Dinner For One

Der 90. Geburtstag oder Dinner For OneDeutschland, 1963

18 min.

Regie: Heinz Dunkhase

Darsteller: Freddie Frinton, May Warden

Miss Sophie hat sich zu ihrem 90. Geburtstag vier alte Freunde eingeladen. Ihr Butler James sorgt für die Speisen und Getränke und bringt einen Gang nach dem anderen. Alles schön und gut, wären Miss Sophies Freunde nicht schon seit Jahren tot. So muß James deren Rollen spielen, was sich von Gang zu Gang schwieriger gestaltet, aufgrund der vierfachen Alkoholmenge, die er stets zu sich nehmen muß...

Dinner for One wurde 1963 - als erste MAZ-Aufzeichnung des deutschen Fernsehens - zum ersten Mal ausgestrahlt, geriet dann etwas in Vergessenheit und wird seit 1972  regelmäßig an Silvester gezeigt. Inzwischen ist der Sketch die am meisten wiederholte Fernsehproduktion aller Zeiten - und daß obwohl Dinner for One noch in Schwarzweiß und in englischer Fassung gedreht wurde. Erstaunlicherweise ist Dinner for One vor allem in den deutschsprachigen und skandinavischen Ländern populär, während der Film in England bis heute weitgehend unbekannt geblieben ist. Doch nicht nur das Original genießt Kultstatus. Es existieren eine ganze Reihe von Parodien, Sprachfassungen oder Neuinszenierungen in verschiedenen Dialekten. Zum Jahreswechsel 1999/2000 wurde das Original sogar in einer nachkolorierten Version gezeigt. Während die meisten Zuschauer Dinner for One als Einstimmung auf die Silvesterparty konsumieren, gibt es auch viele Hardcore-Fans, die das Original-Dinner bei sich zu Hause inszenieren.

Arsen und Spitzenhäubchen - (Arsenic and Old Lace)

Arsen und Spitzenhäubchen USA, 1941-44

113 min.

Regie: Frank Capra

Darsteller: Cary Grant, Josephine Hull, Jean Adair, Raymond Massey, Peter Lorre, Priscilla Lane

Zwei scheinbar harmlos-liebenswürdige alte Damen frönen einem seltsamen Hobby: Sie vergiften ältere Herren, die dann von ihrem Bruder im Keller mit militärischen Ehren beigesetzt werden. Durch Zufall entdeckt ihr Neffe Mortimer das makabre Treiben - aber kann man zwei alte Tanten verraten?

Arsen und Spitzenhäubchen ist der absolute Klassiker des Schwarzen Humors. Mit viel Phantasie, köstlichen Pointen und respektlosem, makabrem Witz gelang Meisterregisseur Frank Capra ein zeitloses Meisterwerk mit einem überragenden Cary Grant. Aber auch Boris-Karolff-Ersatz Raymond Massey und Mad-Scientist-Karikatur Peter Lorre sind brilliant und geben dem Film den nötigen Horror-Drive. Arsen und Spitzenhäubchen, das auf einem erfolgreichen Broadway-Theaterstück basiert, wird regelmäßig an Silvester von einigen Theatern als Sondervorstellung aufgeführt - aber auch der Film macht an Silvester immer noch Laune. Darauf einen (arsenfreien) Holunderbeerwein!

Blackadder: Back & Forth - (Blackadder: Back & Forth)

Blackadder: Back & ForthGroßbritannien, 1999

34 min.

Regie: Paul Weiland

Darsteller: Rowan Atkinson, Tony Robinson, Stephen Fry, Hugh Laurie, Tom McInnery, Miranda Richardson

Silvesterabend 1999. Edmund Blackadder versammelt einige alte Freunde zu einer Feier. Blackadder wettet, dass es ihm möglich ist, mit Hilfe einer Zeitmaschine verschiedene Dinge aus der Vergangenheit in die Gegenwart zu holen. Natürlich hat Blackadder nicht vor, eine Zeitreise zu unternehmen,  sondern die Dinge aus einem durch eine Falltür versteckten Keller zu holen. Was er nicht bedacht hat ist, daß sein Diener Baldrick nach Unterlagen von Leonardo Da Vinci tatsächlich eine funktionierende Zeitmaschine gebaut hat. Beide treten wider Willen eine Reise in die Vergangenheit an, bei der sie historische Persönlichkeiten wie Robin Hood oder William Shakespeare treffen und in den Lauf der Geschichte eingreifen. Am Ende steht die große Millenniumsfeier mit König Edmund III, Königin Maryan und Premierminister auf Lebenszeit S. Baldrick..

