Die Wirkung von Endorphinen

Endorphine wirken schmerzhemmend, beruhigend und verringern Angst. Sie sind schlaffördernd und erhöhen die Wahrnehmung. Es wird angenommen, dass eine Ausschüttung von Endorphinen bei schweren Verletzungen und Schock durch ihre Wirkung der Schmerzunempfindlichkeit gegen eine Reizüberflutung schützen. Endorphine werden in besonderen Glücks- und Stressmomenten produziert oder nach einer intensiven, körperlichen Leistung und dann in das Zentrale Nervensystem ausgeschüttet. Bei regelmäßiger Produktion stärken sie das Immunsystem. Ihre Aufgabe ist die Regulierung von Trieben und Gefühlen. Ob ein erhöhter Anteil von Endorphinen einen Einfluss auf Hunger und Durst hat, ist umstritten. Während der Geburt verfügen Frauen über eine besonders hohe Konzentration von Endorphinen, um die Geburtsschmerzen besser bewältigen zu können. Eine möglicherweise nach der Geburt auftretende Wochenbett-Depression ist erklärbar mit einem Endorphin-Rückgang von bis zu 90 %. Generell kann ein Endorphin-Mangel zu Depressionen führen, bis hin zum Suizid. Die Bildung von Endorphinen kann physiologische oder psychologische Auslöser haben.

Physiologische Auslöser für die Bildung von Endorphinen

Endorphine werden vom Körper selbst produziert in physischen Extremsituationen und in Notfallsituationen, in denen sie helfen, Schmerzen nicht wahrzunehmen. Darüber hinaus regulieren sie den Blutdruck, die Atmung und die Darmtätigkeit und entstehen in Kombination mit der Produktion von Sexualhormonen. "Runners High", die Wirkung der Endorphine beim Laufen: hier handelt es sich um einen körpereigenen Kick, der bei Läufern beobachtet werden kann, die ein Gefühl von Euphorie bekommen. "Runners High" oder anders ausgedrückt: Laufen ist wie Schokolade. Langsames und langes Laufen oder aber kurzes, intensives Laufen sind Bedingungen für eine deutliche Erhöhung der Endorphin-Konzentration. Diese tritt ein nach einer Stunde langsamen Laufens oder nach einem bis an die eigenen körperlichen Grenzen gehenden, schnellen Sprint und ist biologisch abhängig vom Grad der Übersäuerung des Körpers. Läufer, die immer und ausschließlich möglichst schnell laufen wollen, sind möglicherweise süchtig nach dem Kick und damit endorphinsüchtig. Untrainierte Läufer benötigen allerdings zwei Monate regelmäßigen Lauftrainings, um ihre Endorphin-Konzentration allmählich zu erhöhen und danach in den vollen Genuss von "Runners High" zu kommen.

Auch durch Bitter-Schokolade werden Endorphine ausgeschüttet
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Psychologische Auslöser für die Bildung von Endorphinen

Eine positive soziale Einbindung, soziale Belohnung oder angenehme körperliche Berührung fördert die Produktion von Endorphinen. Deshalb wirken eine gute Partnerschaft, ein erhaltenes Lob für eine gute Tat oder Leistung und gute Außenkontakte zu anderen Menschen im Endeffekt gesundheitsfördernd. Auch gläubige Menschen, die regelmäßig beten und die ihr Leben in einen vertrauensvollen Kontext gebettet wissen, produzieren prozentual mehr und häufiger Endorphine und werden dadurch seltener krank. Aber auch Lachen, das Hören der eigenen Lieblingsmusik oder das Genießen eines guten Essens sind förderlich für die Bildung dieses Neurotransmitters.

Die Sucht nach Endorphinen

Endorphine besetzen im Gehirn die gleichen Rezeptoren wie Opiate und haben auch eine vergleichbare, berauschende Wirkung wie die körperfremden Opiate Morphium und Opium. Wegen dieser ähnlichen Wirkung und weil sie vom Körper selbst gebildet werden, werden sie auch körpereigene oder endogene Drogen genannt. Ob es eine Endorphin-Sucht mit biologischer Abhängigkeitskomponente gibt, ist nicht sicher. Das biologische Suchtpotential der endogenen Endorphine ist wesentlich geringer als das von exogenen Morphinen, denn Endorphine werden nach ihrer Bildung sehr schnell wieder abgebaut. Es existiert jedoch ein psychologischer Suchtfaktor, die Sucht nach dem sich wiederholenden Kick und dem sich wiederholenden Glücksgefühl. Dieses Verlangen ist häufig gekoppelt mit echter Spielsucht oder echter Arbeitssucht. Endorphin-Sucht kann auch das stetige Verlangen nach Schokolade sein, denn in Schokolade, und besonders in Bitterschokolade, sind Inhaltsstoffe vorhanden, die biochemisch ähnlich aufgebaut sind wie die Endorphine. Nach dem Verzehr von Schokolade erhöht sich der Endorphin-Spiegel im Blut beträchtlich. Und auch die Sucht nach Sex kann eine Sucht nach Endorphinen sein, da ein Anstieg in der Produktion von Sexualhormonen gleichermaßen zu einem Anstieg in der Produktion von Endorphinen führt.

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