sie bestand aus dem 60-jährigen John Bender, seiner 55-jährigen Frau Elvira, dem 27-jährigen Sohn John junior und der 24-jährigen Tochter Kate. Ob zwischen den vier Personen wirklich ein Verwandschaftsverhältnis bestand, ist bis heute umstritten. Von 1871 bis 1873 töteten sie in den Wäldern am Osage Trail in der Nähe der Ortschaften Cherryvale und Independence im Labette County im Südosten von Kansas zahlreiche wohlhabende Reisende. John Bender sprach nur sehr wenig Englich. Er stammte vermutlich aus Deutschland oder aus den Niederlanden. Auch seine Frau beherrschte die englische Sprache nur unzureichend. Ihren Nachbarn zufolge war sie so unfreundlich, das man sie als "Teufelin" bezeichnete. John Bender Jr. war gutaussehend, hatte kastanienbraunes Haar und einen Schnurrbart. Er sprach fließend Englisch, aber mit einem deutschen Akzent. Außerdem neigte er dazu, grundlos zu lachen, was dazu führte, das viele ihn für geistig zurückgeblieben hielten. Kate Bender war attraktiv und kultiviert. Sie sprach sehr gut Englisch. Kate verteilte Flugblätter, in denen sie sich als Heilerin und Hellseherin ausgab. Sie leitete auch Séancen und hielt Vorträge über Spiritismus. Kate erlangte weithin Berühnmtheit, weil sie sich für die freie Liebe einsetzte.