Blackadder war eine 24-teilige britische Fernsehserie in den 80er Jahren, die in verschieden Epochen der englischen Geschichte spielt. "Mr. Bean" Rowan Atkinson spielt in jeder Epoche den jeweils aktuellen Repräsentanten der fiktiven Familie Blackadder, der an wichtigen historischen Ereignissen teilnimmt und sie beeinflusst. Atkinson war in der Rolle des egoistischen und bösartigen Edmund Blackadder in Großbritannien populärer als in der international bekannteren Rolle des Mr. Bean. Die Serie besticht durch Wortwitz, der - gute Englischkenntnisse vorausgesetzt - eigentlich nur in der Originalfassung voll zur Geltung kommt und enthält zahlreiche historische, politische und literarische Anspielungen. Zehn Jahre nach dem offiziellen Ende der Serie kam es im Jahre 1999 zu einem Milleniums-Special, bei dem noch einmal alle Protagonisten der Kultserie versammelt sind und die Serie zu einem würdigen Abschluß gebracht wird. God save king Edmund!

Ein echter Wiener geht nicht unter - Jahreswende - (Ein echter Wiener geht nicht unter - Jahreswende)

Ein echter Wiener geht nicht unter - JahreswendeÖsterreich, 1975

52 min.

Regie: Reinhard Schwabenitzky

Darsteller: Karl Merkatz, Ingrid Burkhard, Erika Deutinger, Klaus Rott

Kaum haben die Familien Sackbauer und Werner die Weihnachtstage überstanden, steht schon Silvester vor der Tür. Der Jahreswechsel wird  unfreiwilligerweise sogar zweimal gefeiert, weil die Küchenuhr durch einen Zwischenfall die falsche Zeit anzeigt. Mundl kommt im neuen Jahr auch gleich in Konflikt mit der Polizei, die wegen eines Raketenschusses in das Zimmer des Nachbarn ("Auf die Quappil wird gschissn - jetzt wird gschossn") alamiert wurde.

Ein echter Wiener geht nicht unter - von Fans auch "Mundl" genannt - ist neben Kottan ermittelt die größte Kultserie des österreichischen Fernsehens. Ausgestrahlt zwischen 1975 und 1977, ersonnen von Drehbuchautor Ernst Hinterbeger und Regisseur Reinhardt Schwabenitzky, schrieb die Saga über die Wiener Arbeiterfamilie Sackbauer Fernsehgeschichte. Im Mittelpunkt steht Edmund "Mundl" Sackbauer, ein jähzorniger Proletarier, der - meist im weißen Feinrippunterhemd und einer Bierflasche in der Hand - kein Blatt vor den Mund nimmt. Die Episode "Jahreswechsel" ist das österreichische Pendant zur  Silvesterpunsch-Episode der bundesrepublikanischen 70er Jahre Kultserie Ein Herz und eine Seele. Die jährliche Ausstrahlung im ORF - meist zusammen mit der Weihnachtsepisode "Stille Nacht" - ist für alle neuen und alten Fans ein Pflichttermin.

Der Engel mit dem Saitenspiel - (Der Engel mit dem Saitenspiel)

Der Engel mit dem SaitenspielDeutschland, 1944

95 min.

