Der Wert einer Olympischen Medaille hängt vom Material ab - Silbermedaillen sind fast genauso wertvoll wie Goldmedaillen

Je nach Reinheitsgrad des Edelmetalls und nach der Größe der Medaille bemisst sich der Wert einer Olympischen Medaille. Der Durchmesser der Olympischen Goldmedaillen für die olympischen Sommerspiele 2012 in London beträgt beispielsweise sieben Zentimeter bei einem angenommen Goldanteil von mindestens sechs Gramm als Beschichtung, der Kern der Medaille besteht aus Silber. Je nach Dicke der Medaille und dem aktuellen Gold- bzw. Silberpreis lässt sich der Materialwert daraus berechnen, er dürfte etwa um die zwanzig Euro liegen. Silbermedaillen haben wegen ihres fast gleichen Edelmetallgehalts logischerweise einen fast ebenso hohen Materialwert. Nichtsdestotrotz stehen Goldmedaillen bei den Olympioniken höher im Kurs, denn der Materialwert spielt gerade bei symbolisch so aufgeladenen Medaillen wie den Olympischen Medaillen eine untergeordnete Rolle. Denn wer schmilzt schon eine Olympische Medaille ein, nur um an das Material zu kommen?

Der ideelle Wert einer Olympischen Medaille

Eine Olympische Medaille dokumentiert den Sieg, beziehungsweise den zweiten oder dritten Platz in einer sportlichen Disziplin und zwar unter höchsten Anforderungen mit knallharter internationaler Konkurrenz. Die Olympiade ist eine Sportveranstaltung für die besten Athleten der Welt und wer unter diesen Umständen ganz vorne mit dabei ist, für den bedeutet eine Olympische Medaille ganz einfach mehr als die paar Unzen Gold oder Silber. Für den Gewinner hat eine Siegermedaille einen sehr hohen emotionalen Wert. Sie bestätigt den Athleten in der Richtigkeit seines Trainings, belohnt ihn für seine Ausdauer und zeichnet ihn vor allen anderen aus. Bedeutet seine Leistung gleichzeitig noch einen Rekord, so wird ihm die Medaille dafür noch umso wertvoller.

Olympiasieg und Eintrag ins Guiness Buch der Rekorde - eine perfekte Kombination

... wenn man eine Olympische Medaille zu Geld macht

Wer emotional nicht viel mit seiner gewonnenen Medaille anfangen kann oder mangels Sponsoren zumindest etwas finanzielles Kapital aus seiner Teilnahme an den Olympischen Spielen schlagen will, kann seine Medaillen natürlich auch verkaufen. Die potentiellen Käufer sind bereit, ein Vielfaches als den reinen Materialwert zu bezahlen, wie sich in der Vergangenheit immer wieder herausgestellt hat. Eigentlich ist es für einen Olympioniken ein absolutes No-Go, seine Trophäen zu verkaufen. Deshalb wollen die meisten Anbieter auch anonym bleiben. Dennoch kommt oft ans Licht, wer der ursprüngliche Eigentümer war, vor allem bei Einzelsportarten ist es keine Kunst, den entsprechenden Sieger der Medaille zuzuordnen. Aus diesem Grund sind bei den Sammlern Medaillen von Einzelsportarten auch begehrter als die von Mannschaftssportarten. 3.000 bis 5.000 Euro sind für eine Medaille realisierbar. Bei Auktionen für einen guten Zweck hingegen, gelten andere Regeln. Die polnische Schwimmerin Otylia Jedrzejczak machte es vor: Ihre Goldmedaille aus Athen von 2004 über 200 Meter Schmetterling brachte eine Summe von knapp über 100.000 US-Dollar ein, die als Spende an ein polnisches Kinderkrankenhaus ging. Die britische Time sicherte ihr dafür zudem einen Platz im Ranking der Helden Europas 2004.

Die Prämie für den Sieger

Die Höhe der Prämien, welche die einzelnen Länder für einen Olympiasieg ausloben, ist von Land zu Land unterschiedlich. Einige Länder vergeben an Olympiasieger Universitätsstipendien oder gewähren Zusatzrenten, andere bieten ausschließlich monetäre Anreize.

In Deutschland verspricht die Stiftung Deutsche Sporthilfe dem erfolgreichen Athleten eine Siegprämie von 15.000 Euro (zum Vergleich: In Italien sind es etwwa 150.000 Euro, also das Zehnfache). Das ist vergleichsweise mager, wenn man bedenkt, dass hartes Training, vier knüppelharte Jahre und teure Ausrüstungen erforderlich sind. Oft kann sich ein Sportler natürlich auch sponsern lassen, allerdings kommt dort die Höhe eben auch darauf an, wie bekannt die Sportart ist, wie bekannt der Athlet ist und nicht zuletzt, inwieweit sich der Athlet als Werbeträger eignet.

 

Vorschaubild:

zwar keine olympische Medaille, aber selber erhalten und fotografiert (zu einer olympischen Medaille hat es doch nicht ganz gereicht :-)).

Sonja, am 30.05.2012
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