Was sich konkret geändert hat -von Vor- zu Städtenamen

Die neue Buchstabiertafel nach DIN 5009 ersetzt die bisher verwendeten Vornamen durch deutsche Städtenamen und das aus gutem Grund. Die alte Tafel war nicht nur historisch belastet, sondern auch sprachlich und gesellschaftlich überholt.

 

 

Die neue Version setzt auf eine geografische Vertrautheit, Neutralität und Gleichgewicht.

Eine Gegenüberstellung: Alt gegen Neu

Buchstabe

Alte Tafel (Vornamen)

Neue Tafel (Städtenamen)

A

Anton

Aachen

B

Berta

Berlin

C

Cäsar

Cottbus

D

Dora

Düsseldorf

E

Emil

Erfurt

F

Friedrich

Frankfurt

G

Gustav

Gera

H

Heinrich

Hamburg

I

Ida

Ingolstadt

J

Julius

Jena

K

Kaufmann

Köln

L

Ludwig

Leipzig

M

Martha

München

N

Nordpol

Nürnberg

O

Otto

Osnabrück

P

Paula

Potsdam

Q

Quelle

Quedlinburg

R

Richard

Rostock

S

Samuel/Siegfried

Stuttgart

T

Theodor

Tübingen

U

Ulrich

Ulm

V

Viktor

Villingen-Schwenningen

W

Wilhelm

Wiesbaden

X

Xanthippe

Xanten

Y

Ypsilon

Ybbs

Z

Zacharias

Zwickau

 Hinweis: Einige Städte wurden gewählt, weil sie bekannte Kfz-Kennzeichen tragen, denn das erleichtert das Merken und sorgt für regionale Vertrautheit.

Kritik an der neuen Tafel -Zwischen Norm und Alltag

Die DIN 5009 ersetzt die alte Vornamen-Tafel durch Städtenamen.

Doch laut Medienberichten nutzen Millionen Deutsche weiterhin "A wie Anton".

Kritiker machen darauf aufmerksam:

"Was Millionen Deutsche täglich praktizieren, ist längst nicht mehr zeitgemäß.", Merkur

Michael Blume, Antisemitismusbeauftragter, betont: "Über Jahrzehnte wurde eine Buchstabiertafel tradiert, aus der die Nationalsozialisten alle deutsch-jüdischen Namen getilgt hatten."

So machen Sie sich die neue Tafel praktisch zunutze

Die neue Buchstabiertafel ist kein bürokratisches Kuriosum, sondern ein Werkzeug für eine moderne, verständliche, klare, gerechte und historisch bewusste Kommunikation. Ein zusätzlicher Vorteil: Sie lässt sich leichter lernen, als mögliche Anwender denken.

Eigene Erfahrungen überzeugen am besten darum: Probieren Sie's beim nächsten Telefonat aus: Statt "M wie Martha" einfach mal "M wie München” sagen. Das klingt vertraut und ist gleichzeitig historisch sauber.

Wer regelmäßig mit Behörden, Versicherungen oder Kundendiensten spricht, profitiert meist sofort, denn: Städtenamen sind oft eindeutiger, vertrauter und weniger fehleranfällig als Vornamen. Zusätzlich wird ein Zeichen für sprachliche Fairness und gegen ideologische Altlasten gesetzt.

Die neue Buchstabiertafel ist seit drei Jahren im Gebrauch und es liegt an uns, diese hilfreiche Anwendung nicht nur zu kennen, sondern zu nutzen.

Hilfreich ist es zusätzlich das Fingeralphabet zu kennen.

So lernen Sie die neue Buchstabiertafel -ganz entspannt

Die neue Tafel ist kein Vokabeltest, sondern ein Spaziergang durch die deutsche Städtelandschaft. Wer sich die Kfz-Kennzeichen merkt, hat schon gewonnen. Und wer Lust hat, kann gleich mitmachen:

Ein Merksatz für den Anfang:

"A wie Aachen, B wie Berlin, C wie Cottbus...klingt wie eine Bahnstrecke, ist aber Ihre neue Buchstabierhilfe."

Eine Mitmach-Idee: Buchstabieren Sie Ihren Namen!

"Wie würden Sie Ihren Namen nach DIN 5009 buchstabieren? Schreiben Sie ihn auf oder sagen Sie ihn laut. Beispiel: Monika = M wie München, O wie Osnabrück, N wie Nürnberg, I wie Ingolstadt, K wie Köln, A wie Aachen."

Warum sagen wir noch immer ‚A wie Anton‘?

Die neue Buchstabiertafel ist offiziell seit 2022 eingeführt, doch im Alltag bleibt sie oft unsichtbar. Viele Menschen kennen sie schlichtweg nicht. Andere greifen automatisch zu den vertrauten Vornamen, weil sie es seit Jahrzehnten so gelernt haben.