Regie: Heinz Rühmann

Darsteller: Hertha Feiler, Hans Söhnker, Hans Nielsen, Susanne von Almassy

Achim und Vera sind befreundet und führen ein unbeschwertes und fröhliches Leben. Bis sie sich ernsthaft darüber streiten, wie sie die Silvesternacht gemeinsam verbringen wollen. Vera will ausgelassen mit den Freunden feiern, während Achim eine einsame Skihütte vorzieht. So fährt er allein in die Berge. In der Hütte begegnet er der Studentin Susanne, gemeinsam verbringen sie die Silvesternacht, lernen sich kennen und lieben. Doch durch eine unglückliche Verwechslung der Bahnstation verlieren sie sich auf der Heimreise aus den Augen. Auch ihre Namen und Adressen haben sie nicht ausgetauscht, und so wird ein Wiedersehen fast unmöglich. Das Einzige was Susanne bleibt, ist eine geschnitzte Holzfigur: "Der Engel mit dem Saitenspiel", ein Geschenk Achims. Nachdem Susanne das gemeinsame Kind geboren hat, beginnt sie beim Antiquitätenhändler Weinzierl zu arbeiten, der im Stillen auf eine Heirat hofft, obwohl auch der Architekt Zeller sie umwirbt. Susanne ahnt nicht, daß beide zum Freundeskreis von Achim und Vera gehören.

Die romantische, bittersüße Liebeskomödie ist der richtige Film für einen verschlafenen Neujahrsmorgen, wo man sich bei leicht verdaulicher Filmkost noch etwas im Bett lümmelt. Die Dialoge und Pointen sitzen, die Darsteller - allen voran die wunderbare Hertha Feiler - sprühen vor Spielfreude und Heinz Rühmann in einer seiner wenigen Regiearbeiten inszeniert mit leichter Hand und macht fast vergessen, daß der Film im Jahre 1944 enstand - Eskapismus pur kurz vor Kriegsende. 

Harry & Sally - (When Harry Met Sally...)

Harry & SallyUSA, 1989

92 min.

Regie: Rob Reiner

Darsteller: Billy Crystal, Meg ryan, Carrie Fisher, Bruno Kirby

"Männer und Frauen können niemals befreundet sein - der Sex kommt ihnen immer dazwischen." Über diese Behauptung streiten sich Harry und Sally während einer 18-stündigen Autofahrt nach New York. Im Fünfjahrestakt geraten sich die beiden über dieses Thema in die Haare. Doch dann wollen sie nach gescheiterten Beziehungen den Gegenbeweis antreten - ob sie es merken, dass sie füreinander geschaffen sind?

In einer Zeit, in der Billy Crystals Onliner noch wirklich witzig waren und Meg Ryan noch nicht von Dr. Botox zum Breitmaulfrosch transformiert wurde, sondern noch richtig knuffig war, gelang Regisseur Rob Reiner mit Harry & Sally eine der amüsantesten Liebeskomödien aller Zeiten. Gespickt mit spritzigen Dialogen und scharfsinnigem Witz - für ihr brilliantes Drehbuch wurde Nora Ephron  1989 für einen Oscar nominiert - zeigen sich Meg Ryan und Billy Crystal als Traumpaar der neurotischen Beziehungskisten in Top-Form. Harry & Sally ist auch der ideale Film für die an Silvester wie Harry allein Daheimgebliebenen ("Was ist so schlecht daran? Du hast Dick Clark, das ist Tradition. Du hast Mallomars, die besten Kekse aller Zeiten. Und du wirst gleich den Nicks zu ihrer ersten Meisterschaft seit 1973 verhelfen."). Und wenn Harry dann kurz vor Mitternacht quer durch New York rennt, um seiner Sally unter den Klängen von "Auld Lang Syne" eine Antrag zu machen, werden wir Zeuge einer der schönsten Liebeserklärungen der Filmgeschichte: "Ich liebe Dich dafür, daß Dir kalt ist, wenn draußen 25 Grad sind. Ich liebe Dich dafür, daß Du anderthalb Stunden brauchst, um ein Sandwich zu bestellen. Ich liebe Dich dafür, daß Du eine Falte über der Nase kriegst, wenn Du mich so ansiehst. Ich liebe Dich dafür, daß ich nach einem Tag mit Dir Dein Parfum immer noch an meinen Sachen riechen kann. Und ich liebe Dich auch dafür, daß du der letzte Mensch bist, mit dem ich reden will, bevor ich abend einschlafe. Und das liegt nicht daran, daß ich einsam bin und das liegt auch nicht daran, daß Silvester ist. Ich verrat dir, warum ich heute Abend hierher gekommen bin: Wenn man begriffen hat, daß man den Rest des Lebens zusammen verbringen will, dann will man, daß der Rest des Lebens so schnell wie möglich beginnt."

