Selbstverständlich gibt es Lebensmittelfarbe auch in silber und gold.


Esslack ist Lebensmittelfarbe aus der Dose, also zum Sprühen. Esslack ist hauptsächlich in gold und silber sowie einigen Metallic-Tönen erhältlich.

Lebensmittelfarbe gestern und heute

Der Einsatz von Lebensmittelfarbe ist beinahe so alt wie die Tradition des Kochens selber. In früheren Zeiten waren diese Zusätze allerdings natürlichen Ursprungs, man denke nur einmal an die gelbe Farbe des Safrans. Allerdings wurden diese Stoffe als Gewürze eingesetzt, die daraus resultierende Farbveränderung der Speise war ein zusätzlicher Effekt, der zunächst gar nicht beabsichtigt war.

Erst im 19. Jahrhundert, mit dem Aufkommen synthetischer Farbstoffe, versuchte man die Farbpalette der natürlichen Farbstoffe wir grünes Chlorophyll, rotes Carotin oder Beerenfarben künstlich zu vergrößern. Mit synthetischen Lebensmittelfarben war es fortan möglich, alle möglichen Farben in das Essen zu bringen. Die ersten von ihnen wurden auf der Basis von Teer und Erdöl hergestellt, auch noch am Ende des 19. Jahrhunderts gab es mit Bleioxid gefärbte Süßigkeiten.

1887 trat das erste Lebensmittelgesetz in Kraft. Es verbot den Einsatz von Schwermetallen in Lebensmitteln. In der Folgezeit wurden immer mehr Farbzusätze verboten. Heute gibt es 40 zugelassene Lebensmittelfarbstoffe, mit denen das komplette Farbspektrum abgedeckt werden kann. Allerdings dürfen einige Lebensmittel nicht gefärbt in den Handel kommen, das gilt zum Beispiel für Bier, Fleisch, Fisch, Gewürze oder Schokolade.

Wer diese Produkte gerne in Farbe hätte, muss selber Hand anlegen. Ideal dafür ist Esslack. Goldene oder silberne Lebensmittelfarbe zum Sprühen machen aus jedem Gericht einen Hingucker. Mittlerweile ist Esslack auch in rotmetallic sowie blaumetallic erhältlich.

Lebensmittelfarbe ist durch den Zusatz "E" kenntlich zu machen, diese Stoffe haben eine dreistellige E-Nummer im Hunderter-Bereich, also E170, E129, usw.

Seine Farbe erhält der Esslack durch seine Inhaltsstoffe E170 bis E175.

Silberner und goldener Esslack enthält beispielsweise E174 (Silber) und E175 (Gold). Beide sind als Lebensmittelfarbstoff zugelassen und für unbedenklich erklärt, sofern das Lebensmittel nicht durchgefärbt, sondern nur die Oberfläche behandelt wird.

 

Lebensmittel mit Esslack verzieren - so geht's!

Esslack ist zwar geschmacksneutral, sollte aber dennoch nicht als dicke Lage aufgetragen werden. Besser ist es, mehrmals dünn zu sprühen, bis die gewünschte Farbe erreicht ist. Prinzipiell kann jedes Lebensmittel mit Esslack gefärbt werden, auch saftige Speisen. So ist die "goldene Gans" bald keine Märchenfigur mehr, sondern Realität. Die goldenen Äpfel der Hesperiden aus der griechischen Mythologie können Wirklichkeit werden.

  • Ein denkbarer Einsatz hierfür wären Themenpartys, wenn beispielsweise "Gold" das Motto ist. Ein Mitbringsel, das dann die richtige Farbe hat und auch noch lecker ist, kommt bestimmt gut an.
  • Besonders schön ist Esslack für das Verzieren von Torten. Mit einer Schablone aufgesprüht, wirkt jedes Motiv edel und kostbar - eine tolle Idee für ein individuelles Geschenk.
  • Auch Marzipanfiguren - seinen sie auf der Torte oder zur Deko - bekommen eine besondere Note, wenn man sie mit Esslack ansprüht. Silberne Schwäne auf der Hochzeitstorte oder perlmuttfarbene Rosenblätter lassen sich ohne viel Aufwand selber herstellen.
  • Esslack hat auch eine Schutzfunktion: Er schützt Marzipanfiguren vor dem Austrocknen und andererseits Zuckergussfiguren vor zuviel Feuchtigkeit.
  • Pralinen: Gerade bei Pralinen legt der Hersteller viel Wert aufs Detail. Mit einem Hauch von Esslack bekommen die filigranen Häppchen ein noch edleres Aussehen.

Esslack ja oder nein?

In Bezug auf unsere Lebensmittel jagt ein Skandal den anderen und kaum ein Verbraucher weiß mit absoluter Sicherheit, was sich alles für Substanzen in seinen Lebensmitteln befinden, schließlich ist nicht jeder ein Chemiker, der auch bei Spontankäufen auf Anhieb die kleingedruckten Kürzel auf der Liste der Inhaltsstoffe zuordnen kann.

Nur weil es sich bei Esslack um silbernes und goldenes Spray handelt, halte ich ihn nicht für schlechter als bunte Lebensmittelfarbe. Bunte Lebensmittelfarbe erweckt durch seine manchmal natürlich wirkenden Farben den Eindruck, es handele sich tatsächlich um natürliche Farbstoffe. Durch das Auge getäuscht, lässt sich manch ein Verbraucher vielleicht zu dem Glauben verleiten, dass diese natürlich wirkenden Farbstoffe "gesünder" seien als solche, denen man gleich ihre Künstlichkeit ansieht, wie es zum Beispiel bei silbernem und goldenem Esslack der Fall ist.

Künstlich sind sie beide und vom Gesetz als unbedenklich zugelassen sind sie ebenfalls. Den gelegentlichen Gebrauch von Esslack zu besonderen Gelegenheiten würde ich daher recht entspannt sehen. Schließlich isst das Auge auch mit und Lebensmittelfarbe wurde schon seit jeher dafür eingesetzt, die Speise appetitlicher aussehen zu lassen. Esslack in einer weniger auffälligen Farbe halte ich insoweit für sinnvoll, dass man damit verbrannte Stellen kaschieren könnte. :-)

Beachten Sie bitte, dass es sich hier um eine Meinung handelt und dass dieser Pagewizz-Artikel nicht den Rat eines Ernährungsberaters/Arztes/Chemikers ersetzen kann.

 

Vorschaubild: Pearl-Spray in Gold bei Amazon.

Sonja, am 16.04.2013
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Bildquelle:
Eigenes (Marzipanfiguren selber machen)
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