Drehbücher werden anders geschrieben als Prosawerke, da sie aus verschiedenen Skriptelementen bestehen, welche an bestimmten Stellen platziert werden und zudem ein bestimmtes Format aufweisen müssen. Deshalb ist für das Verfassen von Drehbüchern ein völlig anderes Seitenlayout notwendig als man es von Manuskripten her kennt. Eine Drehbuchsoftware enthält in der Regel die entsprechend geeigneten Style Sheets für Film, Sitcoms und Theaterstücke, oftmals auch für Hörspiele.

Grundlegende Skriptelemente eines Screenplays im Überblick

Sobald mit der eigentlichen Story begonnen wird, hat zunächst der Titel des Werkes inklusive der Autorenname zu erscheinen. Anschließend beginnt man in der folgenden Zeile, die beim Verwenden einer Drehbuchsoftware automatisch einen Zeilenanstand erzwingt, mit den Worten FADE IN, womit dem Leser klar gemacht wird, dass hier die Strory beginnt.

Drehbuchsoftware - Scene Heading

Nach Betätigen der Eingabetaste erscheint unter erneut erzwungenem Abstand die nächste Zeile, die dem Scene Heading, also der Szenenüberschrift entspricht. Hier wird in Großbuchstaben, was die Drehbuchsoftware selbständig erkennt, aufgeführt, ob sich die Szene Innen oder Außen abspielt, wo sie sich abspielt und ob es Tag oder Nacht ist.

Ausschnitt einer Drehbuch Szene (Bild: M. Fernholz)

Detail aus aus einem Drehbuch (Bild: M. Fernholz)

Drebuchsoftware - Action

Als nächstes Skriptelement folgt die Aktion. Diese erfolgt in typischer Prosaform und enthält alle wichtigen Fakten der sichtbaren Handlungen und Begebenheiten. Drehbuchautoren müssen strengstens darauf achten, nichts zu umschreiben – es darf nur geschrieben werden, was auch tatsächlich sichtbar ist. Das Beschreiben von Gefühlen beispielsweise gehört keinesfalls in ein Skript – schließlich sieht man das später nicht in einem Film. Emotionen sollen später durch die Dialoge und Handlungen der Charaktere spürbar werden. Aus diesem Grunde ist es folglich wichtig, die Aktion so kurz wie nur möglich zu halten.

Erscheinen in der Story neue Charaktere, werden deren Namen komplett groß geschrieben, später normal. Die Aktion als Szeneanweisung muss bei Drehbüchern für Filme immer nach dem Scene Heading erfolgen, da eine Orientierungsmöglichkeit gegeben sein muss – schließlich soll gesehen werden, was passiert.

Drehbuchsoftware - Charakter und Dialog

Nach einer Aktionsanweisung folgt im nächsten Absatz der Name der Figur, die eine Aussage tätigen soll, in Großbuchstaben. In der nächsten Zeile beginnt dann der eigentliche Dialog, der ebenso einen Einschub in Klammern enthalten kann. Solch ein Einschub kann zum Beispiel sein: (kurze Pause), (lächelt), (stotternd). Bei Dialogen ist es innerhalb einer Szene äußerst wichtig, dass verschiedene Charaktere sich abwechseln, damit Spannung aufgebaut wird. Aussagen der jeweiligen Figuren dürfen ebenso nicht zu lang sein, wobei die Dialoge nur das zu enthalten haben, was zur Story des Drehbuchs beiträgt, damit die Geschichte in sich schlüssig ist. Der Dialog ist das tragende Element in einem Skript – er soll Dramatik erzeugen und die Handlung voran bringen.

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Weshalb vorzugsweise eine Drehbuchsoftware verwendet werden sollte

Jede Seite eines Skripts entspricht in etwa 1 Minute des späteren Films, woraus sich schließen lässt, dass das gesamte Drehbuch zwischen 95 und 120 Seiten aufweist. Niemals darf diese Regelung unter- und überschritten werden, da Agenturen und Filmproduzenten das Screenplay sonst als unprofessionell einordnen und es gar nicht erst lesen.

Die ersten Drehbücher wurden noch mit der Schreibmaschine verfasst. Mit ihnen war es nur möglich, die Schriftart Courier mit der 12 Punkt Größe zu verwenden. Da diese Bedingungen dazu führten, dass 1 Seite Skript 1 Minute Film ergibt, blieb dieser Standard bis heute erhalten. Schließlich bedeutet das, Screenplays immer in genannter Schriftart – Courier New ist als Monospace Schrift heute üblich – bei 12 Punkt Größe zu verfassen. Eine Drehbuchsoftware erledigt das vollautomatisch und darf nicht verändert werden.

Fazit: Intelligente Software für Skripte

Abschließend kann gesagt werden, dass ein Programm zum Drehbuch schreiben den Autoren dazu zwingt, das Richtige zu tun. Denn nach dem Betätigen der Eingabetaste erscheint ein kleines Menü, in dem ausgewählt werden kann, welches Skriptelement nun folgen soll. Nach entsprechender Entscheidung setzt die Drehbuchsoftware den Curser unter Berücksichtigung des Formates an die richtige Stelle. So können Autoren sich allein auf das Schreiben konzentrieren und müssen sich bei einem herkömmlichen Textverarbeitungsprogramm nicht über die unnötige Programmierung des Layouts Gedanken machen.
Drehbuchsoftware – für das Schreiben professioneller Screenplays

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write-x, am 02.11.2010
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Bildquelle:
Larry Ewing, Wikipedia (Herzlichen Glückwunsch: Linux wird in 2011 stolze 20 Jahre alt)

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