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Hinterholz 8 - (Hinterholz 8 )

Hinterholz 8 Österreich, 1998

105 min.

Regie: Harald Sicheritz

Darsteller: Roland Düringer, Nina Proll, Rudolf Rohaczek, Alexander Lutz

Herbert Krcal und seine Frau Margit träumen den Traum vom Eigenheim. Am liebsten tun sie das in der "Blauen Lagune", einem Fertigteilhaus-Park im Süden Wiens, wohin sie regelmäßig mit ihrem Sohn Philipp pilgern. Ebenso regelmäßig müssen sie die bittere Wahrheit erkennen, dass sie sich das jeweils besichtigte Traumhaus eigentlich nicht leisten können. Um Geld zu sparen, kaufen sie ein heruntergekommenes Bauernhaus, um es kostengünstig zu sanieren. Und so nimmt das Unheil seinen Lauf und Hinterholz 8 entwickelt sich zum Katastrophenfilm (nicht nur für Häuslbauer): ein eingestürzter Schornstein, Skelettfunde im Keller, bösartige Dorfbewohner, eine Ehekrise - der Untergang der Familie ist vorprogrammiert.

Hinterholz 8 war mit über 800.000 Kinobesuchern einer der größten österreichischen Filmerfolge der Nachkriegszeit und basiert auf dem gleichnamigen Kabaretprogrammm von Roland Düringer. Auch wenn die Geschichte zum Ende hin immer durchgeknallter wird, vermag sie als Realsatire zu überzeugen. Der Filmheld ist ein selten dämlicher Hornochse, die anderen Protagonisten - u.a. bösartige Dorfbewohner, ein bauernschlauer Bürgermeister, versoffene und notgeile Kollegen und ein windiger "Bankster - allesamt so richtig schmierige Charaktere. Leider ist einem als Piefke nicht immer klar, wo der Wiener Schmäh endet und das Overacting beginnt. Im finalen Showdown an Silvester dreht Herbert Krcal dann endgültig durch und verschanzt sich als Geiselnehmer in einem Fertighaus. Aus der ausweglosen Situation kann ihn da nur noch Käptn Kirk herausboxen.

Achtung: Für alle Zuschauer nördlich des Weißwurstäquators ist dringend anzuraten, Untertitel einzublenden, weil man den Wiener Proletenslang sonst nicht versteht.

Ein Herz und eine Seele - Silvesterpunsch - (Ein Herz und eine Seele - Silvesterpunsch)

Ein Herz und eine Seele - SilvesterpunschDeutschland, 1973

45 min.

Regie: Joachim Preen

Darsteller: Heinz Schubert, Elisabeth Wiedemann, Diether Krebs, Hildegard Krekel

Familie Tetzlaff - Else, Rita, Michael und das treusorgende Familienoberhaupt Alfred - bei ihren Vorbereitungen zum "fröhlichen Familienfest". Mit der ihnen eigenen Herzlichkeit im Umgang miteinander tun sie alles, um diesen Sylvesterabend 1973 zu einem Erfolg werden zu lassen. Zu einem "vollen" Erfolg, denn der Punsch zeigt sehr schnell seine anregende Wirkung.

