Nach der Arbeit ging es sofort nach Gießen...

Ich war doch sehr aufgeregt, beide Bands höre ich seit über 20 Jahren. Live habe ich sie allerdings noch nie gesehen.
Die Fahrt klappte gut, kein Stau. Trotz eines nicht vorhandenen Navigationsgerätes wurde das Ziel schnell gefunden. Wozu gibt es schließlich Landkarten?

In und vor der Halle stehen lauter alte Säcke, denke ich. Ich darf das auch denken, versichere ich mir selber. Wenn mir meine Stehlampe ins Gesicht scheint wird es ganz deutlich, dass ich auch Falten habe und gleichfalls eine alte Säckin bin. Ich stürze mich umgehend in das Getümmel. Es ist im Grunde wie früher. Allerdings wirken die Leute abgeklärter, schließlich sind wir ja reifer geworden und haben einige Konzerterfahrungen auf dem Buckel...

                                                                                                                   
Einige der Leute sehen so bieder aus als kämen sie geradewegs aus ihrem Büro (sie entpuppen sich später als die größten Headbanger), andere haben ihre Metallshirts ausgepackt. Die Stimmung ist fröhlich und ich genieße es, ohne Gefilze durch Sicherheitskräfte in die Halle zu kommen. Auf den großen Konzerten fand ich das immer höchst unangenehm...

Die Bühne sieht toll aus und ich merke die Vorfreude in mir hochsteigen. Einige Leute tragen Ohrenstopfen, ich nicht, schließlich war ich in den 80er bei Black Sabbath. Eine leichte Nostalgie packt mich.


Zuerst spielt Nazareth.

Die Band wurde 1968 gegründet. Von den vier Gründungsmitgliedern sind noch zwei Musiker übrig.


Der Sänger Dan McCafferty, mit seiner schönen rauchigen Stimme.
Der Bassist Pete Agnew, mit seiner tollen Mimik.
Das Schlagzeug spielt  Lee Agnew.                                                                                                  Ja, die beiden Agnews sind Vater und Sohn. Es ist nicht zu übersehen, Lee ist seit 1999 dabei.
Der Gitarrist heißt Jimmy Murrison und er ist seit 1994 bei der Band.

Zu der Tour kam das Album Big Dogz heraus und daraus wurde vieles gespielt.
Hier ist die Setlist von 2011

Silver Dollar Forger
Big Dogz Gonna Howl
This Month's Messiah
Dream On
This Flight Tonight
Radio
When Jesus Comes.......
Changin' Times
Hair Of The Dog
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Razamanaz
Love Hurts
Morning Dew


Tolle Zusammenstellung und der Saal kochte nach Silver Dollar Forger...

Später ein Video von meinem persönlichen Lieblingsstück des Abends.

Das Konzert war großartig. Die Band wirkte sehr frisch und verzichtete auf Stargehabe.

In der Umbaupause gehe ich erst mal rauchen. Die Schuhe kicke ich weg, meine Füße brennen.

Ich setzte mich erst mal im Schneidersitz auf den Vorplatz und lasse die letzten Stunden noch mal an mir vorüberziehen.

Der Teil mit Uriah Heep folgt in Bälde...

Das muß noch sein - Bleibt zu hoffen, dass keiner betroffen ist...
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