Eisbuden und "der Italiener"

Das kleine Eis zum Sofortverzehr spielt dagegen in den Supermärkten kaum eine Rolle. Diesen Markt teilen sich ambulante Verkäufer, Eisbuden oder trendige Eisdielen, wo man sein leckeres Eis verzehrt, um zu sehen und gesehen zu werden, oder der "Italiener um die Ecke".

Auch die italienischer Speiseeishersteller und Eisdielenbesitzer haben in einer Umfrage unter ihren Mitgliedsbetrieben ermittelt, dass bei ihren deutschen Kunden die Sorten Vanille, Schokolade und Erdbeere die ersten drei Plätze – auch in dieser Reihenfolge belegen -. Diesen Top 3 folgen Stracciatella und Haselnuss.

Aber den Geschmacksrichtungen sind so zahlreich wie nie. Neueste Eiskreationen sind "Schoko-Ingwer" und "Marshmallow-Kaugummi". Wer in einer Warteschlange vor dem Eisangebot des Italieners steht, hat bei 20 oder 30 verschiedenen Geschmacksrichtungen die Qual der Wahl und muss sich dennoch meist ganz spontan entscheiden, wenn er dann plötzlich "dran ist".

Der Geschmack beim Eis folgt den Trends

Insgesamt gingen laut einer aktuellen Studie des Marktforschungsunternehmens Nielsen innerhalb der letzten zwölf Monate fast 509 Millionen Liter Eis über die Ladentheken; das war ein Plus von vier Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig errechnete Nielsen einen Gesamtumsatz an Eis im Lebensmittelhandel und in Drogeriemärkten von rund 1,7 Milliarden Euro; das entspricht rund 21,25 Euro pro Einwohner.

Zwar sind die klassischen Geschmacksrichtungen Vanille und Schokolade nach wie vor die Favoriten, aber die Deutschen werden beim Eis immer experimentierfreudiger. Sorten wie Mascarpone, Salted Caramel, Lebkuchen oder Wassermelone gewinnen bei den Verbrauchern weiter stark an Beliebtheit". Auch Sorbet-Eis liegt im Trend, genau so wie Wassereis und Frozen Yoghurt.

Eis ist nicht gleich Eis


Für den normalen Verbraucher sind die in den "Leitsätzen für Speiseeis" festgelegten Bezeichnungen der einzelnen Speiseeissorten das reinste "fachchinesisch", das ist. Die Leitsätze für Speiseeis sind Basis für das Lebensmittelrecht, das auch den gesamten Bereich "Eis" regelt.

Eis darf jede Speiseeissorte heißen außer Wassereis. Es kann pflanzliches Fett wie Palmöl enthalten. Bei allen übrigen Eissorten nur darf Milchfett - beispielsweise aus Butter oder Sahne - verarbeitet sein. Steht auf einer Eispackung "Eis" statt "Eiscreme", steckt wahrscheinlich die Billigvariante drin.

Rahmeis heißt auch Sahneeis und muss mindestens 18 Prozent Milchfett aus Sahne enthalten.

Cremeeis muss auf einen Liter Milch mindestens 270 Gramm Vollei oder 90 Gramm Eigelb haben und besteht zu wenigstens 50 Prozent aus Milch.

Eiscreme darf nicht weniger als 10 Prozent Milchfett enthalten.

Milcheis hat mindestens 70 Prozent Milchanteil.

Fruchteiscreme enthält mindestens 8 Prozent Milchfett und schmeckt deutlich wahrnehmbar nach Frucht.

 

 

 

Fruchteis darf aus nicht weniger als 20 Prozent Frucht bestehen, bei Zitrusfrüchten sind es 10 Prozent.

 

 

(Frucht)-Sorbet besteht zu wenigstens einem Viertel aus Früchten oder 15 Prozent Zitrusfrüchten. Milch wird nicht verwendet.

Wassereis enthält kaum Früchte oder Milchfett, dafür aber künstliche Aromastoffe und Lebensmittelfarben.

Softeis ist keine eigene Eissorte, sondern beschreibt eine besondere Form der Herstellung. Es ist ein mit Luft aufgeschäumtes Speiseeis von jeder beliebigen Sorte, das unmittelbar, nachdem es den Gefrierapparat verlassen hat, verkauft wird. Wegen seiner hinzugefügten Luftanteile gilt Softeis als hygienisch anfällig. Wichtig ist daher, dass die Softeismaschine stets regelmäßig und optimal gereinigt wird. Die Temperatur von Softeis beträgt nur minus sechs Grad Celsius, die von industriell hergestelltem Speiseeis dagegen minus 18 Grad Celsius.

Autor seit 11 Jahren
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