Ein Herz und eine Seele war in den 70er Jahren ein gigantischer Publikumserfolg und selbst bei späteren Ausstrahlungen in den 90er Jahren noch deutlich populärer als aktuelle Serien. Zunächst ausgestrahlt in den Dritten Programmen ging die Serie mit der Silvesterpunsch-Episode am 31.12.1973 erstmals bundesweit und in Farbe auf Sendung - und ist seither neben Dinner for One fester Bestandteil jedes Silvesterprogramms. Alles dreht sich bei Ein Herz und eine Seele um Alfred Tetzlaff, einem reaktionären, dauernörgelnden Spießer, dem nichts und niemand etwas recht machen kann - nicht die Sozis in der Regierung, nicht die Ausländer, nicht die Leute aus der Ostzone und schon gar nicht seine Familie. In der Silvesterpunsch-Episode braut sich Ekel Alfred seinen Punsch selbst und ist schon bevor die eigentliche Party steigt sternhagelvoll. Sogar sein Schwiegersohn wird ihm mit jedem Glas sympathischer, wo er doch sonst mit ihm auf Kriegsfuß steht.

Die Ironie des Schicksals, oder Genieße Dein Bad!

Die Ironie des Schicksals, oder Genieße Dein Bad!UdSSR, 1975

192 min.

Regie: Eldar Ryazanov

Darsteller: Andrey Myagkov, Barbara Brylska, Yuriy Yakovlev

Ein junger Mann wird nach einem Saufgelage von seinen Freunden irrtümlicherweise in ein Flugzeug nach Leningrad verfrachtet. Er fährt mit dem Taxi in "seine" Wohnung, d.h. gleiche Straße, gleiches Haus, gleiche Wohnungsnummer, jedoch nicht Moskau, sondern Leningrad. Dort kommt es zu einer folgenschweren Konfrontation mit der dortigen Wohnungsinhaberin.

Was Dinner for one für viele Nationen in Westeuropa ist Die Ironie des Schicksals, oder Genieße Dein Bad! für alle "Kinder" des ehemaligen Sowjetreiches - ein generationenübergreifender Kultfilm. "Diese absolut untypische Geschichte konnte nur in der Silvesternacht passieren" - so nannten die Autoren den populärsten Film von Regisseur Eldar Rjasanow. Und in der Tat versprüht diese surreale, romantische Komödie mit vielen Musikeinlagen ihren ganz eigenen Charme. Für westliche Zuschauer erfordert die mit über drei Stunden Länge ausschweifend erzählte Geschichte zwar einiges Sitzfleisch und die meisten satirischen Seitenhiebe auf die Politik und die gesellschaftliche Realität der Breschnew-Ära werden hierzulande (zumindest in Westdeutschland) nicht immer verstanden - aber dennoch kann man sich dem poetischen Zauber dieses Film kaum entziehen.

Mr. Bean - Der Heimwerker - (Do It Yourself Mr. Bean)

Mr. Bean - Der HeimwerkerGroßbritannien, 1993

25 min.

Regie: John Birkin

Darsteller: Rowan Atkinson, Robert Austin, Simon Godley, Helen Burns

Mr. Bean bereitet eine Silvesterparty vor. Dazu faltet er einige Mützen aus Zeitungspapier für seine Gäste und versucht sich darin, einen Silvestertrunk zuzubereiten. Die Gäste sind allerdings weniger davon angetan und ergreifen noch vor Mitternacht die Flucht, indem sie heimlich die Uhr vorstellen.

Langweilige Party? Nervende Gäste? Schlechtes Essen und Trinken? Kein Grund zur Sorge. Das ist nichts im Vergleich zu Mr. Beans unterirdisch inszenierter Silvestersause. Als Einstimmung auf die Silvesterparty ist die Episode ideal - allerdings sollte man sich dann etwas weniger tolpatschig als das Gummigesicht Mr. Bean anstellen.

Der rosarote Panther - (The Pink Panther)

Der rosarote PantherUSA, 1963

110 min.

Regie: Blake Edwards

Darsteller: David Niven, Peter Sellers, Robert Wagner, Capucine, Claudia Cardinale

Der "Rosarote Panther" ist ein unbezahlbarer Diamant im Besitz der indischen Prinzessin Dala. Der Meisterdieb "Das Phantom" hat es auf dieses Juwel  abgesehen. Der tollpatschige Inspektor Clouseau setzt alles daran, dies zu verhindern. Was er nicht ahnt: seine schöne Frau Simone hat ein Verhältnis mit Sir Charles, der hinter dem ominösen "Phantom" steckt.

