Arbeit als Freelancer ist nicht nur schreiben

Die wohl bekannteste Tätigkeit im Internet ist das Schreiben von Artikeln, Produktbeschreibungen und anderen Texten. Dazu bieten sich verschiedene Textbroker an, oder Internetseiten, die Ihren Nutzern eine Vergütung gutschreiben, wenn sie Inhalte für diese Seite schreiben. Hier lassen sich durchaus ein paar Euro dazu verdienen, wie aber bereits erwähnt, ist es meist nicht mehr als ein kleines Taschengeld. Anders sieht es bei bekannten Freelancer Portalen aus. Bei diesen geht es nicht ausschließlich um Schreibarbeiten, sondern hier werden nahezu alle Arbeiten angeboten, die sich über das Internet realisieren lassen.

Als Freelancer mit Kunden auf der ganzen Welt arbeiten. (Bild: pixabay)

Als größter Vorteil ist hier wohl zu sehen, dass mögliche Auftraggeber nicht nur aus dem lokalen oder deutschsprachigen Raum kommen, sondern über den gesamten Globus verteilt sind. Entsprechend groß ist das Angebot, aber selbstverständlich besteht auch weltweite Konkurrenz um die zu vergebenen Jobs. Von daher macht es Sinn, sich bei Freelancer Portalen auf Nischen zu spezialisieren, in denen man auch gegen internationale Konkurrenz bestehen kann. Hier sind natürlich Übersetzer, Texter und Autoren ganz klar im Vorteil, gegenüber anderen Berufsgruppen, weil deutsch nur in wenigen Teilen der Erde gesprochen wird, aber trotzdem eine Nachfrage nach Übersetzungen ins Deutsch oder deutschen Texten, aus allen Teilen der Welt besteht. Aber natürlich gibt es noch einige weitere Berufsfelder, die man als Freelancer über das Internet ausüben kann. Beim größten Anbieter oDesk sind die Tätigkeiten in neun Bereiche mit insgesamt 74 Unterkategorien unterteilt. Angefangen bei Schreiben und Übersetzen, über Web- und Software-Entwicklung, bis hin zu Geschäftsdienstleistungen.

Wie viel kann ich als Freelancer verdienen?

Die Frage nach der Höhe des Einkommen lässt sich auch hier nicht pauschal beantworten, aber eines ist klar: Je mehr ich tue, umso mehr kann ich verdienen. Durch die Internationale Konkurrenz sind natürlich auch bei den Freelancer viele Auftragnehmer tätig, die für unsere Begriffe für Dumping-Löhne arbeiten. So bieten z.B. Webentwickler aus dem asiatischen Raum ihre Dienste teilweise ab einem Stundenlohn von 3 US-Dollar an. Dagegen kann ein deutscher Webentwickler, in den meisten Fällen, natürlich nicht konkurrieren. Aber auch hier gibt es ausreichend Beispiele, dass Entwickler gesucht werden, die, zwecks besserer Kommunikation, fließend Deutsch sprechen.

Anders ist die Situation bei den Berufsfeldern, die lokales Wissen voraussetzen. Das können neben den üblichen Schreibarbeiten und Übersetzungen auch welche aus den Bereichen Kundenservice, E-Mail Support, Marketing, SEO oder sogar Buchhaltung kommen. Die Bezahlung unterscheidet sich dabei zwischen der Bezahlung auf Stundenlohn, und der Bezahlung nach festem, vorher vereinbartem Preis. Hier liegt im Übrigen auch ein großer Vorteil für die schreibende Zunft, weil der Preis mit dem Auftraggeber selbst ausgehandelt wird. Hierbei ist aber zu beachten, dass von dem vereinbarten Satz bei oDesk 10%, und bei Elance 8,75% an Gebühren für das Portal abgezogen werden. Wie hoch die genaue Bezahlung ist hängt natürlich von der jeweiligen Tätigkeit ab. Während bei schreibenden Tätigkeiten in deutscher Sprache von einem Stundenlohn ab 9 Dollar ausgegangen werden kann, fängt dieser für einen erfahrenen Programmierer bei knappen 20 Dollar beginnt.

(Bild: pixabay)

Erfolgt die Arbeit nach einem festgelegten Stundenlohn erfolgt die Arbeit mit einem laufenden Tracker, der die Zeit während der Arbeit aufzeichnet, und zusätzlich die gemachten Tastatur-Anschläge und Mausklicks. Außerdem wird in regelmäßigen Abständen ein Screenshot gemacht. Mit diesen Maßnahmen soll verhindert werden, dass der Auftraggeber nur für tatsächlich erbrachte Leistungen bezahlt. Dafür wird die Bezahlung, für über den Tracker erbrachte Stunden, aber auch durch das Freelancer-Portal gesichert.

Was am Ende des Monats aber unterm Strich herauskommt, das hängt von jedem Freelancer selbst ab. Wer sich regelmäßig um neue Stellen bemüht, bei erhaltenen Aufträgen immer ordentliche Resultate abliefert, die von den Auftraggebern entsprechend bewertet werden, der kann sich, neben ständig neuen Aufträgen, auch einen festen Kundenstamm aufbauen, und auf diesem Weg ein regelmäßiges Einkommen aufbauen. Ob dieses nun lediglich ein Zusatzeinkommen oder das Haupteinkommen bilden kann, hängt von der Art der Tätigkeit, der Qualität der Arbeit und der investierten Zeit ab. Man sollte aber davon ausgehen, das für ein Haupteinkommen die Tätigkeit mindestens auf den zwei größten Portalen notwendig ist, und es, wie in den meisten Branchen, auch Zeiten gibt in denen weniger Aufträge vorhanden sind. Um solche Löcher aufzufangen, kann es nicht schaden immer noch weitere Standbeine, wie z.B. das Schreiben für einen Textbroker, in der Hinterhand zu haben.

Fazit

Wer über eine Tätigkeit als Freelancer nachdenkt, der sollte dies zunächst nur als Nebentätigkeit in Betracht ziehen. Für Einsteiger ist es vor allem deshalb relativ schwer, weil sie sich zunächst eine Reputation durch positive Bewertungen aufbauen müssen. Wenn dies aber gelingt, kann nach einiger Zeit durchaus eine hauptberufliche Tätigkeit daraus werden. Es darf aber nie vergessen werden, dass dies eine selbständige Tätigkeit ist, für die ich die volle Verantwortung trage. Das heißt, ich muss mich um die steuerlichen Angelegenheiten kümmern, in erster Linie muss ich meine Kunden hegen und pflegen, und immer, im Rahmen meiner Möglichkeiten, auf der Suche nach neuen Kunden sein, damit ein wegfallender Kunde nicht sofort mein Einkommen drastisch reduziert.

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