Europas größtes und neuestes Orchideenhaus
Sensation der Costa del Sol: das neue Orchideenhaus in EsteponaDas Orchideenhaus am Abend der Einweihung (Bild: Presse Gemeinde Estepona)
Der Stolz des Touristenortes: Europas größtes Orchideenhaus
Ende März 2015 wurde es eingeweiht, und ein halbes Jahr später verzeichnet man bereits mehr als 100.000 Besucher in dieser neuen Attraktion an der Costa del Sol, die einen eigenen Besuch wert ist. Bereits am ersten Öffnungstag kamen 7.000 Besucher in diesen eindrucksvollen Bau, 35.000 in der ersten Woche. Gut, zu diesem Besucherstrom mag auch beigetragen haben, dass die eigenen Bewohner ein halbes Jahr lang das Orchideenhaus kostenlos besuchen dürfen, so wie es diese Gemeinde auch mit ihrem neuen Theater hält.
Längst ist nämlich dieser Ort aus dem Schatten Marbellas getreten, das mit neuen Investitionen nicht so ganz von der Stelle kommt. "Klein-Marbella", wie man Estepona in 35 Kilometer Entfernung von Marbella einst nannte, ist als Spitzname daher längst out und wird Estepona auch nicht gerecht, das mit José Maria Urbano einen Bürgermeister seit mehr als vier Jahren hat, der mit der Korruption dort gründlich aufräumte. Er wurde kürzlich auch als einer der wenigen Amtsinhaber in den gerade zurück liegenden Kommunalwahlen mit absoluter Mehrheit wieder gewählt.
Ein paar Zahlen zum Orchideenhaus
Auf 200 Quadratmetern und zwei Ebenen, gekrönt von drei Glaskuppeln, finden sich insgesamt 8.000 Pflanzen, davon 1.300 Orchideenexemplare, angeordnet als vertikaler Garten bis zu 12 Metern Höhe mit senkrecht abfallenden Wasserwänden (siehe Foto links). Die meisten Blüten und Blumen kommen aus Südamerika und Südostasien. Damit repräsentiert Estepona die größte Kollektion dieser Art in Europa und eine der größten der Welt!
Aber es finden sich im imposanten Gebäude auch andere exotische Pflanzen darin, zum Beispiel die "Cananga Odorata", besser bekannt als Ylan Ylan und beliebt als Parfümpflanze in der teuren Kosmetik, oder "Bixa Orellana", die aus Peru kommt und ebenfalls ihren Einsatz in der Kosmetik findet. Vanillepflanzen können die Besucher bewundern, wissen doch die wenigsten, dass sie zur Gattung der Orchideen gehören.
Durch einen 1.000 Quadratmeter umfassenden Bambuswald kann man spazieren, kurz, man kommt aus dem Staunen unter den drei Glaskuppeln nicht mehr heraus. Dazu trägt auch ein kleiner See im Gebäude bei sowie ein fünfzehn Meter hoher Wasserfall
Am Eingang des Orchideenhauses
Wichtige Informationen für Besucher
Das futuristische Gebäude des im Spanischen so genannten Orquidario ist Dienstag bis Donnerstag und Sonntag von 11 bis 14 Uhr und von 18 bis 21 Uhr geöffnet. Freitag und Samstag von 11 bis 14 und von 18 bis 23 Uhr. Kritisiert wird von Tagesausflüglern allerdings auch hier die Einhaltung der Siestazeit von 14 bis 18 Uhr. 150 kostenlose Parkplätze in der Nähe.
Eine der 8.000 Pflanzen (Bild: Prensa Ayuntamiento)
Besuch in Estepona lohnt sich
Ein Besuch in Estepona lohnt sich überhaupt. Nirgendwo findet man so viele Altstadtgassen liebevoll mit Blumenkästen ausgestattet, ein Teil der Strandpromenade ist als Kakteengarten mit seltenen Arten gestaltet.
Ebenso bemerkenswert und rekordverdächtig: die über 20 bemalten Brandmauern, mit denen das Straßenbild verschönert wird. Estepona hat mit heimischen Künstlern ein vorbildliches Rezept gegen hässliche kahle Riesenhausmauern gefunden, das bereits von anderen Städten nachgeahmt wird.