Die Paddelboote sind die traditionellen Sportboote, die bereits in der Antike für Wettkämpfe genutzt wurden. Das typische Drachenboot (lóngchuán) kommt aus China.

Es handelt sich hierbei um ein besonders langes Boot, das mit Drachen geschmückt ist und oft aus Teakholz gefertigt ist. Die Verzierungen können beliebig sein - man findet gemalte und auch geschnitzte Elemente. Meistens wird das Boot mit einem Drachenkopf und teilweise auch mit einem Schwanz versehen. Oft sind die Boote in bunten und leuchtenden Farben gehalten.

Durch seine charakteristische Form sind die zusätzlichen Elemente eigentlich nicht nötig, man würde das Boot auch ohne diese als Drachenboot zweifelsfrei erkennen können. Als Wettkampfgefährt wird aber häufig dennoch auf eine dekorative Ausgestaltung großer Wert gelegt.

Das Drachenbootfest

Drachenbootfeste sind ein wichtiger Bestandteil im chinesischen Veranstaltungskalender. Am fünften Tag des fünften Mondmonats im chinesischen Kalender wird dieses Fest begangen. Obwohl die Rettungsaktion fehlgeschlagen ist, wird ihr eine Erinnerungsfunktion an die versuchte Rettung des chinesischen Dichters Qu Yuan (4.-3. Jhdt. v.Chr.) zugeschrieben. Der Legende nach sind die Bewohner des Flussufers von Miluo mit ihren Drachenbooten ausgerückt, um den Dichter vor dem Ertrinken zu bewahren. Auch wenn ihr Ursprung nicht klar ist, hält sich die Feier des Drachenbootfestes zu Ehren des Dichters. Das Fest wird wegen seines Datums auch hin und wieder als das "Fest der Doppelfünf" bezeichnet.

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Eine weitere Theorie sieht im Drachenbootfest das Duanwu-Fest. Hierbei handelt es sich um ein Volksfest eines Stammes, dessen Totem ein Drache war. Glaubt man dieser Theorie, dann dürfte das Drachenbootfest noch länger existieren, denn der Stamm Wuyue lebte lange vor dem chinesischen Dichter Qu Yuan.

Vielleicht bildeten sich die heute bekannten Drachenbootrennen auch aus einem militärischen Vorbild heraus, bei dem die Marinesoldaten in Drachenbooten trainiert worden waren.

Drachenboot-Regatta

Ein wichtiger Teil des Drachenbootfestes ist eine Drachenboot-Regatta, also ein Wettbewerb, bei dem es um Geschwindigkeit geht.

Bereits ab dem 5. nachchristlichen Jahrhundert wurden reglementierte Drachenbootrennen durchgeführt. 

Ab der Neuzeit wurden die Wettkämpfe immer beliebter und sehr schnell auch über die asiatischen Grenzen hinaus bekannt.

1976 wurde der 1. Hong Kong International Dragonboat Race veranstaltet. Nur 15 Jahre später wurde die International Dragon Boat Federation gegründet, die wenig später auch die erste Weltmeisterschaft in dieser Sportart ausrichtete.

 

Gleichzeitig wurden die ersten Drachenbootvereine gegründet und Mannschaften gebildet. Die jährlich zahlreich stattfindenden Rennen in verschiedenen Distanzen (Sprint-, Kurz-, Mittel-, Langstrecke) liefern der Popularität der wiederentdeckten Sportart Auftrieb.

Sportboote und traditionelle Drachenboote

Die heutigen Sportboote haben mit den traditionellen Drachenbooten nicht mehr viel gemeinsam. Während die letzteren aus Holz gefertigt sind, werden die heutigen Boote aus Glasfaser und Kunststoff in Leichtbauweise hergestellt.

 

Traditionelle Boote waren zudem viel länger und konnten unter Umständen auch 100 Mann Besatzung fassen. Heutige Wettkampfboote sind genormt und sind 12,49 m lang und 1,16 m breit und können höchstens 20 Mann Besatzung fassen. Das vorgegegebene Gewicht liegt bei 250 kg.

Besatzung

  • Steuermann: Er steht am hinteren Ende des Bootes und bedient das Langruder. Dieses dient dazu, das Boot auf Kurs zu halten, Schwankungen auszugleichen, sowie die Richtung zu bestimmen.
  • Paddler: Sie sitzen in Zweierreihen nebeneinander auf Sitzbänken. Sie haben jeder ein Stechpaddel, mit dem sie möglichst gleichzeitig paddeln. Den Takt gibt das Paddlerpaar auf der ersten Bank vor.
  • Trommler: Da die hinteren Paddler nicht sehen, welchen Takt das erste Paar hält, können sie nicht rechtzeitig reagieren. Daher nimmt der Trommler den Schlagrhythmus der ersten Paddler auf und gibt ihn als Trommelschlag für alle anderen hörbar weiter.
Sonja, am 15.03.2014
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Bildquelle:
Eigenes (Was ist eine Olympische Medaille wert?)

Autor seit 13 Jahren
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