Pfiffige Krimikomödie, brilliant besetzt - und ein genialer Zeichentrickvorspann! Blake Edwards' unnachahmliche Gaunerkomödie rund um den trotteligen Inspektor Clouseau zählt zu den besten ihres Genres und genießt Kultstatus. Der ideale Spaß für alle Partymuffel, der auch problemlos mit den diversen Fortsetzungen verlängert werden kann. Das sollte dann für eine lange Silvesterfilmnacht reichen.

Silvester in fremden Betten - (Four Rooms)

Silvester in fremden BettenUSA, 1995

94min.

Regie: Allison Anders, Alexandre Rockwell, Robert Rodriguez, Quentin Tarantino

Darsteller: Sammi Davis, Amanda De Cadenet, Valeria Golino, Madonna, Jennifer Beals, Antonio Banderas

Eine Silvesternacht in L.A. Im alten, ehemals noblen Hotel Mon Signor tritt ein neuer Bellboy seine erste Nachtschicht an. Ehe es sich der arme Ted versieht, wird er in einem unglaublichen Labyrinth von Action und Aufregung gefangen: zuerst gerät er an einen Bund von Hexen, denen die richtigen Zutaten für ihre Rituale fehlen, dann an ein Ehepaar, das sich für Psychosex interessiert und Feuerwaffen gleich parat hat. Als nächstes an einen Gangstervater, der einen Trottel als Babysitter für seine ungezogenen Kinder sucht. Schließlich landet er bei der grausamsten Wette seines Lebens, zu der ein Beil, ein Hackbrett und ein Kübel benötigt werden.

Vier Kult-Regisseure, vier Hotelzimmer, eine Silvesternacht: Ein Stelldichein, bei dem es an geschliffenen Dialogen, abstrusen Situationen und schräg-schwarzem Humor nicht fehlt. Mit exquisiter Besetzung bieten die vier Episodenfilme der Regie-Wunderkinder skurrile Unterhaltung, wobei aber nur  die Episoden von Robert Rodriguez und Quentin Tarantino wirklich überzeugen können.

Strange Days - (Strange Days)

Strange DaysUSA, 1995

139 min.

Regie: Kathryn Bigelow

Darsteller: Ralph Fiennes, Angela Bassett, Juliette Lewis, Tom Sizemore

24 Stunden vor dem Wechsel in das Jahr 2000: Auf den Straßen von Los Angeles herrschen bürgerkriegsähnliche Zustände. Ex-Cop Lenny verdient sein Geld mit illegalen Virtual-Reality-Discs, den visuellen High-Tech-Drogen des ausgehenden Jahrtausends. Die Clips ermöglichen den Benutzern das Erleben realer Erfahrungen anderer Menschen. Der Schwarzmarkt verlangt ständig nach extremem sexuellen und kriminellen Nervenkitzel. Als aber ein Band mit einem aufgezeichneten Mord an einer Prostituierten in Lennys Hände gerät, seine Ex-Freundin Faith bedroht wird und durch den Mord an dem farbigen Aktivisten Jeriko One blutige Unruhen in der Stadt drohen, ermittelt Lenny mit der schlagkräftigen Security-Expertin Mace auf eigene Faust. Sie geraten in einen Strudel aus Sex und Gewalt - und der Countdown läuft...

Strange Days ist eine düstere Mischung aus Cyberpunk-Science-Fiction, Film-Noir-Thriller, Drama, Buddy-Movie und Liebesgeschichte, stilistisch vergleichbar mit Ridley Scotts Blade Runner. Regisseurin Kathryn Bigelow zeigt uns eine verstörende, utopische Endzeitwelt, die viele Weltuntergangs-Prophezeiungen zur Jahrtausendwende widerspiegelt. Das macht Strange Days zum idealen Silvester-Film für alle Apokalyptiker.

Eine total, total verrückte Welt - (It's a mad, mad, mad, mad World)

Eine total, total verrückte WeltUSA, 1963

154 min.

