Gabionen-Hochbeet selber bauen
Ein Hochbeet für die Ewigkeit, ein ästhetischer Blickfang, Nahrungssicherheit bei ergonomischer Arbeitsweise – richtig aufgestellt, jahrelang ernten!Gabionen - Jeder hat sie schon gesehen, doch die wenigsten haben darüber nachgedacht.
Eine Gabione (von italienisch gabbione, großer Käfig), auch Steinkorb, Schüttkorb oder Drahtschotterkasten genannt, ist ein mit Steinen gefüllter Drahtkorb. Gabionen werden in der Landschaftsarchitektur, im Wasserbau sowie im Straßen- und Wegebau zum Aufbau von Wällen, zur Errichtung von Sicht- oder Lärmschutzanlagen, zur Böschungsbefestigung und als Stützmauer eingesetzt. Als Abfangelemente an Hängen dienen Gabionen der Aufnahme des horizontalen Erddruckes. Gabionen unterliegen in Deutschland speziellen Bauvorschriften der Bundesländer. Sofern die Gabionen eine Höhe von 2 Metern nicht überschreiten, ist in der Regel keine gesonderte Baugenehmigung erforderlich. Damit auch nach dem Bau von Gabionen die Sicht auf öffentliche Verkehrsflächen uneingeschränkt möglich ist, dürfen sie in Vorgärten und unmittelbar an Straßen unter Umständen nur eine maximale Höhe von einem Meter aufweisen. Im Zweifelsfall sollte man bei seiner Gemeinde nachfragen.
Aufbau, Befüllung mit Steinen Zug um Zug
Erst planen, dann bauen. Guter Standort ist für Pflanzen wichtig!
Gabionen können auch dazu genutzt werden, um Hochbeete anzulegen, zum Beispiel in Projekten des Urbanen Gartenbaus. Mit Natursteinen gefüllte Gabionen-Hochbeete bieten Pflanzen wie Gemüse, Blumen oder Kräutern einen idealen Lebensraum. Ihr außergewöhnliches Design macht sie zum echten Hingucker im Garten oder auf der Terrasse. Gabionen lassen sich schnell, unkompliziert und ohne Spezialwerkzeug aufbauen. Das für den Aufbau benötigte Zubehör ist im Lieferumfang des Hochbeetes enthalten. Dazu zählen z.B. Spiralen, Distanzhalter und das Vlies, welches verhindert, dass Erde in den Steinbereich gespült wird. Steine und andere Füllmaterialien sowie Pflanzen und Erde müssen separat erworben werden.
Beginnen sollte man mit einer vernünftigen Planung. Wichtig ist der Standort, Sonne und Schatten wollen bedacht werden, je nachdem, was angebaut werden soll. Bewässerungsmöglichkeit in der Nähe wäre auch nicht schlecht, wer schleppt schon gerne Gießkannen über längere Strecken. Und die Größe muss bestimmt werden. Dann wird der Untergrund bearbeitet. Bei Rasen wird dieser abgestochen und abgetragen. Begrenzungspfähle an allen vier Ecken einschlagen. Und dann den Boden verdichten. Wer keine Rüttelplatte hat, nimmt einen Stampfer. Der Boden sollte in der Waage sein.
Drahtelemente, Spiralen, Abstandhalter und Stabilisatoren gehören zum Lieferumfang!
Die Gitter werden mit Zubehör angeliefert, meist ist die Bauanleitung in perfektem Chinesisch verfasst. Deshalb erst mal alle Teile vorsortieren und um den zukünftigen Standort auslegen. Es gibt den Innendraht und die Außenelemente. Die Standardhöhe eines Gabionen Hochbeetes beträgt 45 cm, sie bestehen aus 4 mm dickem galvanisiertem Drahtgitter mit einer Maschenweite von 5 x 5 cm. Kann aber individuell auch höher sein. Die Einzelteile lassen sich mit den Spiralen verbinden. Steht der Außen- und Innenbereich, fängt man an die Abstandhalter in etwa 10 – 15 cm Höhe anzubringen. Ebenso die Stabilisatoren. Die sollen verhindern, dass die Gitter sich durch den Druck der Steine verbiegen. Schottersteine, Bruchsteine oder auch Lavasteine in der richtigen Größe sind im Baustoffhandel oder Gartenbau-Fachmarkt erhältlich. Aufgefüllt wird gleichmäßig rundherum. Dann wieder Stabilisatoren einsetzen und mit der Befüllung fortfahren.
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Füllmaterial - alte zweige vom letzten Schnitt, dann Häcksel.
Das zukünftige Beet wird nun mit einer Folie ausgelegt. Diese sollte unten an den Seiten Löscher zum Abfluss von Wasser haben. Denn Staunässe lässt Wurzeln faulen. Aber die Erde sollte auch immer feucht genug sein. Auffüllen beginnt wie bei jedem anderen Hochbeet oder Komposthaufen mit Zweigen und Reisig vom letzten Schnitt. Dadurch entstehen Hohlräume mit Luftzufuhr. Darüber hat Udo einige Schubkarren Häcksel geschüttet und mit Erde aufgefüllt. Diese kann man mit Mist oder Dünger aufpäppeln. Die oberste Schicht besteht aus Humus. Und da ist der eigene Komposthaufen einfach Gold wert. Da der Häcksel langsam verfault und gärt, entsteht eine wohlige Wärme für die Wurzeln der jungen Pflanzen. Setzen oder sähen sollte man nach Vorschrift und nach Region. Wir hier liegen etwas höher und müssen auf die Eisheiligen warten, unten am Rhein ist alles schon am blühen. Dort ist die Aussaat bereits einige Wochen früher möglich. In solchen Beeten sollte man eine gesunde Mischkultur pflegen. Verschieden Pflanzen schützen und ergänzen sich gegenseitig, während andere futterneidisch die gleichen Nährstoffe aufsaugen. Hat man Ärger mit Wühlmäusen kann man vor der Installation einen verzinkten engmaschigen Kaninchendraht auf das Fundament legen. Es gibt aber auch Pflanzen, die Mäuse und andere Schädlinge abschrecken.
Es ist viel Arbeit, aber wie schon gesagt, für die Ewigkeit. Und da sollte man wirklich pingelig genau arbeiten. Denn ewig auf seine Fehler zu schauen macht keinen Spaß!
Alle Bilder sind Eigentum von meinem Freund Udo O. und urheberrechtlich geschützt. Ich danke ihm, dass er sie uns zur Verfügung stellt.