Doping im Boxsport: Über Dopingopfer Bob Hazelton und die Folgen von Anabolika und Steroide
Wie Dopingmittel, Anabolika, Steroide und Wachstumhormone das Leben und den Körper eines amerikanischen Boxers zerstörten.Doping im Boxen - Erfolge mit Dopingmittel teuer bezahlt
Doping ist so alt wie die Geschichte des Sports. Nicht erst seit heute bedienen sich Sportler leistungssteigernder Dopingmittel, um ihre Konkurrenten zu besiegen. Siegen, das wollte auch der Boxer Bob Hazelton. Und er dopte mit Anabolika, Steroide und Wachstumhormonen, ohne zu ahnen, um welchen Preis.
Erfolge mit Dopingmittel, Steroide und Anabolika teuer bezahlt
Bob Hazelton war einst ein Riese: blond, gebräunte Haut, beinahe zwei Meter groß und muskelbepackt, ein echter Adonis im Berufsboxsport. 1978 beendete der Hüne die Karriere von Halbschwergewichtslegende Bob Foster. Doch zwei Jahrzehnte später ist Hazelton selbst fast am Ende, die Einnahme von Steroiden hat ihn ruiniert.
Doping und Wachstumhormone machen den Körper kaputt
Wegen seines jahrelangen Dopingmissbrauches mit Wachstumhormonen, Steroiden und Anabolika mussten 1987 beide Beine von Bob Hazelton amputiert werden. Seitdem sitzt er im Rollstuhl und kann keiner geregelten Arbeit nachgehen. Auch sein Herz hat schwer gelitten. 1986 bekam er einen Herzschrittmacher. Was ihm geblieben sind: eine Hand voll Dollar, die er sich verdingt, wenn er auf Vorträgen über seine Doping Vergangenheit spricht und als abschreckendes Beispiel für junge Nachwuchsathleten herhält.
Ohne Doping und Anabolika: Hazelton feiert Debüt als Profiboxer
1966 hatte Hazelton noch voller Hoffnung und Träume sein Debüt als Profiboxer gegeben. Der Anfang seiner Karriere verlief jedoch wenig berauschend. Von seinen ersten sechs Kämpfen gewann er nur einen, fünfmal verlor er vorzeitig. 1969 wurde er als Aufbaugegner für den harten Schläger George Foreman (ehemaliger Schwergewichtschampion) verpflichtet, der nicht einmal eine Runde brauchte, um seinen Gegner zu zerstören. Eine Hinrichtung fast, die Hazeltons künftige Boxkarriere in eine völlig neue Bahn lenkte. Er erkannte, dass sein bescheidenes Talent allein nicht ausreichte, um in den Boxranglisten jemals eine bedeutende Rolle spielen zu können. Gegen die übermächtige Power von George Foreman war er völlig chancenlos gewesen.
Mit Doping und Anabolika: Von David zu Goliath
Bob Hazelton machte eine längere Boxpause und fing Anfang der 1970er Jahre damit an, Steroide und andere leistungssteigernde Mittel zu "tanken". Er trainierte wie ein Besessener mit Gewichten. Er formte seinen Körper, pumpte ihn mit Anabolika förmlich auf und verwandelte sich dank der "verführerischen Beschleuniger" zu einem wahren Muskelberg.
Erfolge durch Steroide, Anabolika und andere Dopingmittel
Mit Doping und der Einnahme von Steroide, Anabolika und andere Dopingmittel stellten sich jetzt auch im Ring erste Erfolge ein. Von 1975 bis 1977 knockte Hazelton zehn Gegner aus, darunter der frühere Champion Manuel Ramos. Sein neues Mehrgewicht, das Plus an Körpermasse und seine gesteigerte Aggressivität machten es Hazelton möglich, seine Widersacher zu überrennen und niederzuringen. Das gelang ihm allerdings nur gegen Kämpfer, die sich von seiner imposanten Gestalt beeindrucken ließen und über wenig boxerisches Niveau verfügten. Bei Ex-Weltmeister Bob Foster gelang das nicht mehr. Dieser stoppte Hazeltons Siegeszug trotz Doping mit einem Knockout.
Hazelton schlägt mit Dopingmitteln und Anabolika zurück
Aber Hazelton hatte Blut geleckt. Er konnte nicht mehr lassen von den "Doping Wunderpillen", die so schnell wirkten und ihn in eine Kampfmaschine verwandelten. 1978 bekam er eine Revanche von Bob Foster und sorgte für die Überraschung. Irgendwie gelang es ihm, den damals bereits 40 Jahre alten und ausgebrannten Foster mit brachialer Gewalt früh anzuschlagen. Der körperlich unterlegene Foster war zu diesem Zeitpunkt nur noch ein Schatten seiner selbst und wurde vom Ringrichter aus dem Kampf genommen.
Doping und Dopingmittel im Boxsport: Ein hoher Preis
Der Sieg über Foster war Hazeltons größter Erfolg, doch bereits ein Jahr später wurde er brutal auf den harten Boden der Tatsachen zurückgeholt. Lucien Rodriguez knockte ihn in der dritten Runde aus. Und Hazelton bekam die Doping-Folgen allmählich zu spüren. Sein Blut verklumpte sich in den Beinen, der Kreislauf spielte verrückt. 1980 stand Bob Hazelton das letzte Mal im Ring. Er gewann zwar, doch die anschließenden Kämpfe gegen die Doping-Folgen verlor er. 1981 erlitt er seinen ersten Herzinfarkt. Seit 1987 hockt er im Rollstuhl.
Anabolika, Wachstumhormone und Steroide - Gefahren für Gesundheit und Körper
"Doping ist wie eine Kreditkarte", meint Hazelton heute betrübt. "Man geht in den Laden und kauft alle Dinge, die man will. Doch irgendwann wird es Zeit, dass man die Rechnung dafür bezahlt. Und dann ist der Preis viel höher als erwartet."
Das tragische Dopingschicksal des Boxers Bob Hazelton - Erstveröffentlichung auf Suite101
http://boxen.suite101.de/article.cfm/doping_im_boxsport_ein_abschreckendes_beispiel
Bildquelle:
Foto: Sabine Hense-Ferch
(Das große Gähnen)