Die Invasion der Möwen wird zum Problem

Europäische Küsten sowie Städte werden durch Unmengen an Kot stark verschmutzt. In Ausnahmefällen überziehen die tierischen Ausscheidungen Fahrzeuge und Dächer sogar mehrere Zentimeter dick. Problematisch daran ist auch, dass sich Salmonellen im Kot der Möwen befinden, was eine Gesundheitsgefahr bedeutet.

Derzeit halten sich etwa fünf Millionen Möwen an europäischen Küsten auf. Experten vermuten bis zum Jahr 2014 eine Zunahme von einer weiteren Million. Dies gibt Anlass zur Sorge – nicht nur weil dadurch eine erhöhte Gesundheitsgefahr im Allgemeinen besteht, sondern die Möwen könnten auch als Wirte für Viren dienen, wodurch zum Beispiel neue Fälle von Vogelgrippe möglich sind.

Hitchcock lässt grüßen – aggressive Attacken der Möwen

Möwen haben über Jahre einen ausgeprägten Geschmacksinn entwickelt – sie haben Vorlieben für bestimmte Nahrungsmittel. So fressen sie beispielsweise gern Speiseeis, lassen die Waffeltüte aber unberührt. Trotz dessen dient ihnen aber so ziemlich alles Essbare als Nahrung – selbst vor Aas machen sie nicht Halt.

Vermehrt jedoch beziehen Möwen ihre Nahrung direkt vom Menschen. Wenn die Vögel nicht gerade auf Sitzbänken, Balustraden und Strandkörben sitzen, wobei sie Passanten aufmerksam beobachten und darauf warten gefüttert zu werden, umfliegen sie die Spaziergänger auf penetrante Art.

Bekommen die Möwen nach gewisser Zeit keine Pommes frites, Bratwürste, Kekse oder was auch immer ein Mensch gerade in seinen Händen hält, stoßen die Vögel einen krächzenden Warnschrei aus. Kommt es seitens des ins Auge gefassten Passanten zu keiner Reaktion, erfolgt ein Sturzflug, der erschreckend nahe des Kopfes endet. Dabei bombadieren die Raubvögel ihre Opfer mit Kot, was schließlich sehr unangenehm ist. Vor Schreck und auch aufgrund des Erkennens des Grundes über die Reaktion des Tieres, lassen die Passanten das entsprechende Nahrungsmittel los.

Würde eine Person hartnäckig bleiben, greift die Möwe mit ausgefahrenen Krallen von hinten an – sie stürzt sich auf den Kopf und verursacht mit dem spitzen Schnabel schwere Verletzungen am Schädel. Spätestens dann würde das Opfer sein Essen fallen lassen.

Für Möwen ist Raub ein natürliches Verhalten

Möwen gehören zu den schlausten Tieren, weshalb es nahe liegt, dass sie Nahrung stehlen, anstatt selbst zu suchen – es ist eben einfacher. Biologen sprechen bei dieser Art Nahrungsbeschaffung von Kleptoparasitismus. Ursprünglich machen Möwen das schon immer so mit kleineren Vögeln – nun auch vermehrt mit Menschen. Auch berauben Möwen die Nester von Artgenossen.

Küstenstädte geben Tipps für den Umgang mit Möwen

Fütterungsverbote sind in fast allen norddeutschen Küstenorten verhängt worden. Doch leider halten sich die meisten Urlauber beziehungsweise Besucher nicht dran, und kontrolliert wird bisher auch noch nicht.

Westerland ist von der Möwenplage stark betroffen, weshalb Faltblätter mit Tipps für den Umgang mit Möwen an die Urlaubsgäste verteilt werden. Auch hier wird in erster Linie auf das Verbot des Fütterns hingewiesen. Weiterhin wird unter anderem dazu geraten, keine Lebensmittel offen liegen zu lassen, die Strandtaschen zu verschließen und Nahrung beim Verzehr möglichst dicht am Körper zu halten.

write-x, am 25.11.2013
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Bildquelle:
a.sansone (Kapern - Woher sie kommen, wie sie aussehen und wo sie besonders gu...)
https://pagewizz.com/users/Adele_Sansone (Rosen und die Frage: Dorn oder Stachel?)

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