MementoAlles begann ganz harmlos. Jonathan Nolan besuchte eine Vorlesung über den Verlust des Kurzzeitgedächtnisses. Tief beeindruckt schrieb er die Kurzgeschichte "Memento mori", in der er seine Eindrücke verarbeitete. Noch war nicht abzusehen, dass aus diesem Stück eines der originellsten Filme der letzten Jahre werden sollte.

 

Sein Bruder Christopher, der gerade seinen ersten Spielfilm "Following" gedreht hatte, nachdem er zuvor sich mit Kurzfilmen beschäftigte, las sein Skript und war hellauf begeistert. Er wusste, hierraus ließe sich eine packende Story für einen Film schreiben. Und so arbeiteten er und sein Bruder zusammen über ein Jahr lang am Drehbuch für Memento.

 

Als dann im Jahr 2000 der Film in den Kinos erschien, war ihnen klar, dass sie ein Meisterwerk auf die Leinwand gezaubert hatten.

Der Film hebt sich deutlich vom Mainstream ab. Nolan zeigt hier kein Popcorn-Kino, sondern einen Film, bei dem man aufpassen muss, bei dem man sich konzentrieren muss, denn die Story ist verschachtelt. Der Film wird rückwärts erzählt, beginnt also mit dem Ende. Man wird jedes Mal in eine Szene geworfen, ohne zu wissen, wie der Protagonist Leonard, der sein Kurzzeitgedächtnis verloren hat, dorthin gekommen ist.

 

Durch diesen Trick schafft es Nolan, dass man selbst sozusagen das Kurzzeitgedächtnis verloren hat, da man die vorangehenden Szenen nicht kennt. Umso höher fällt die Identifikation mit Leonard aus, der nach etwas sucht, nach einer Wahrheit, an die er sich selbst nicht mehr erinnern kann.

 

Zwischendurch gibt es immer wieder Rückblenden, welche in schwarz-weiß gehalten sind. Diese laufen chronologisch richtig ab und sind zwischen den rückwärts ablaufenden Strang der Hauptgeschichte geschaltet.

 

Was sucht Leonard? Wird er die Wahrheit finden? Und was haben Teddy und die mysteriöse Nathalie mit Leonard zu tun?

 

Nach und nach klärt sich das Bild auf, wie ein Schleier der sich langsam vor einem lichtet. Um dann, wenn er endlich verzogen ist, mit einer Wahrheit konfrontiert zu werden, die man so nicht erwartete.

 

Ein packender Thriller, ein Independentfilm von nur 5 Millionen Dollar Budget, und doch einer der spektakulärsten und originellsten Filme, die in den letzten Jahren gedreht wurden.

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