Die Etappen der Tour über 5 Pässe - Über den Grimselpass

Von Brig führt die Strecke mit deutlichem Anstieg durch das Goms mit seinen Erholungs- und Wintersportorten wie Fiesch und Ulrichen nach Oberwald. Von dort an steigt die Straße zum Furka- und Grimselpass deutlich an. Sie führt noch durch Fichtenwald bis nach Gletsch an der Baumgrenze. Dort verlässt die Grimselpassstraße die Hauptstraße zum Furkapass.

Nun geht es steil in Serpentinen zur Passhöhe mit dem Totensee hinauf. Dort warten drei Hotels auf Gäste. Durch sechs Serpentinen geht es 150 Meter hinab zum Grimselsee. Dort steht das Grimselhospiz. Nun führt die Straße mit deutlichem Gefälle abwärts zum Räterichsbodensee. Die Straße folgt eine zeitlang am Seeufer und führt dann zur Handegg ins Haslital. Hier befindet sich die Talstation der Gelmerbahn hinauf zum Gelmersee. Sie überwindet Steigungen bis zu 106 Prozent wird als die steilste Standseilbahn Europas beworben. Weiter geht es über Guttannen auf 1060 Meter nach Innertkirchen auf 625 Meter.

Furka-Bergstrecke zwischen Oberwald und Gletsch (Bild: haros)

Sustenpass

ISustenpassstraßen Meiringen beginnt die Sustenpassstraße nach Wassen an der Nordrampe des Gotthardpasses. Ab 1810 wurde der Saumpfad zur Straße ausgebaut. Zwischen 1938 und 1945 wurde nach Forderungen des Militärs eine neue Straße über den Sustenpass gebaut. Sie ist 45 Kilometer lang und in der Regel nur von Juni bis Oktober offen.

Über den Furkapass

An der FurkapasshöheIn Realp hat der Autofahrer im Sommer die Wahl zwischen der Fahrt mit dem Autoverlad der Matterhorn Gotthard Bahn durch den Furka-Basistunnel oder die Fahrt über den Pass. Am westlichen Ortsende von Realp bietet der Bahnhof der Dampfbahn Furka-Bergstrecke eine Gelegenheit zur Rast und kann den Blick auf die steil steigende Furkapassstraße lenken. Im unteren Teil der Straße mit zahlreichen Kehren sind Steigungen von über 10 Prozent zu bewältigen. Beim Restaurant Tiefenbach beginnt ein längeres gerades und flacheres Teilstück. Dann wird es kurz vor der Passhöhe auf 2.436 Meter noch einmal kurvig und steil. Dafür gibt es oben wirklich tolle Ausblicke. Die Abfahrt nach Gletsch auf 1.757 Meter ist ähnlich steil und wartet auch mit vielen Serpentinen auf. Die Straße führt am Rhonegletscher, der sich deutlich sichtbar weiter zurückzieht, vorbei. Hier steht das viel besuchte Hotel Belvedere und eine Eisgrotte im Gletscher lockt Besucher in Scharen an. Von Gletsch, wo die Straße zum Grimselpass abzweigt, geht es vergleichsweise sanft weiter Abwärts nach Oberwald. Dort ist die Endstation des Autoverlads und der Dampfbahn Furka-Bergstrecke.

Über den Nufenenpass

Auf der NufenenpassstraßeVon Oberwald geht es nach Ulrichen. Dort beginnt die Straße zum Nufenenpass. Über die Rhone, her auch Rotten genannt, geht es zum Dorf "Zum Loch". Hier beginnt der Anstieg mit Steigungen bis 12 Prozent zum Pass. Begleitet wird die Straße durch den tief eingeschnitten Bach Ägene. Eine Brücke über die Ägene führt zu der Alp Ladstafel in einem weiten Talkessel auf 1.925 Meter. Es folgt eine steiler Abschnitt mit etlichen Kehren bis zur der Passhöhe auf 2.478 Meter mit zwei kleinen Seen. Von hier bietet sich eine großartige Sicht. Nach Osten erstreckt sich das Val Bedretto. Im Westen geht der Blick bis zu den vergletscherten Berner Alpen mit dem Finsteraarhorn (4.274 Meter). Nördlich und östlich erheben sich die Gipfel des Gotthardmassivs. Abwärts geht es über Paltano in das Val Bedretto. Der Bach Ticino begleitet die Passstraße hinunter nach Airolo.

Über den Gotthardpass

An der GotthardpassstraßeVon Airolo geht es in Richtung Gotthard. Hier besteht für motorisierte Reisende die Wahl zwischen der Passage durch den Gotthardtunnel oder die Fahrt über die Passhöhe. Dazu ist anzumerken, dass der Autotunnel durch das Gotthardmassiv sich zu einem Engpass im europäischen Fernstraßennetz entwickelt hat. Lange Staus vor den Tunnelportalen gehören zum Alltag. Vor allem in Ferienzeiten muss hier mit langen Wartezeiten gerechnet werden. Und wenn es dann noch einen Unfall im Tunnel gibt, dann ist jede Zeitplanung über den Haufen geworfen.

Während die einen im Stau schwitzen reist der Biker oder Automobilist mit Zeit gemütlich über die Passstraße. Diese ist so gut ausgebaut, dass nach den Fahrten über die anderen Pässe die Gotthardstraße kaum noch als Bergstraße wahrgenommen wird. Von Airolo geht es zunächst auf einer Neubaustrecke kurvig hinauf. Dann folgt die Passstraße mit relativ wenigen Schikanen. Nach der Passhöhe auf 2.106 Metern geht es schnell hinab bis Hospental.

