Fort Laramie - Ein Ort des Friedens im Wilden Westen
Fort Laramie war ursprünglich ein friedlicher Pelzhandelsposten. Doch dann übernahm das Militär die Kontrolle.Modell eines Kavallerie-Fort (Bild: Bernd Teuber)
Die Soldaten sollten sich nicht mit den Indianern verbrüdern
Antony Fillmore, ein junger Sekretär der Pelzhandelsgesellschaft, der von einer Inspektionsreise nach Fort Laramie zurückgekehrt war, schrieb in seinem Bericht, dass an der Art, wie die Verantwortlichen im Fort die Geschäfte der Gesellschaft wahrnehmen würden, nichts auszusetzen sei. Allerdings wäre es wünschenswert, dass zumindest die im Fort stationierten Soldaten auf eine Verbrüderung mit den Indianern verzichten und nicht auch noch zur Steigerung der Jahrmarktsstimmung vor den Palisaden beitragen sollten.
Das war eine Anspielung auf die ständige Anwesenheit ganzer Indianersippen im Fort und auf die verschiedenen Lustbarkeiten, die weiße Jäger und Trapper gemeinsam mit den Indianern vor den Palisaden veranstalteten. Diese friedlichen Spielchen und Wettbewerbe gingen zurück auf die Tage, da der Jäger und Fallensteller Jim Bridger sich im Fort aufhielt. Er hatte damals versucht, die Brüder und Schwestern seiner indianischen Frau zu beschäftigen und bei Laune zu halten, indem er sie bei den harmlosen Spielen Kleinigkeiten gewinnen ließ.
Die Händler profitierten von der friedlichen Koexistenz mit den Indianern
Die jungen Krieger der Arapahoes und Cheyennes leiteten hieraus ein Gewohnheitsrecht ab, vor allem, was das "Gewinnen" betraf. Besonders beliebt war bei ihnen das Travois-Rennen (Travois = Schleppbahren). An diesen Rennen hatten auch Soldaten teilgenommen. Sie waren klug genug gewesen, den Rat der weißen Händler zu befolgen und nie gegen einen Indianer gewinnen zu wollen. Auf diese Weise war es in Fort Laramie selten zu einem Streit gekommen und die Zentrale in St. Louis hatte von dieser friedlichen Koexistenz immer nur profitiert.
Im Jahre 1852 wurden in Fort Laramie die ersten Verträge mit den Sioux unter Sitting Bull abgeschlossen. Jim Bridger und der Jesuitenpater Pieter de Smet traten bei diesen Verhandlungen als Dolmetscher auf. Der spätere Afrikaforscher Henry Stanley war als Zeitungsreporter anwesend. Er flüsterte Jim Bridger ins Ohr: "Jetzt ist es aus mit dem Frieden!" Bald darauf ergoss sich der unaufhörliche Strom der weißen Eindringlinge in das Land der Indianer. Die Armee kämpfte ihnen den Weg mit Gewalt und Verrat frei.
Bildquelle:
Bernd Teuber
(Geronimo - Der letzte unabhängige Apachenhäuptling)