Die Geschichte des Gartenzwerges

Der wirkliche Ursprung der Gartenzwerge ist nicht bekannt, doch die ersten traten auf jeden Fall in der Barockzeit auf, als es modern war, die Zwerge in Schlossgärten auf zu stellen. Ab etwa 1800, zur Zeit der Aufklärung, verlor der Gartenzwerg an Popularität, gewann diese jedoch wieder in der Biedermeier-Zeit. Viele sehen Philipp Griebel als Vater des Gartenzwerges an, der 1872 einen Gartenzwerg in seinem Garten in Thüringen aufstellte und danach die erste Massenproduktion anfing. In der BRD war der Gartenzwerg vor allem in den 50er und 60er Jahren extrem beliebt, in der DDR waren sie Anfang der 50er Jahren verboten. Um 1990 herum wurden die ersten Antigartenzwerge kreiiert, Zwerge mit obszönen Gesten oder in Gestalt berühmter Leute, wie zum Beispiel Politikern. 1996 tauchte auch erstmals die "Front zur Befreiung der Gartenzwerge" auf.

Front zur Befreiung der Gartenzwerge

Gegründet 1996 in Frankreich hat diese Organisation inzwischen Ableger in vielen europäischen Ländern. Ihr Ziel: Befreiung von Gartenzwergen. Die Anhänger der Organisation klauen Gartenzwerge aus Gärten, um sie in ihrem natürlichen Lebensraum aus zu setzen, also in freier Natur, im Wald oder auf Wiesen. Nachdem das natürlich Diebstahl ist und strafrechtlich verfolgt werden kann, sind viele der Anhänger darauf übergegangen, die Gartenzwergbesitzer nur zu warnen, indem sie den Gartenzwerg zwar entwenden, jedoch eine Nachricht hinterlassen, oder Fotos, die zeigen, wo der Gartenzwerg zu finden ist.

Internationale Vereinigung zum Schutz der Gartenzwerge

Schon lange vor der Front zur Befreiung der Gartenzwerge wurde in der Schweiz auch die Internationale Vereinigung zum Schutz der Gartenzwerge gegründet, die natürlich gegen die Front anging. Der internationale Verein wurde bereits 1980 in Basel gegründet und hat weltweit Vereinsmitglieder, die dafür einstehen, Gartenzwerge vor übler Nachrede, Gewalt und Missbrauch zu beschützen. 

Beliebtheit von Gartenzwergen in Deutschland

Im Prinzip gibt es zwei Haupttypen von Menschen. Leute, die Gartenzwerge überhaupt nicht leiden können und Menschen, die sie absolut verehren. Dennoch ist es schwer zu sagen, denn viele Leute, die Gartenzwerge lieben, geben es aber nicht zu, da Gartenzwerge eben bei vielen Leuten einen sehr schlechten Ruf haben, nämlich, dass sie nur in sehr spießbürgerlichen Gärten stehen. 

Diese Statistik vom Institut für Demoskopie, allerdings ist sie bereits von 2000, habe ich im Internet gefunden. Die Mehrheit der Deutschen gab an, nicht gerne Gartenzwerge in ihren Gärten zu sehen, oder vielleicht wollten sie es einfach nur nicht zugeben?

Beliebtheit von Gartenzwergen
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

Was ist ein original Gartenzwerg?

Ein original Gartenzwerg ist aus gebrannten Ton oder aus PVC Kunststoff gefertigt. Zwerge aus Gießharz oder Gips sind nicht original, bei Gartenzwergliebhabern nicht gerne gesehen und viel günstiger.

Ein original Gartenzwerg muss männlich sein. Laut der Internationalen Vereinigung um Schutz der Gartenzwerge darf ein weiblicher Gartenzwerg nicht sein.

Gartenzwerge im Winter

Gartenzwerge im Winter (Bild: pixabay.com)

Weitere Gartenzwergfakten

  • Die Lehre von Gartenzwergen wird Nanologie genannt.
  • Im Trusetal gibt es einen speziellen Zwergenpark.
  • In Thüringen gibt es auch das Zwergenmuseum.
  • Der Schweizer Fritz Friendmann ist der bekannteste Zwergenexperte oder Nanologe.
  • Der lateinische Name für die Gattung der Gartenzwerge ist Nanus hortorum vulgaris.
  • Schon des öfteren wurden Antigartenzwerge auf richterliche Anordnung entfernt.
  • Die ältesten Vorfahren der Gartenzwerge stehen im Schloss Mirabell in Salzburg.
  • Die erste bekannte Gartenzwergin wurde 2000 in Thüringen hergestellt und sorgte für Proteste von Gartenzwergfans. Ihr Name ist Gräfin Roda.
  • In der Nanologie wird zwischen sieben Typen von Gartenzwergen unterschieden: der Frauenzwerg (nanus feminus), der Arbeitszwerg (nanus laborans), Skandalzwerg (nanus perversus), Giftzwerg (nanus virulentus), Olitikerzwerk (nanus politicus), Musenzwerg (nanus artifex) und Freizeitzwerg (nanus relexans).
  • Manche Leute vergleichen Gartenzwerge mit den Figuren des typischen Deutschen Michels. 
  • Ein Zwerg ist das Gegenteil eines Riesen.
  • Hier können Sie individuelle Gartenzwerge bestellen.
  • Für klassische Gartenzwerge galten übrigens mittelalterliche Bergleute als Vorbild.
  • In deutschen Gärten stehen um die 25 Millionen Gartenzwerge. 
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