Regie: Stanley Kramer

Darsteller: Spencer Tracy, Milton Berle, Sid Caesar, Buddy Hackett, Mickey Rooney

Ran an die Moneten! Nach 15 Jahren kommt Smiler Grogan aus dem Gefängnis frei. Jetzt gibt es nur noch ein Ziel: der kalifornische Naturpark, wo er nach seinem letzten großen Coup 350.000 US-Dollar versteckt hat. Doch bei der halsbrecherischen Fahrt über den Highway verunglückt Grogan. Auch die acht Zeugen des Unfalls können nichts mehr für ihn tun. Ihre Hilfsbereitschaft hat sich trotzdem gelohnt: Der sterbende Grogan beschreibt ihnen, wo sie das versteckte Geld finden können. Wie sollen sie es unter sich aufteilen? Am besten gar nicht! Eine verrückte Jagd nach dem Schatz beginnt.

Eine total, total verrückte Welt besitzt trotz der fast schon ausufernden Länge von zweieinhalb Stunden ein beeindruckendes Tempo und eine hohe Gagdichte - ein Road-Movie in Cinemascope, bei der zu Lande und in der Luft alles in Schutt und Asche gelegt wird, was sich der Jagd nach dem versteckten Geld in den Weg stellt. Die menschlichen Schwächen der Protagonisten werden dabei gnadenlos offengelegt, sind diese doch bereit für den Traum vom großen Geld notfalls über Leichen zu gehen (auch ihre eigene). Wer  keine Lust auf Party hat, aber trotzdem nach dem Jahreswechsel noch nicht ins Bett gehen will, dem sei diese Komödie empfohlen!

40 Wagen westwärts - (The Hallelujah Trail)

40 Wagen westwärtsUSA, 1965

149 min.

Regie: John Sturges

Darsteller: Burt Lancaster, Lee Remick, Jim Hutton, Pamela Tiffin, Donald Pleasence

Denver ist von einer schrecklichen Dürre bedroht: Der Whisky wird knapp, und die 40 Wagen, die Nachschub bringen sollen, wecken allerlei Begehrlichkeiten. Durstige Minenarbeiter, wilde Indianer und eine noch wildere Horde feministischer Abstinenzlerinnen - alle sind hinter dem goldenen Nass her. Und die verzweifelte US-Kavallerie immer mitten drin.

"How the West Was Fun." Starregisseur John Sturges stellt in dieser wilden Westernkomödie sämtliche Klichees des Genres auf den Kopf. Mit seinem respektlosen Blick auf den Wilden Westen und seinem - im Wortsinne - trockenen Humor ist dieser Film einer der witzigsten Western überhaupt. Und ein Film, den man erst richtig genießen kann, wenn man ausreichend mit Getränken versorgt ist.

Die Zeitmaschine - (The Time Machine)

Die ZeitmaschineUSA, 1960

98 min.

Regie: George Pal

Darsteller: Rod Taylor, Alan Young, Yvette Mimieux

Silvesterabend 1899 in London. Mit Hilfe einer Zeitmaschine reist ein junger englischer Wissenschaftler aus dem Jahr 1899 ins achthundertste Jahrtausend! Dort stößt er auf die friedliche Zivilisation der Eloi, die von den grausamen Kannibalen vom Volk der Morlock tyrannisiert werden. Unter Führung des unerschrockenen Zeitreisenden kommt es zum Aufstand gegen die Unterdrücker.

Was war? Was wird? Silvester ist der Zeitpunkt, wo man über das vergangene Jahr Bilanz zieht und sich fragt, was das neue Jahr wohl für einen bereit hält. Auch Die Zeitmaschine, der an der Zeitenwende zum 20.Jahrhundert spielt, stellt sich diesen Fragen. Der gleichnamige Roman von H. G. Wells zählt zu den großen Klassikern der Science-Fiction-Literatur, und die aufwändig inszenierte Filmversion von George Pal (nach einem Drehbuch von David Duncan) macht ihrer großen Vorlage alle Ehre - auch wenn die meisten sozialkritischen Aspekte der Vorlage glattgebügelt wurden. Die putzigen Spezialeffekte wurden 1960 mit einem Oscar belohnt.

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