Hinzu kommt: Nicht jeder weiß, wo Städte wie Quedlinburg oder Villingen-Schwenningen liegen.

Tatsache ist: Besonders wer wenig von der geologischen Zusammensetzung der Erde, der Lage von Gebirge, Flüssen oder Städten weiß, fühlt sich, so sagt die Erfahrung, mit der bisherigen Buchstabierung "Otto" oder "Paula" sicherer.

Behörden und Unternehmen könnten längst umstellen, doch viele Verantwortliche scheuen den scheinbaren Aufwand.

Und wichtige Institutionen wie Polizei oder Feuerwehr sind von der DIN-Norm ohnehin nicht betroffen.

Dabei wäre der Wandel einfach: Ein Ausdruck neben dem Telefon, ein kurzer Blick auf die Karte und schon wird aus "M wie Martha" ein "M wie München".

Die neue Tafel ist kein Zwang, sondern eine Einladung: zur klareren Sprache, zur historischen Verantwortung und zur kleinen Lernreise durch Deutschland.

Wer beim Buchstabieren stur an "Anton" und "Berta" festhält, zeigt oft nicht nur eine überholte Gewohnheit, sondern ebenfalls, wie schwer es fällt, sich auf Neues einzulassen. Dabei ist Flexibilität keine Frage des Alters, sondern der Haltung.

Bild: Pixabay

Wofür man die Tafel im Alltag braucht

Die DIN 5009 ist kein Spezialwissen oder Geheimwissen für Behörden. Sie ist ein praktisches Werkzeug für alle, die klar und verständlich kommunizieren wollen. Ob am Telefon, im Büro oder beim Online-Shopping: Wer buchstabiert, profitiert.

Alltagssituationen, in denen die Tafel hilft:

  • Bei Telefonaten mit Behörden, Banken oder Versicherungen
  • Um Namen, Adressen oder Kontonummern sicher zu übermitteln
  • Bei der Durchgabe von E-Mail-Adressen oder Seriennummern
  • Um Tippfehler und Missverständnisse bei telefonieren zu vermeiden
  • Bei einer berufliche nKommunikation im Kundenservice oder Vertrieb
  • Um eine einheitliche, professionelle Verständigung zu ermöglichen
  • Als Lernhilfe für Kinder, Senioren oder Menschen mit Sprachbarrieren
  • Um eine Struktur und Wiedererkennung durch bekannte Städtenamen aufzubauen

Tipp: Wer regelmäßig mit Kund:innen oder Ämtern spricht, kann sich die neue Tafel als Ausdruck neben das Telefon legen oder gleich ins Gedächtnis holen.

Lernen mit Neugier und Leichtigkeit

Lernen auf der Autobahn Auf der Rückbank wird gerätselt, vorne wird navigiert. Während die Erwachsenen sich um Route und Rastplatz kümmern, fragt eine der beiden Stimmen aus der ersten Reihe beiläufig: "Welche Stadt steht in der neuen Buchstabiertafel für D?" Die Kinder zücken das Tablet, scrollen durch die Liste, entdecken Düsseldorf und lernen ganz nebenbei, dass Buchstabieren auch Spaß machen kann. So wird aus einer DIN-Norm ein Familienquiz und aus der Fahrt, beiläufig, ein Lernmoment.

Sachlich-praktisch mit Lernimpuls

Wer die neue Tafel lernen will, sollte nicht nur die Namen kennen, sondern auch wissen, wo die aufgeführten Städte, "Von Aachen bis Zwickau”, liegen., denn so prägt sich der Städtenamen leichter ein.

Eine Deutschlandkarte, ob online oder als Ausdruck, hilft dabei, die Buchstaben geografisch zu verankern.

Tipp: Markieren Sie die Städte der Buchstabiertafel auf einer Karte. So entstehen ein visuelles Alphabet und ein neuer Blick auf die Vielfalt unseres Landes.

Sie wollen selbst nachschlagen?

Die neue Buchstabiertafel ist öffentlich zugänglich – online beim Deutschen Institut für Normung (DIN) oder über viele Bildungsportale.

Tipp: Suchen Sie nach "DIN 5009 Buchstabiertafel Städte" und vergleichen Sie sie selbst mit der alten Version.

Bild: Pixabay

Die neue Buchstabiertafel wird erklärt

Monikas letzte Zeile

Wer heute "A wie Aachen" sagt, zeigt Sprachbewusstsein, historische Verantwortung und die Bereitschaft, Wandel im Kleinen zuzulassen. Zwischen Aachen und Zwickau liegt mehr als ein Alphabet, es liegt die Entscheidung, wie wir sprechen wollen. Und was wir damit sagen.

Die neue Tafel bringt Licht in die Sprache. Doch wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten und dieser zeigt, wo wir noch zögern, wo wir noch unnötigerweise, festhalten.

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