Die Strahlenbelastung bei Flügen für Schwangere

Die größte Sorge schwangerer Frauen, wenn es ums Fliegen geht, betrifft in der Regel die Strahlenbelastung und die Auswirkungen auf das ungeborene Baby. Tatsächlich ist die Strahlenbelastung in einer Flughöhe von ca. 10 Kilometern deutlich höher als am Boden. Allerdings liegt die Strahlenbelastung stets unter dem Grenzwert, ab dem man von einem erhöhten Risiko für das ungeborene Kind ausgehen kann. Schon alleine deswegen gibt es vom Gesetzgeber keine Einschränkungen für Schwangere, die fliegen möchten.

Trotzdem wird zur Vorsicht im Allgemeinen dazu geraten, von wiederholten Langstreckenflügen während der Schwangerschaft abzusehen. Während ein Kurzstreckenflug keine messbaren Auswirkungen auf den Embryo hat, kann die Strahlenbelastung bei Flügen während der Schwangerschaft bei Frauen, die sehr viel fliegen durchaus zu einer geringfügigen Belastung werden. Dies ist beispielsweise bei Stewardessen oder anderen Vielfliegerinnen der Fall.

 

Häufig unterschätzt: die grundsätzliche Belastung von Flügen für Schwangere

Während die Strahlenbelastung für Schwangere eher ein zu vernachlässigender Faktor ist, stellt das Fliegen aus ganz anderen Gründen eine erhöhte Belastung für die Schwangere und das ungeborene Kind dar. Beim Start und bei der Landung ist der menschliche Körper höheren Belastungen ausgesetzt, die sich natürlich auch auf das ungeborene Kind auswirken können. Das Risiko von Komplikationen durch den Start- und Landevorgang ist natürlich sehr gering. Dennoch wird empfohlen, in den ersten drei Monaten einer Schwangerschaft einen geplanten Flug möglichst zu verschieben. In der Anfangsphase einer Schwangerschaft ist der Embryo ganz besonders sensibel. Auch bei Risikoschwangerschaften sollte lieber auf das Fliegen verzichtet werden.

Aber auch im fortgeschrittenen Stadium sollte sich jede Frau gut überlegen, ob sie sich die Strapaze eines Langstreckenfluges zumuten möchte. Egal ob schwanger oder nicht, bei jedem Langstreckenflug besteht eine erhöhte Thrombosegefahr. Dies gilt ganz besonders für schwangere Frauen. Wenn Sie also unbedingt fliegen müssen oder möchten, sollten Sie auf jeden Fall gute Thrombosestrümpfe während des Flugs tragen und auf eine ausreichende Bewegung der Beine achten. Die allgemeinen Gesundheitsempfehlungen für Flüge, wie beispielsweise viel zu trinken, regelmäßig aufzustehen, um sich zu bewegen und auf Alkohol zu verzichten, gelten natürlich ebenso für Schwangere.

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Besonderheiten für das Fliegen in den letzten acht Wochen der Schwangerschaft

In den letzten acht Wochen der Schwangerschaft muss immer mit einem vorzeitigen Einsetzen der Geburtswehen gerechnet werden. Aus diesem Grund ist für Flüge in dieser Zeit ein ärztliches Attest nötig. Dies wird von den Fluggesellschaften gefordert. Tatsächlich ist es schon öfter vorgekommen, als man meinen könnte, dass Kinder in einem Flugzeug zur Welt gekommen sind. Das Einsetzen der Wehen während eines Langstreckenfluges ist sicherlich eine Albtraumsituation, daher muss grundsätzlich von einem Flug kurz vor dem Geburtstermin abgeraten werden.

Angela Michel

 

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