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Bei dem Screening kam heraus: Die meisten Fleischersatzprodukte sind in Bezug auf das Treibhausgaspotenzial und den Bedarf landwirtschaftlicher Flächen günstiger zu bewerten als Fleisch und Fleischprodukte.

Anders essen für das Klima
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Wie wurden die Studien ausgewertet?

Um zu einem aussagekräftigen Ergebnis zu kommen, wurden lediglich Studien nicht-kommerzieller Forschungseinrichtungen einbezogen. Es wurden in der Metastudie des Öko-Instituts ausschließlich die ökologischen Aspekte beim Vergleich von Fleisch- und Fleischersatzprodukten betrachtet.

Hierbei ist zu berücksichtigen, dass in den ausgewerteten Studien in aller Regel die klassische konventionelle Produktion von rotem Fleisch analysiert wird. Etwaige Vorteile, die durch extensive Produktion und insbesondere Weidehaltung bestehen können, werden in den Studien nicht berücksichtigt.

Bei der Auswahl der Einzelstudien wurde darauf geachtet, dass es sich bei den Untersuchungen um Ökobilanz-Studien handelt, bei denen neben der Klimawirkung auch weitere Umweltproblemfelder, wie etwa die unerwünschte Anreicherung von Gewässern mit Nährstoffen betrachtet werden. Die ausgewerteten Studien betrachten unter anderem den Indikator Treibhausgaspotenzial, der wissenschaftlich anerkannt und abgesichert ist.

Wie wurden Fleischersatzprodukte gegenüber Fleisch umwelttechnisch eingestuft?

Umweltfreundlich:

Als umweltfreundlichste Proteinquelle pro Kilogramm wurden vegetarischer Fleischersatz und Hülsenfrüchte identifiziert.

Negative Umweltbilanz

Ebenso kann festgehalten werden, dass in allen ausgewerteten Studien rotes Fleisch, das heißt Fleisch von Wiederkäuern, besonders große negative Auswirkungen auf die Umwelt hat.

Die Schlussfolgerung:

Ein möglichst weitreichender Fleischverzicht ist, aus Sicht der Umwelt, ein wichtiger Schutzfaktor für die Umwelt.

Wie wirkt sich eine Ernährung mit Soja auf die Emissionen von Treibhausgasen aus?

Beim Studium der vorhandenen Literatur wurde deutlich, dass Soja-basierten Fleischersatzprodukte ein großes Verbesserungspotenzial der Menge des Treibhausgases zugeschrieben wird. Allerdings muss die teilweise aufwändige Verarbeitung von Soja beim gesamten Fußabdruck von Soja berücksichtigt werden. Potenziell nachteilige Effekte des Soja-Anbaus, wie etwa Entwaldung, um Anbauflächen zu gewinnen, werden in der ausgewerteten Literatur nicht in jedem Fall einbezogen. Bei der Beurteilung, ob der Verbrauch von Soja umweltfreundlich ist, ist wichtig zu unterscheiden, ob der Anbau auf landwirtschaftlichen Flächen erfolgt, auf denen zuvor tropischer Regenwald stand, oder aber auf landwirtschaftlichen Flächen in Europa, die zuvor beispielsweise zum Futtermittelanbau genutzt wurden.

Hühnerfleisch statt Rindfleisch?

In vielen Ländern auf der Welt, vor allen Dingen im asiatischen Raum, wird mehr Geflügel als anderes Fleisch verzehrt. Darum wird eine Umstellung von Rind auf Geflügel als Klimaschutzmöglichkeit ebenfalls diskutiert. Die Forscherinnen und Forscher des Öko-Instituts sehen diese Entwicklung aus Klimaschutz Sicht kritisch, weil für die Geflügelmast Futtermittel auf Flächen produziert werden, die ebenfalls direkt zur Produktion von pflanzen basierten Nahrungsmitteln dienen könnten.

Das Fleisch von Wiederkäuern, neben Rindfleisch ebenso Lamm-, Schaf- und Ziegenfleisch, kann zumindest theoretisch und bei entsprechend reduziertem Konsum auf kulturlandschaftlich wertvollen, extensiv genutzten Grünlandflächen produziert werden. Entsprechende Flächen haben einen hohen Wert für den Biodiversitätsschutz und könnten ohnehin kaum oder gar nicht ackerbaulich genutzt werden.

Im Gegensatz zu intensiv genutzten Flächen.

Dieser Forschungsbedarf besteht weiterhin

Die Forschenden haben außerdem festgestellt, dass schwer in Zahlen zu fassende Umweltaspekte, wie etwa der Beitrag verschiedener Fleischersatzprodukte zum Erhalt der globalen Biodiversität in der ausgewerteten Literatur vielfach zu kurz kommen. Hier besteht nach wie vor noch erheblicher Forschungsbedarf.

Fragen einer gesunden Ernährung standen ebenfalls nicht im Fokus der Auswertung, konnten jedoch berücksichtigt werden, wenn diese in der ausgewerteten Literatur enthalten wären.

Entlasten Fleischersatzprodukte die Umwelt?

Einordnung der Quellen

Die der vorliegenden Darstellung zugrunde liegende Berechnung des CO2‑Fußabdrucks der fünf verschiedenen Ernährungsweisen stammen aus dem Artikel von Meier und Christen (2013)[2]. Sie wurden anhand von jeweils festgelegten Warenkörben errechnet und beziehen sich auf eine tägliche Energieaufnahme von 2.000 Kilokalorien.

Der CO2‑Fußabdruck für eine Ernährungsweise auf Basis verschiedener Fleischersatz-Produkte wurden lediglich überschlagsmäßig auf Grundlage der durchschnittlichen Ernährungsweise nach Meier und Christen (2013) berechnet. Dabei wurde stark vereinfachend davon ausgegangen, dass das Fleisch jeweils 1:1 durch die jeweiligen Fleischersatzprodukte ersetzt wird. Als Grundlage der Berechnung der CO2-Emissionen dienten Ergebnisse zur Berechnung des Carbon Footprint von Fleischersatzprodukten von Smetana et al. (2015).

 

Wissenschaftliche Studien die der Analyse zu Grunde liegen

Meier, T., Christen, O. Environmental Impacts of Dietary Recommendations and Dietary Styles: Germany As an Example, Environ. Sci. Technol. 2013, 47, 2, 877-888.

Smetana, S., Mathys, A., Knoch, A. et al. Meat alternatives: life cycle assessment of most known meat substitutes; Int J Life Cycle Assess (2015) 20: 1254.

 

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