Aus alten Palettenbrettern ein tolles Blumenregal basten - Upcycling vom Feinsten

Heute basteln wir uns ein Blumenregal für den Balkon. Darauf sollen später dann Blumentöpfe stehen. Deshalb muss es wetterbeständig, tragfähig, praktisch, gefällig und doch leicht sein. Die Länge entspricht der Euronorm, also 1,20 m. Höhe soll 0,32 m betragen und die Breite Platz für eine Blumenschale oder größeren Topf haben. Also bereiten wir zwei Bretter vor. Diese werden erst mal mit der Schleifhexe bearbeitet. Die Enden zeichne ich mit einer Form (Teller, Trennscheibe oder so) rund an und säge sie aus. Das Ganze wird dann mit dem Schwingschleifer geglättet, alle Kanten leicht abgerundet. Wir lassen in der Mitte einen Abstand, weil aus den Blumentöpfen immer Wasser ausläuft. Dafür nehmen wir einen Abstandhalter, hier eine Dachlatte. Wir verbinden nun die beiden Bretter mit dünnen Balkenstücken oder Dachlatten. Daran werden später auch die Füße befestigt.

Vom Wegwerf-Gegenstand zum tollen Blumenregal ist der Weg gar nicht so weit!

Brett fixieren und schleifen

Zollstock, Wasserwaage und Rechter-Winkel gehören auf jeden Fall ins Handwerkzeug!

Die Füße sägen wir ebenfalls aus Paletten-holz. Weil wir die schräg haben möchten, müssen wir den Winkel ermitteln. Schräge Füße über Kreuz geben mehr Halt, sehen dekorativ aus und fordern den Heimwerker. Den richtigen Winkel könnte man nun berechnen. Aber die meisten von uns Garagen-Ingenieuren haben auf der Unität maximal ein Sylvester Mattik radiert und Wurzel ziehen ist bestenfalls was für den Zahnarzt. Da würde das Regal schief und krumm geraten. Deshalb schrauben wir so etwas an, was die Dachdecker als Hilfslattung bezeichnen, die wird anschließend wieder demontiert. Also mittig an der Querverbindung eine Latte 30 cm hoch, denn das Brett ist ja bereits 2 cm dick! So erhalten wir die gewünschte Höhe. Und an der wird horizontal eine weitere Latte mit der gewünschten Breite angebracht. Halten wir nun das Holz für den Fuß an, können wir den gewünschten Winkel mit Filzstift oder Bleistift anzeichnen. Zum Sägen ist eine einstellbare Kappsäge oder Gehrungssäge nicht verkehrt.

Hinter jedem fähigen Mann steht der eiserne Willen seiner besseren Hälfte!

Der richtige Winkel ist entscheidend, deshalb die Hilfslattung!

Vier Füße im richtigen Winkel geschnitten, werden nun mit dem Schwingschleifer nachbearbeitet. Besonders die Schnittstellen müssen geglättet werden. Nichts ist schlimmer, als wenn eine beschenkte Dame sich erst freut und dann einen Splitter einzieht. Der Fluch würde uns lange verfolgen! Dann könne wir das Ding provisorisch zusammenbauen und auf sichtbare Mängel begutachten. Beim Schrauben sage ich, sollte grundsätzlich vorgebohrt werden. Das Bohrloch kann wesentlich kleiner sein aber es verhindert reißen im Holz. Gespaltenen Bretter wirken, als ob wir wollten aber nicht könnten. Auch wenn das Teil einfach aussieht, sollte es das können des Meisters widerspiegeln. Unsere Art zu arbeiten fällt auf uns zurück. Wird das Teil lieblos zusammengezimmert, könnte es sein, dass unser Essen die nächsten Tage im Kühlschrank oder noch viel schlimmer im Kochbuch steht! Wird es aber bewundernd angenommen, gibt es ja möglicherweise – näh, das geht Euch nun wirklich nichts an.

 

Übung macht den Meister, ein verkorkstes Teil kann immer noch zu Brennholz werden! Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!

Dann wir alles demontiert und die Einzelteile mit einem trockenen Tuch entstaubt. Ein offenporiger Holzschutz verhindert wetterbedingte Fäulnis oder Verdörren durch Sonnenstrahlen. Dieser sollte auf das trockenen Holz mit einem Lammfellroller aufgetragen werden. Am besten in einem geschlossenen Raum. Möglichst nicht in einem Monat mit vielen Insekten. Die setzen sich gerne drauf, bleiben kleben und sehen eklig aus. Außerdem finden Katzen es lustig, ihre Fußspuren auf frisch gestrichenen Gegenständen zu hinterlassen. Also wichtig, dass eure Sachen gut getrocknet haben, ich lassen sie einige Wochen im Heizungskeller stehen. Und der offenporige Anstrich lässt die Maserung, Zeichnung und diversen Astlöcher in den Brettern durchscheinen. Ist das Teil später ganz im Freien, kann man es mit Klarlack überziehen. Darauf kommen dann Blumentöpfe mit Pflanzen, die nach oben sprießen, während am Balkongeländer Hängepflanzen dazwischen fallen. Das farblich abgestimmt, ergibt ein fantastisches Bild. Insofern sollte mein Regal dezent sein. Zu bunt wirkt kasperhaft und es würde sich in den Vordergrund stellen. Der Blickfang sollen aber die bunten Blumen sein. Das Regal hat den Vorteil, das man darunter wischen kann, ohne irgendwelche Pflanztöpfe zu verrücken.

Auf diese Art kann man auch größere Teile basteln, wie z.B. Tische, Beistelltische oder Ablagen.

Alle, die keine Probleme haben, können sich gerne an mich wenden, alle anderen suchen sich besser fachlichen Rat beim Schreiner ihres Vertrauens.

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