Farben bei Pferden - Fuchs, Brauner, Rappe oder was?
Ist ein rotbraunes Pferd nun ein Fuchs oder ein Brauner? Und warum werden Schimmel dunkel geboren? Kurze Antworten und eine Übersicht sollen helfen.Deckhaar und Langhaar bei Pferden
Generell werden folgende Farben bei Pferden unterschieden: Braune, Rappen, Falben, Füchse, Schimmel, Schecken und Isabellen. Dabei gibt es bei den einzelnen Varianten weitere Unterteilungen, wie zum Beispiel Sommerrappen und Schwarzbraune.
Alle Pferde haben zunächst einmal Deckhaar, das ist ihr Fell am Körper, und neben diesem auch Langhaare. Das sind der Schopf, die Mähne, der Schweif und bei einigen Rassen die Köten. Als Köten werden die längeren Haare am Fesselgelenk des Pferdes bezeichnet. Sie sind oft bei Kaltblutpferden zu sehen, kennzeichnen aber auch den Friesen und andere Rassen. Die Langhaare dienen bei den meisten Tieren als Schutz vor Wasser und Insekten, aber auch zur Unterscheidung der Geschlechter, wie zum Beispiel beim Löwen. Je nachdem, wie die Farbkombination von Deck- und Langhaar bei Pferden ausfällt, werden sie als Braune, Füchse, Falben und so weiter bezeichnet.
Brauner, Fuchs oder Rappe
Ein Brauner hat zunächst einmal genauso wie ein Fuchs braunes Deckhaar. Allerdings ist das Langhaar beim Braunen immer schwarz und beim Fuchs braun. Beim Fuchs sind also Körper, Mähne und Schweif gleich gefärbt. Hier gibt es hellbräunlichgelbe bis dunkelbraune Füchse. Ein Brauner kann licht- oder hellbraun sein, einfach braun, dunkelbraun und auch schwarzbraun. Auch die Bezeichnung Mahagonifarben kommt vor. Braun gefärbte Pferde sind wohl die häufigsten. Oft sind sie am Kopf und den Beinen durch weiße Abzeichen gekennzeichnet. Das Braun kann sehr verschieden sein. Alle möglichen Töne sind denkbar, egal ob es ein Brauner oder ein Fuchs ist.
Hat ein Pferd schwarzes Deck- und auch schwarzes Langhaar, so ist es ein Rappe. Bei einem Sommerrappen färbt sich das Fell im Winter bräunlich. Das ist möglich, da die Tiere wie viele andere auch, ein Winterfell und ein Sommerfell tragen. Wer ein Pferd im Frühjahr striegelt, spürt deutlich, wie viele Haare es mit dem Winterfell verliert.
ganz im Hintergrund ein Falbe - vorne Fuchsstute mit Fohlen (Bild: Heike Nedo)
Ein Schimmel kommt dunkel auf die Welt
Ein Schimmel schmückt sich mit weißem Deckhaar und hat auch das Langhaar weiß gefärbt. Die Fohlen werden immer dunkel geboren. Ihr Fell färbt sich erst später auf. Ursache dafür ist das allmähliche Verschwinden der Farbpigmente in den Haaren, bei jedem Fellwechsel etwas, bis dieses letztendlich weiß erscheint. Das Aufschimmeln wird durch ein Gen bestimmt. Die Pferde sind also zunächst Braune, Rappen oder andere und werden erst später zu Schimmeln. Es gibt sie bei allen Rassen. Bei manchen Rassen kommt das Phänomen jedoch häufiger vor. Bekannte Schimmel sind die weißen Lipizzaner. Reine Albinos bei Pferden sind ausgesprochen selten. Einige Schimmel sind durch verschiedene Farbschattierungen im Fell gekennzeichnet. Daher gibt es Apfelschimmel, Grau-, Braun-, Fliegen-, Schwarz- und auch Rotschimmel.
Wenn ein Pferd als stichelhaarig bezeichnet wird, hat es zischen dem normalen Fell einzelne weiße Haare. Sie befinden sich überwiegend am Kopf, an den Beinen und an der Schweifwurzel.
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Falben, Isabellen und Schecken
Falben und Isabellen sind beide an einem gelblich-cremefarbenen Deckhaar zu erkennen. Dazu haben Falben schwarzes Langhaar und einen Aalstrich auf dem Rücken. Bei Isabellen ist auch das Langhaar cremefarben oder deutlich hell.
Der Schecke ist gescheckt, das heißt, er ist durch mehr oder weniger große, unregelmäßige Flecken im Fell gekennzeichnet. Bei diesen Flecken sind alle Farben möglich, von Schwarz, Braun bis hin zu Weiß. Je nach Art der Farbverteilung und der Grundfarbe der Pferde werden sie weiter unterschieden in Tobiano, Piebald, Overo oder noch anders. Ein Tobiano hat weißes Deckhaar mit großen braunen oder schwarzen Flecken, beim Overo ist es umgekehrt. Auch Bezeichnungen wie Frost-, Leoparden-, Schabracken-, Schneeflocken- oder Marmorschecke sind üblich.
Milchmaul bei einem Braunen (Bild: Heike Nedo)
Abzeichen der Pferde: Blesse, Blume oder Laterne
Neben dem Körperfell und der Farbe von Mähne und Schweif unterscheiden sich Pferde deutlich durch verschiedene Abzeichen am Kopf und den Beinen. Diese weißen Abzeichen sind wie ein Fingerabdruck bei jedem Tier individuell verschieden.
Bei den Kopfabzeichen ist die Blesse ein häufiges Merkmal. Sie kann schmal, breit, unregelmäßig, durchgehend oder auch unterbrochen sein. Ist nur das Maul mit weißem Abzeichen versehen, unterscheidet man das Milch- oder das Krötenmaul.
Ein kleiner, weißer Fleck auf der Stirn heißt Flocke, wenn er etwas größer ist, wird dieser Blume genannt. Auch Flämmchen oder Stern sind Bezeichnungen für diese Stirnabzeichen. Ein solcher Fleck nur zwischen den Nüstern des Pferdes ist eine Schippe, ein weißer, großer Keil auf der Stirn ein Keilstern. Ist die gesamte vordere Kopffläche weiß gefärbt, spricht man von einer Laterne.
Für die Abzeichen der Beine gibt es keine so fantasievollen Namen. Kleine weiße Flecken kurz über dem Huf sind einfach eine weiße Krone oder weißer Ballen. Daneben sind halbweiße oder weiße Fesseln möglich, halbweißer oder weißer Fuß und auch hochweißer Fuß.
Bei all diesen Bezeichnungen spielt die Rasse der Tiere keine Rolle. Ein Englisches Vollblut kann also ein Brauner, Fuchs oder auch Rappe sein. Es geht bei den Bezeichnungen ausschließlich um die Farben der Pferde.