In Texas ging man erbarmungslos gegen die Indianer vor (Bild: Archbob / Pixabay)

Indianer galten in Texas als Gesetzlose

Die letzten Überreste wurden 1859 alle mit Gewalt in einem Exodus biblischen Ausmaßes nach Norden über den Red River getrieben. Major Neighbors schrieb darüber in einem Brief an seine Frau: "ich habe an diesem Tag mit allen Indianern Texas verlassen, und wenn du eine volle Beschreibung unseres Exodus aus Texas haben möchtest, lies in der Bibel nach, wo die Kinder Israels das Rote Meer durchqueren."

Tatsächlich war Texas in Bezug auf die Ureinwohner stets bereit, seine Indianer jedem zu geben, der sie haben wollte. Das Motto der Texaner war: "Geht anderswo hin oder werdet ausgerottet!" Von 1859 an war jeder Indianer in Texas automatisch ein Outlaw, und danach handelten die Texas-Ranger. Ähnliche Aversionen hegten sie gegen die mexikanische Bevölkerung. Allerdings hatten die Mexikaner den Texanern viel mehr Grund zum Hass gegeben. Einen Mexikaner abzuschießen galt unter Texas-Rangern nicht als vollwertiger Abschuss, sondern als etwas lästig Notwendiges.

Wenn mexikanisches Banditenwesen überhand nahm, war es für Texas-Ranger eine Selbstverständlichkeit, regelrechte Invasionen in Mexiko zu unternehmen. Sie belagerten Dörfer und kleine Städte und metzelten alles nieder, was sich bewegte. Zudem richteten sie Banditen hin und brachten gestohlene Rinder- oder Pferdeherden zurück nach Texas. Nach einer neunjährigen Pause (1865 - 1874) wurden die Texas-Ranger wieder neu aufgestellt. Das "Frontier-Bataillon" unter Captain John Jones umfasste sechs Kompanien, die "Special Force" unter Captain L.H. McNelly bestand aus 30 Rangern.

Die Texas-Ranger wurden dem Amt für öffentliche Sicherheit unterstellt

Am 14. Dezember 1876 marschierten Texas-Ranger-Major S.P. Heintzelman und Major John S. (Rip) Ford mit 218 Rangern nach Mexiko und besiegten den mexikanischen Revolutionsgeneral Juan N. Cortinas mit seiner Bande. 15 Texas-Ranger, 80 mexikanische Zivilisten und 151 mexikanische Banditen verloren ihr Leben. Schon ein Jahr zuvor hatte Texas-Ranger-Captain L. H. McNelly am 18. November 1875 mit einer Ranger-Truppe die Grenze überschritten und regelrecht Krieg gegen Banditen und mexikanische Truppen geführt, um 400 gestohlene Rinder zurückzubringen.

Nach der Jahrhundertwende wurden die Texas-Ranger dem Amt für öffentliche Sicherheit (Departement of Public Safety) untergeordnet. Während der Alkoholprohibition gab es immer mehr Fälle von Korruption. Weil die Ranger hauptsächlich kleine Nachtklubs hochnahmen und sich um gefährliche Verbrecher nicht mehr kümmern konnten, verloren sie sehr an öffentlicher Achtung. 1935 wurden die Texas-Ranger reorganisiert. Die Texas Highway Police (Autobahnpolizei) übernahm viele Aufgaben, und 62 Texas-Ranger in sechs Kompanien erfüllen seitdem die Aufgaben von Spezial-Polizeibeamten, die lokalen Polizeibehörden bei der Aufklärung von Kapitalverbrechen behilflich sind.

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