Von Anfang an - Eine Modelvorstellung

In der ursprünglichen menschlichen Gesellschaft musste jeder Mensch etwas tun, damit er überleben konnte. Es war kein gesellschaftlicher Zwang, sondern er verhungerte ansonsten ganz einfach. Die Methoden waren vielfältig.Das Fischen, Jagen, Sammeln und der Ackerbau gehören zu den Beliebtesten. Natürlich wollten diese Menschen aber nicht immer nur das Essen, was sich selbst erarbeitet hatten. Sie begangen also, die jeweiligen Produkte ihrer Arbeit unter einander auszutauschen. Eine erste Form des Handels ist zu beobachten. Die Familie zu Hause, die sich vielleicht um die Herstellung von Kleidung und Werkzeugen kümmerte, brauchte natürlich auch etwas zu Essen. Hier ist das später angesprochene Gegenmodell bereits in kleinen Ansätzen zu erkennen. Die Produkte der Arbeiten werden unter einander, ohne jegliche Verhandlungsbasis getauscht. Stattdessen sind hierfür Verfügbarkeit und Bedürfnisse die wichtigen Kriterien.

Das erste und das heutige Geld - Von Zinsen, Staatsanleihen und Geldschaffung

Das erste Geld war in Form von Naturalien vorhanden. Seltene und nützliche Sachen waren hierbei natürlich wertvoller. Der exakte Wert wurde durch das Wiegen bestimmt und es konnte Handel betrieben werden. Wahrscheinlich im 7 Jahrhundert v. Ch. prägten die Lyder dann das erste Münzgeld. Es waren Kurantmünzen, das bedeutet, Material- und Gewichtswert waren dem Tauschwert gleich. Hieraus entwickelten sich später die Scheidemünzen, deren Materialwert geringer war, als der Tauschwert. Zusammen mit der Einführung von Zinsen, war dies ein Hauptgrund für den heutigen globalen Unsinn des Geldes. Ein weiterer wichtiger Faktor war auch die Abschaffung von Goldstandards im 20. Jahrhundert. Dies sorgte für die absolute Abkopplung des Geldes von natürlichem Wert und machte es so zu einer rein fiktiven Größe.

Zinsen und Zinseszinsen - Eine Modellvorstellung

Der Zins ist wohl der Hauptgrund für das ständige Erneuern von Währungen, für die Konkurrenz zwischen Staaten und der Ausbeutung von Staaten. Das sind natürlich große Worte, die ich nicht unbegründet im Raum stehen lassen will.

Nehmen wir an, eine Zentralbank ist die einzige Firma mit der Lizenz, Geld zu erschaffen und zu vernichten. Nehmen wir an, diese Zentralbank würde das Geld, gegen Staatsanleihen, an die jeweiligen Staaten verleihen, die eine Genehmigung haben, es zu nutzen. Dann nehmen wir noch an, dass die Zentralbank auf dieses verliehene Geld jährliche Zinsen und Zinseszinsen verlangt. All diese Dinge sind tatsächlich keine Vermutungen, sondern Fakten. Für diese Modellvorstellung nehmen wir eine Zentralbank und 5 hypothetische Länder mit Nummer 1-5. Diese 5 Länder symbolisieren die gesamte Welt. Da praktisch alle Länder ein verzinstes Geldsystem haben und dieses Geld unter einander austauschbar ist, ist es in Wirklichkeit kein großer Unterschied, ob es 5 oder 50 Länder sind. Die Zentralbank leiht jedem dieser Länder zu Beginn 100€, damit sie ihr Wirtschaftssystem, mit einem fälschungssicheren Wertsymbol, vereinfachen können. Sie verlangt aber, im Gegenzug dafür, einen jährlichen Zins von 5%. Hierzu folgt eine Tabelle.