Zurück nach Brig

Bei Hospental geht es auf die Straße in Richtung Furka. In Realp wartet meist schon der Autozug. Der braucht durch den Furka-Basistunnel bis Oberwald gut 20 Minuten. Von dort geht es durchs Goms zurück nach Brig. Fünf Pässe unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade sind überwunden worden.

Die 5 Pässe im Überblick

Hier nun einige Informationen über die Pässe und Passstraßen der oben geschilderten Rundtour durch die Schweizer Alpen.

Grimselpass

Der Grimselpass in den Berner Alpen verbindet das Berner Oberland mit dem Oberwallis. Die Passhöhe liegt auf 2.164 Metern über dem Meeresspiegel. Auf der Südseite des Passes bieten sich fantastische Blicke auf das Goms, den etwas höheren Furkapass und die Walliser Alpen.

Der Grimselpass markiert die europäische Wasserscheide zwischen Mittelmeer und Nordsee. Der Säumerpfad über den Grimsel wurde im späten 19. Jahrhundert zu einer modernen Strasse ausgebaut, Sie wurde 1894 eröffnet und ist auch heute nur im Sommer offen.

Die Nordseite des Grimselpasses ist ein Zentrum der Stromerzeugung in der Schweiz. Die wird hier von den Kraftwerken Oberhasli betrieben. Der Räterichsbodensee, der Grimselsee und der Oberaarsee sind drei mit Stollen untereinander verbundene Stauseen. Am Räterichsbodensee und Grimselsee führt die Passstrasse vorbei. Daneben gibt es noch den angestauten Gelmersee.

Sustenpass

In Meiringen beginnt die Sustenpassstraße nach Wassen an der Nordrampe des Gotthardpasses. Ab 1810 wurde der Saumpfad zur Straße ausgebaut. Zwischen 1938 und 1945 wurde nach Forderungen des Militärs eine neue Straße über den Sustenpass gebaut. Sie ist 45 Kilometer lang und in der Regel nur von Juni bis Oktober offen.

Furkapass

Der 2.429 Meter hohe Furkapass liegt parallel zwischen Sustenpass und Nufenenpass. Auf ihm verläuft die Grenze zwischen den beiden Schweizer Kantonen Uri und Wallis. Er verbindet das Urserental mit dem Hauptort Andermatt mit dem Goms und Brig, dem Hauptort des Oberwallis. In der Umgebung erheben sich die Dreitausender Furkahorn (3.169 Meter), Galenstock (3.583 Meter) und Dammastock (3.630 Meter) im Norden sowie die Muttenhörner (3.099 Meter) und das Leckihorn (3.065 Meter) im Süden.

Bis 1981 verkehrten Züge der Furka–Oberalp-Bahn über den Furkapass. Sie nutzten eine nicht wintersichere Zahnradstrecke mit dem 1925 fertig gestellten Furka-Scheiteltunnel auf einer Höhe von 2.160 Meter. Er ist der höchste Alpendurchstich der Schweiz.

Seit 1982 ist der Furka-Basistunnel in Betrieb und die Bahnen zwischen Disentis/Muster und Zermatt können ganzjährig verkehren. Durch den Basistunnel verkehren auch Autozüge zwischen Realp und Oberwald. Auf der Bergstrecke gibt es im Sommer einen Museumsbahnverkehr der Dampfbahn Furka-Bergstrecke.

Nufenenpass

Der Nufenenpass ist mit seiner Scheitelhöhe von 2.478 Meter über dem Meer der höchste innerschweizerische Alpenübergang. Er verbindet das Oberwallis und dem Tessin und ist einer der jüngsten Alpenübergänge überhaupt. Die ab 1964 gebaute und im September 1969 eröffnete Passstrasse führt von Ulrichen im Goms ins Val Bedretto (Bedrettotal) und weiter nach Airolo. Östlich der Passhöhe des Nufenenpasses entspringt der Fluss Ticino (Tessin).

Gotthardpass

Über den Gotthardpass wird viel berichtet. Er zeichnet sich dadurch aus, dass nur er eine Alpenüberquerung über nur eine Passhöhe möglich macht. So war der Gotthard schon in Römerzeit wie auch im Mittelalter und der frühen Neuzeit ein wichtiger Alpenübergang, Zwischen 1820 und 1830 entstand die erste Straße am Gotthard. 1882 nahm die Gotthardbahn ihren Betrieb auf. Die Passstraße verlor danach an Bedeutung. Ab 1953 begann eine Erneuerung der Gotthardstraße. Auch die war nur eine Zwischenlösung. Denn im September 1980 wurde der Autobahntunnel durch das Gotthardmassiv eröffnet und es gibt über diese Strecke eine ganzjährige Verbindung zwischen Nord- und Südeuropa. Die aber inzwischen auch wieder an ihre Kapazitätsgrenzen stößt.

Literatur zu Touren über Alpenpässe

  • Heinz E. Studt: Das Motorradbuch Alpen: Die 100 schönsten Motorrad-Tagestouren im gesamten Alpenraum. Bruckmann Verlag München 2013, ISBN 978-3-7654-6044-9
  • Petra Balzer, Frank Klose, Stefan Feldhoff und Nick Lass: ADAC Tourbooks Alpenpässe: Vom Hahntennjoch zum Gotthardpass: Die schönsten Motorrad-Touren. ADAC Verlag München 2011, ISBN 978-3-8990-5893-2
  • Rudolf Geser: 100 Alpenpässe mit dem Rennrad. Bruckmann Verlag München 2008, ISBN 978-3-7654-5145-4
Autor seit 10 Jahren
230 Seiten
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