Quecken als Helfer der Natur

In Europa sind verschiedene Queckenarten verbreitet:

  • Die Gemeine Quecke (Elymus repens): Besonders in Gärten und landwirtschaftlichen Flächen bekannt.
  • Die Hundsquecke (Elymus caninus): Häufig an Waldrändern und in Gebüschen zu finden.
  • Die Strand-Quecke (Elymus farctus): Wächst an Nord- und Ostseeküsten und schützt Dünen vor Wind und Wasser.

Gerade in Küstenregionen spielt die Strand-Quecke eine entscheidende Rolle. Sie hält den Sand zusammen und verhindert, dass er vom Wind verweht oder vom Meer fortgespült wird. Ihr starker Ausbreitungsdrang ist dort keine Plage, sondern ein Segen für den Erhalt der Landschaft.

Quecken als Heilpflanze

Die Gemeine Quecke ist nicht nur widerstandsfähig, sondern auch eine wertvolle Heilpflanze. Ihr Name stammt aus dem Althochdeutschen "queck", was "lebendig" oder "ausdauernd" bedeutet – und genau das beschreibt sie perfekt.

Quecken dienen als Lebensraum und Nahrungsquelle für über 80 Insektenarten. Ihre Wurzeln, Rhizome und Blüten können von März bis Oktober gesammelt werden und enthalten unter anderem:

  • Ätherische Öle
  • Beta-Carotin
  • Eisen, Eiweiß
  • Glykoside, Kalium, Kieselsäure
  • Vitamin A, B, C

Ihre medizinischen Eigenschaften:

  • Blutreinigend
  • Fördert den Stoffwechsel
  • Entwässert den Körper (bei medizinischen Notfällen wichtig)
  • Hilft bei Hauterkrankungen, Rheuma und Bronchialleiden
  • Stärkt Haare als Spülung
  • Tiere nutzen sie instinktiv gegen Magen-Darm-Probleme

Quecken in der Ernährung

In Osteuropa werden Queckenwurzeln jährlich in großen Mengen als Nahrungsmittel angebaut. Sie dienen als energiereiches Kraftfutter für Mensch und Tier.

Queckenmehl wird dort für Brot verwendet – süßlich-nussig im Geschmack, sättigend und reich an Kohlenhydraten. Es eignet sich auch zum Binden von Soßen oder als Ergänzung zu anderen Mehlen (2 Teile Weizen, 1 Teil Quecke hat sich bewährt).

Wer Quecken wegen ihres Gesundheitswertes anbauen möchte, sollte sie am besten im Kübel pflanzen und regelmäßig zurückschneiden, um ihre Ausbreitung zu kontrollieren.

Wie Gärtner Quecken erfolgreich loswerden

Quecken sind hartnäckige Pflanzen, die sich schnell vermehren und andere Gewächse verdrängen können. Wer sie im Garten loswerden möchte, sollte verschiedene Methoden kombinieren, um den besten und langfristigsten Erfolg zu erzielen.

  1. Mulchen mit Wellpappe und Rindenmulch: Ein Hobbygärtner aus Bayern berichtete, dass er seine mit Quecken durchsetzte Fläche zuerst abgehackt, dann mit Wellpappe bedeckt und schließlich mit Rindenmulch kaschiert hat. Nach mehreren Monaten war die Quecke vollständig verschwunden.
  2. Grabegabel-Technik: Ein Gärtner aus Niedersachsen setzte konsequent auf die mechanische Entfernung mit einer Grabegabel. Er achtete darauf, die Rhizome vollständig aus dem Boden zu ziehen, ohne sie zu zerreißen. Nach einer Saison zeigte sich deutlicher Erfolg.
  3. Kartoffeln als natürliche Quecken-Bremse: In einem Gemeinschaftsgarten wurde eine stark von Quecken befallene Fläche mit Kartoffeln bepflanzt. Das dichte Blätterdach der Kartoffeln nahm der Quecke das Licht, wodurch sie sich stark zurückzog.
  4. Gründüngung mit Winterwicke: Ein Bio-Gärtner aus Brandenburg setzte auf Winterwicke als Gründüngung. Nach der Einsaat blieb das Beet über ein Jahr hinweg dicht bepflanzt, wodurch die Quecke nachhaltig unterdrückt wurde.

Diese Methoden haben sich in verschiedenen Gärten bewährt und zeigen, dass eine Kombination aus mechanischer Entfernung, Bodenverbesserung und gezielter Bepflanzung langfristig Erfolg bringt.