Jahr1:                 Jahr 2:                         Jahr  3:                     Jahr 4:               Jahr 5:

L1:100€/100€    L1:105€/105€              L1:110€/110,25€    115€/115,075€    120€/121,50€

L2:100€/100€    L2:105€/105€              L2:110€/110,25€    115€/115,075€    120€/121,50€

L3:100€/100€    L3:105€/105€              L3:110€/110,25€    115€/115,075€    120€/121,50€

L4:100€/100€    L4:105€/105€              L4:110€/110,25€    115€/115,075€    120€/121,50€

L5:100€/100€    L5:80€/105€ ->N         L5: 160€/215,25€    140€/226,00€      120€/237,30€

Gesamtgeldmenge/Gesamtschuldenmenge:

500€/500€        500€/525€                    600€/655,125€          600€/685,525€  600€/715,925€

Die erste Zahl nach dem jeweiligen Land beschreibt das Haben an Geld. Die zweite beschreibt die Schuld inklusive Zins und Zinseszins, der Zentralbank gegenüber. Das Wirtschaftswachstum liegt in den ersten 4 Ländern bei 5%. Das 5. Land verliert jährlich die Summe an Geld, welche die anderen 4 erwirtschaftet haben, da die Gesamtgeldsumme nur durch die Bank veränderlich ist. Haben wir also Staaten mit Wirtschaftswachstum, ist mindestens ein "verlierender" Staat mathematisch unumgänglich.

L1-5 sind die hypothetischen Länder. N ist eine Geldneuschöpfung von 100€, zum Erhalt der Wirtschaft.

 

 

Folgerung

Klar ersichtlich wird aus der Tabelle, dass der 5. Staat bald eine riesige Inflationsrate erfährt und schließlich Bankrott gehen muss. Was vielleicht nicht so deutlich ist, ist die nicht abwendbare absolute Verschuldung aller Staaten. Denn trotz eines Wirtschaftswachstums, welches die Zinsen ausgleichen würde, verschulden auch diese Staaten sich immer weiter auf Grund der Zinseszinsen. Der Verschuldungsprozess verläuft durch das Wachstum natürlich langsamer, aber auch diese Staaten würden, wenn man die Tabelle entsprechend fortführen würde, neue Schulden aufnehmen müssen, die zu wieder höheren Zinsen und Zinseszinsen führen würden. Zuletzt würden sie alle bankrott gehen. Nun gibt es zwar etliche Möglichkeiten, um diesen Prozess über Jahrzehnte hinweg zu verlangsamen (die in Übrigen kaum ergriffen werden), aber am Ende bleibt doch nur ein mathematisch unsinniger Charakter des Geldes.

Aber Geld ist doch wichtig, oder nicht?

Ja und Nein. Die Frage ist immer: "Für wen ist Geld wichtig?" Tatsächlich ist es in seiner Funktion nur für Unternehmen wichtig. Jetzt mag man natürlich argumentieren, dass Unternehmen auch nur aus Menschen bestehen, aber Tatsache ist, dass Menschen, die im Sinne eines Unternehmens agieren, in keiner Form ihre eigenen Interessen vertreten. Kein Mensch der Welt kann mir weiß machen, dass er Geld haben will, und nicht die Dinge, die man dafür kaufen kann. Bei einem Unternehmen ist das anders. Es konzentriert sich einzig und allein auf das Geld, welches ja wie bereits bewiesen, keinen tatsächlichen, sondern nur einen ideellen Wert hat.

Daraus folgt, dass Menschen tatsächlich kein Geld brauchen, sondern nur die Güter. Wenn sie aber kein Geld brauchen, brauchen Sie auch keine Unternehmen, um dieses Geld zu erwirtschaften. Wiederum folgt hieraus, dass Menschen nicht die derzeit vorherrschende Art von Arbeit brauchen. Das, was nötig ist, ist Güterproduktion, Technologie für die Verteilung, Energiegewinnung und Produktion und Ähnliches.

Aber wären dann nicht alle arbeitslos?

