Japanische Geschichte in Düsseldorf

Im Jahr 1955 war es der Mitsubishi Konzern, der als erstes Unternehmen eine japanische Niederlassung in Düsseldorf eröffnete. Im Laufe der sechziger Jahre kamen immer mehr Firmen aus Japan hierher und die japanische Gemeinde wuchs schnell auf 1000 Einwohner an. Auch eine japanische Infrastruktur entwickelte sich rasch. Das erste japanische Restaurant wurde 1963 eröffnet und ein Jahr darauf der Japanische Club. Das Japanische Generalkonsulat folgte 1965 und die japanische Industrie- und Handelskammer 1966. Ein weiterer Meilenstein war die Eröffnung der japanischen Schule im Jahr 1971. Das lockte viele weitere japanische Firmen nach Düsseldorf.

Foto: Japanischer Garten, Manfred Sielaff

Als zwischen 1972 und 1978 das deutsch-japanische Center an der Immermannstraße gebaut wurde, entstand hier das Zentrum des japanischen Geschäftslebens. Es beherbergt das Hotel Nikko, die japanische Handelskammer, das Generalkonsulat und die Europazentrale des Marubeni-Konzerts. Im Innenhoff den Centers erinnert eine kleine Gedenktafel an den Louis Kniffler, der im 19. Jahrhundert den Handel und die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Japan maßgeblich begründet und vorangetrieben hat.

Ein paar Meter weiter kommt man zum japanischen Lebensmittelmarkt, wo die Asiaten alles für den täglichen Bedarf finden. Es ist auch ideal für deutsche Hobby-Köche, wie mich, weil man hier einfach alles bekommt, was man für ein leckeres asiatisches Gericht braucht.

Foto: Gedenktafel im Japan Center, Manfred Sielaff

 

 

 

 

 

Die beliebtesten Wohnviertel liegen auf der linksrheinischen Seite der Stadt. Hier gibt es vier japanische Kindergärten und mit dem Eko-Haus ein Kulturhaus mit dem einzigen japanischen Tempel in Europa. Das Gelände um das Eko-Haus umfaßt einen Tempel, einen Glockenturm, eine Bibliothek und einen japanischen Garten. Hier erfährt man bei einer Führung viel über die japanische Kultur und den Buddhismus. Wer Lust hat, einmal eine japanische Teezeremonie mitzuerleben findet hier den idealen Ort und das richtige Ambiente.

Foto: Glockenturm beim Eko-Haus, Manfred Sielaff

Mit dem Japan-Tag wird jedes Jahr im Mai die deutsch-japanische Freundschaft gefeiert. Das nächste Mal findet das Fest am 30. Mai 2015 statt.

Hotel Nikko im Japan Center
Hotel Nikko im Japan Center

Hotel Nikko im Japan Center (Bild: Manfred Sielaff)

Japanischer Supermarkt, Immermannstraße
Japanischer Supermarkt, Immermannstraße

Japanischer Supermarkt, Immermannstraße (Bild: Manfred Sielaff)

Japanische Kultur in Düsseldorf

Auf der langen Immermannstraße zwischen Hauptbahnhof und Martin-Luther-Platz ist in den vergangenen Jahrzehnten eine eigene japanische Infrastruktur entstanden. Hier gibt es Reinigungen, Buchläden und Reisebüros, die mit japanischen Schriftzeichen ihre Kunden bewerben. Zahlreiche Läden mit japanischen Lebensmitteln, Geschirr oder Möbeln runden das Angebot ab. Der Kartendienst von Apple hat diese Gegend vor kurzem "Litte Tokyo" getauft. Um dieses Viertel richtig kennen zu lernen und einen Eindruck von der japanischen Kultur zu bekommen, sollte man mal einen gastronomischen Streifzug durch die zahllosen japanischen Restaurants machen. Dabei wird man feststellen, dass japanische Küche noch viel mehr ist als Sushi, das in Japan fast ausschließlich für Essen bei besonderen Anlässen gedacht ist. In diesem Viertel kann man wirklich eine kulinarische Japan Reise unternehmen.

Am Ende der Immermannstraße in der Nähe des Hauptbahnhofs hat vor kurzem das Takezo eröffnet, wo Gerichte der südjapanischen Küche angeboten werden. Ein Stück weiter in Richtung Innenstadt findet man das Takumi, das Speisen von der nördlichen Insel Hokkaido anbietet. Ein Stück um die Ecke auf der Oststraße liegt das Na Ni Wa, das vor allem für seine Suppen bekannt ist, wie der Japaner sie aus Tokio kennt. Ich habe hier ein Menü mit Miso Suppe und gebratenen Teigtaschen gefüllt mit Gemüse und Hähnchen probiert und war sehr zufrieden. Gleich daneben befindet sich das Soba-an, wo man traditionelle japanische Nudelgerichte genießen kann. Echte japanische Hausmannskost bekommt man im Kagaya auf der Charlottenstraße. Mein persönlicher Favorit unter den japanischen Restaurants ist das KIKAKU auf der Klosterstraße, die parallel zur Immermannstraße verläuft. Hier gibt es Sushi vom feinsten und die vielen japanischen und anderen asiatischen Gäste, die man hier jeden Tag trifft, sind der beste Beweis dafür, dass das Essen hier authentisch und von bester Qualität ist. Auch das japanische Kirin Bier und das Saporo Bier schmeckt recht gut.

Auch einen japanischen Friseur findet man hier in der Filiale von" Mod's Hair", die nach japanischem Konzept ausgestattet ist mit einem integrierten Café. Selbst das Publikum ist hier wahrlich international, denn neben Deutschen und Japanern begegnet man hier auch anderen asiatischen Gästen aus Taiwan, den Philippinen und Thailand.

Mit ca. 8000 Einwohnern ist die japanische Gemeinde in Düsseldorf die größte in Deutschland und die drittgrößte in Europa hinter London und Paris. Hier finden sie eine Infrastruktur, die ein Stück japanische Heimat in Deutschland darstellt.

Fotos: Manfred Sielaff

Willkommen in "Little Tokyo" - Nippon Ichiban

Sushi im KIKAKU in Düsseldorf
Sushi im KIKAKU in Düsseldorf

Sushi im KIKAKU in Düsseldorf (Bild: Manfred Sielaff)

Na Ni Wa Noodles & Soups

Na Ni Wa Noodles & Soups (Bild: Manfred Sielaff)

Japanischer Garten beim EKO-Haus
Japanischer Garten beim EKO-Haus

Japanischer Garten beim EKO-Haus (Bild: Manfred Sielaff)

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