Die Vor- und Nachteile der verschiedenen Methoden zur Bekämpfung von Quecken:

1. Mulchen mit Wellpappe und Rindenmulch

Vorteile:

- Umweltfreundlich und nachhaltig

- Fördert die Bodenqualität und das Bodenleben

- Langfristige Lösung ohne Chemikalien

 Nachteile:

- Braucht mehrere Monate, bis die Quecke sich zurückzieht

- Erfordert Geduld und regelmäßige Kontrolle

 2. Mechanische Entfernung mit der Grabegabel

Vorteile:

- Sofortige Reduzierung der Quecken

- Keine Chemie, keine Bodenbelastung

 Nachteile:

- Sehr mühsam und zeitaufwendig

- Jedes Wurzelstück kann neue Pflanzen treiben

 3. Kartoffeln als Quecken-Bremse

Vorteile:

- Natürlich und effizient

- Kartoffeln verbessern die Bodenstruktur und bringen Ernteertrag

Nachteile:

- Funktioniert nur in Beeten, nicht auf Rasenflächen

- Kartoffeln müssen jährlich umgesetzt werden

 

 4. Gründüngung mit Winterwicke oder Kapuzinerkresse

Vorteile:

- Fördert gesunde Bodenentwicklung

- Nachhaltige Unterdrückung der Quecke

Nachteile:

- Erfordert Geduld (mindestens ein Jahr)

- Nicht geeignet für schnell sichtbare Ergebnisse

 5. Topinambur gegen Quecken

Vorteile:

- Dauerhafte Lösung durch starke Konkurrenz

- Essbare Knollen als Zusatznutzen

Nachteile:

- Topinambur breitet sich stark aus und kann selbst zum Problem werden

- Braucht viel Platz

 6. Herbizide und Hausmittel (Essig, Salz, kochendes Wasser)

Vorteile:

- Schnelle und sichtbare Wirkung

 Nachteile:

- Zerstören die Bodenqualität und das Bodenleben

- Umwelt- und gesundheitsschädlich

- Gesetzlich eingeschränkt oder verboten

 Fazit

Die nachhaltigen Methoden wie Mulchen, Gründüngung und mechanische Entfernung sind auf lange Sicht am besten für den Garten. Wer schnell Ergebnisse sehen möchte, kann mechanisch eingreifen oder Kartoffeln pflanzen. Chemische Methoden sollten vermieden werden, da sie den Boden dauerhaft schädigen.

Mechanische Entfernung – sinnvoll oder vergeblich?

Viele Gärtner versuchen, die Rhizome regelmäßig auszugraben oder die Pflanze vor der Blüte abzuschneiden. Doch das ist eine mühsame, kaum erfolgversprechende Aufgabe – denn jedes kleine Wurzelstück kann neue Pflanzen treiben.

Auch Hausmittel wie Essig, Salz oder kochendes Wasser werden manchmal eingesetzt, doch sie schaden dem Boden erheblich und sind in der EU auf nicht-landwirtschaftlichen Flächen sogar verboten.

Vorbeugende Maßnahmen – damit die Quecke gar nicht erst Fuß fasst

  • Rasenkanten absichern, damit die Wurzeln sich nicht weiter ausbreiten
  • Auf Pferde- und Rinderdung aus unbekannter Quelle verzichten, da er Queckensamen enthalten kann
  • Quecken regelmäßig zurückschneiden, bevor sie aussamen
  • Nie untergraben, denn zerkleinerte Wurzelstücke treiben neu aus

Nachhaltige Methoden gegen Quecken

  • Die besten Lösungen sind umweltfreundlich und fördern die Bodenqualität zugleich:
  • Mulchen: Eine dauerhafte Bodenbedeckung – etwa mit Wellpappe oder Mulchmaterial – entzieht der Quecke das nötige Licht und hemmt ihr Wachstum über mehrere Wachstumsperioden hinweg.
  • Kartoffeln pflanzen: Kartoffeln haben dichte Blätter und beschatten den Boden stark. Sie hindern die Quecke am Wachstum und verbessern gleichzeitig die Bodenqualität.
  • Gründüngung: Bestimmte Pflanzen unterdrücken den Queckenwuchs nach der Bearbeitung nachhaltig. Besonders geeignet sind Winterwicke oder Kapuzinerkresse. Das Beet sollte über ein Jahr hinweg dicht bepflanzt bleiben.
  • Topinambur setzen:** Dieses robuste Sonnenblumengewächs verbreitet sich stark und kann die Quecke langfristig verdrängen.

Warum die Bodenqualität entscheidend ist

Quecken gehören zu den sogenannten Pionierpflanzen – sie besiedeln nährstoffarme, sandige oder belastete Böden. Deshalb hilft es langfristig, die Bodenqualität zu verbessern:

  •  Förderung von Mikroorganismen
  • Mulchen und Gründüngung
  • Einsaat von Grünsaat für bessere Bodenbeschaffenheit

 Wenn der Boden gesünder wird, zieht sich die Quecke von selbst zurück – und der Gärtner spart sich mühevolle Handarbeit!

 Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel dient nur zur allgemeinen Information und ersetzt keine fachliche Beratung.

MonikaHermeling, am 12.05.2025
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Bildquelle:
Monika Hermeling (Was sind "Wildpflanzen" und wo verwendet man sie?)
©Monika Hermeling (Sind Bärlauch, Salat und Äpfel Lebewesen?)
Wiese mit Wildpflanzen, Monika Hermeling (Mit Wildpflanzen eine bessere Ernte?)

Autor seit 13 Jahren
320 Seiten
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