Nein, nicht alle. Wahrscheinlich wäre niemand in dem Sinne arbeitslos, dass er nichts zu tun hätte. Nur die Arbeitsplätze nicht-Wert schöpfender Berufe, würden verloren gehen. Selbstverständlich bräuchte es zuvor einige Änderungen an der politischen Situation. Z.B. müssten, für eine ausreichende Versorgung mit Rohstoffen, Tauschabkommen mit Ländern vereinbart werden, die nicht bereit sind, sich diesem System anzuschließen. Wären diese ersten Hürden aber genommen, könnten all jene Berufe die sinnlos sind, abgeschafft werden. Schöne Beispiele wären der gesamte Wirtschaftssektor, mit allen Buchhaltern, Bänkern, Steuereintreibern, etc., zusammen mit dem gesamten Marketingsektor und natürlich die Plätze für Arbeitsplatzneuschöpfung und -vermittlung in Behörden. Ein Großteil der Arbeitskräfte in der Industrie würde durch Technisierung und Modernisierung entfallen. Schlussendlich, wenn sich dieses System auf dem gesamten Globus ausbreiten würde, was, zugegeben, noch in weiter Ferne liegt, könnten schließlich auch Politiker, Regierung, Waffenindustrien und Armeen endgültig beseitigt werden. Es blieben etwa 10-15% als tatsächlich zwingend notwendige Arbeitsplätze übrig. Kunstformen und Sporteinrichtungen hätten Sonderstellungen und würden darin nicht mit eingezählt, da sie nur an zweiter Stelle für die Deckung der Lebensbedürfnisse ständen. Dennoch würde nichts davon zu irgendeinem Zeitpunkt der Entwicklung entfallen.

Was macht man in einer solchen Welt mit seiner Zeit?

Man verbringt sie mit alldem, für das man als Arbeitnehmer keine Zeit gefunden hat. Die bereits erwähnten Kunstformen, u.a. Literatur, Dramatik, bildende Kunst und Musik, dazu Sporteinrichtungen und Freizeitbeschäftigungen sind nur einige der bedeutendsten Möglichkeiten. Zudem käme die Familie, das Reisen, das Philosophieren und die Zeit die man mit geliebten Menschen verbringen kann. Natürlich sind Hobbys auch ein großer Faktor, der zu berücksichtigen ist. Im Endeffekt bin ich mir sicher, dass jeder Mensch etwas aus seinem Leben machen würde, denn er hätte alle Möglichkeiten dazu.

Die Umsetzung von alldem - Das Venus Projekt

Die letzte Frage bleibt offen. Was könnte den absoluten Anstoß zu diesem Wandel geben? Die Zeitgeist Filme (ausgenommen der erste, der ohne Jaque Frescos Zusammenarbeit entstand) zeigen diese Alternative auf. Hochgradig mechanisierte Städte, automatisierte Arbeit und die Orientierung an tatsächlich vorhandenen Ressourcen, anstatt einem fiktiven Marktpreis sind der Schlüssel zur absoluten Freiheit, zur bestmöglichen Bildung, zur optimaler Versorgung und folglich auch zur Lösung der vielen weltlichen Konflikte. Das Monetäre System (Geldsystem) schafft sich selbst im Laufe der Zeit ab, weil es mathematisch unmöglich ist und zudem grob die Naturgesetze ignoriert. Der Wert selbst, der im Geld symbolisch verankert ist, ist in ungleichmäßig verteilter Form der Ursprung von Korruption und Kriminalität. Es folgt also, dass der einzige Weg zur Vermeidung von Kriegen, Armut, Hass und "Missbildung" (im akademischen Sinne) in einem Wandel liegt. Der Wandel muss nicht zum Venusprojekt führen. Es ist nicht die einzige Alternative und nicht die absolute Antwort auf alle Fragen des Lebens, aber meiner Meinung nach, ist es eine gute Alternative, die es Wert ist, in Betracht gezogen zu werden.

Wem das zu schnell ging und zu unschlüssig war, der hat die Möglichkeit, sich die beiden Zeitgeist Filme, Zeitgeist Addendum und Zeitgeist: Moving Forward unter diesem Beitrag oder auf Youtube anzusehen.

Ich danke fürs lesen und wünsche viel Einsicht beim Sehen.

Zeitgeist Moving Forward
Autor seit 11 Jahren
2 Seiten
Laden ...
Fehler!