Ein Erfahrungsbericht zu Fernbeziehungen

Die Fernbeziehung ist eine besondere Form der Liebesbeziehung und zwar besteht diese aus Distanz verbunden mit Nähe. Ich hatte meine erste Fernbeziehung mit 22 Jahren. Im Jahr 1999 machte ich mein zweites Ausbildungsjahr in einem Berufsbildungswerk (BBW) und lernte dort Dani kennen. Sie war 18 Jahre alt und wir kamen zusammen. Nach dem Ende der Ausbildung im Sommer 2000 wurde es schwieriger, denn dann sahen wir uns nur noch selten und die Beziehung ging im Dezember 2000 in die Brüche. Naja, ihre Eltern hatten zur Trennung mit ihren ständigen Einmischungen beigetragen. Ich wohnte 160 Kilometer von ihr entfernt und Zugfahrten konnte ich mir damals nicht wirklich leisten, weshalb es nur eine Frage der Zeit war bis die Beziehung zerbrach.

Im Frühjahr 2001 kam ich mit Simone zusammen, die ich ebenfalls aus dem BBW kannte und in Paderborn wohnte. Ich pendelte alle zwei Wochen zwischen dem Sauerland und Ostwestfalen, was mit hohen Fahrkosten verbunden war. Vor der ersten Fahrt zu ihr, schrieben wir uns täglich Mails und telefonierten miteinander. Es war ein warmer Tag im April, als ich in Paderborn eintraf und am Bahnhof von ihr und ihrer Mutter empfangen wurde. Ich blieb das Wochenende bei ihr und es war sehr intensiv. Die Küsse waren einfach nur herrlich genauso wie alles andere. Wir sahen uns alle 14 Tage und auf Weihnachten 2001 blieb ich eine Woche bei ihr. Im Laufe der Zeit verstanden wir uns allerdings schlechter, da Sie impulsiv war und ich nicht mit ihrem Gothic-Faible zurecht kam. Sie setzte mich außerdem enorm unter Druck, doch zu ihr zu ziehen. Es war mir aber zu früh. Die Beziehung endete nach elf Monaten im Februar 2002 und sahen uns danach nicht mehr. Seit dem sind 9 Jahre vergangen und denke manchmal an Sie zurück.

Vier Jahre lang blieb ich nach der Beziehung mit Simone mehr oder weniger ungewollt Single. Ich erhielt plötzlich Mitte September 2006 eine Mail von meiner Exfreundin Dani und war überrascht. Wir tauschten uns per Mail und Telefon täglich aus. Vierzehn Tage später war ich in Detmold bei ihr und kamen wieder zusammen. Das Wochenende bei ihr verlief nun ja sehr intensiv. Ein Jahr lang fuhr ich wöchentlich mit dem Zug zu ihr und war mit 250 Euro Fahrkosten nicht gerade billig. Nach einem Jahr Beziehung entschieden wir uns zusammenzuziehen. Im September 2007 zog ich dann zu ihr. Das erste Jahr des Zusammenlebens verlief gut und fröhlich. Dann im Januar 2008 zogen erste dunkle Wolken auf. Ihre Eltern mischten sich überall ein und entschieden manche Dinge über unsere Köpfe hinweg. Ich sagte meine Meinung aber die wurde gleich zurecht gebogen. Sie wollten mich auch verbiegen aber schafften es zum Glück nicht.

Die eigene Meinung galt bei denen nichts. Meine Freundin verbrachte Weihnachten 2008 bei mir und meinen Eltern, was ihr aber nicht wirklich gefiel da wir nicht so "Ete Petete" feierten wie bei ihrer Familie. Im April 2009 erzählte ich ihr, dass ich zurück ins Sauerland zurückziehen möchte, weil ich mich in Detmold nicht mehr so wohl fühlte und daran waren ihre kontrollwütigen Eltern nicht ganz unschuldig. Sie sagte mir dann, dass Sie fremdgehen wird wenn ich ins Sauerland zurückziehen sollte. Ein erster Bruch im Vertrauen. Die Monate vergingen und dann kam der Sommerurlaub 2009. Wir fuhren mit ihren Eltern an die Nordsee. Nie wieder! Der schrecklichste Urlaub meines Lebens! Nach dem schlimmen Urlaub, wo wir jeden Tag pünktlich um 8 Uhr aufstehen mussten offenbarte mir Dani dann eines Abends eine Lüge. Diese Lüge führte zum endgültigen Vertrauensbruch und trennte mich von ihr. Die Beziehung endete im Herbst 2009 und zog zurück ins Sauerland, Was habe ich daraus gelernt? Komme nie mit einer Exfreundin zwei mal zusammen.

Liebe

Kuss für die Ewigkeit (Bild: 1645173)

Fazit zu Fernbeziehungen

Ich werde sicher keine Fernbeziehung mehr wagen, denn alle drei Beziehungen die ich hatte gingen nach einer Weile in die Brüche. Die ganze investierte Zeit, Gefühle und Geld waren umsonst. Nur bedingt wäre ich bereit für eine neue Fernbeziehung, dann sollte die Freundin aber maximal 50 Kilometer entfernt wohnen und beruflich auf festen Beinen stehen.

In einer Fernbeziehung sieht man sich nur wöchentlich oder alle 14 Tage und sollte vorher bedacht werden. Das Vertrauen spielt eine besonders starke Rolle und wird dieses gebrochen, so kann die Beziehung nur sehr selten gerettet werden. Klar sind die Tage, wo man seine Freundin sieht sehr intensiv und alles läuft komprimiert ab. Im Bett geht es heisser her, weil man sich die ganze Woche über vermisst hat und alles an einem Wochenende nachholen möchte. Der Abschied am Bahnhof fällt dann nicht immer leicht. 

Das Zusammenziehen mit der Partnerin sollte sehr gut überlegt werden. Nur wenn man sich absolut sicher ist, sollte dieser Schritt gewagt werden. Ich bin ja bereits nach einem Jahr mit Daniela zusammengezogen und war ein Fehler. Trotz aller Liebe sollte das rationale Denken möglich sein aber wer eine rosarote Brille auf hat, sieht nur sich und seine Partnerin. Ich werde vorerst keine Fernbeziehung mehr eingehen und habe aus der letzten Partnerschaft gelernt, dass nichts ewig dauert selbst die Liebe nicht.

Infoblogger, am 04.05.2011
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Bildquelle:
Perlov Anton Dmitrievich (Physiologie der Liebe)
Verlag rot & licht, Berlin ("Hautgeflüster" - eine Rezension)

Autor seit 13 Jahren
70 Seiten
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