Ein Garten entsteht nicht dadurch, dass man im Schatten sitzt.
Josef Rudyard Kipling

Ganz ohne Arbeit kommt natürlich weder das Saatgut in den Boden noch das fertige Gemüse auf den Teller. Aber wenn Sie ein paar Dinge beachten, lässt sich der Aufwand in überschaubaren Grenzen halten.

Es muss schmecken!

Bauen Sie nur Gemüse an, das auch gegessen wird. Nicht alles, was gerade "im Trend" liegt, schmeckt auch Ihrer Familie. Und es wäre doch schade, wenn Sie Arbeit und Zeit investieren und am Ende landet die Ernte auf dem Komposthaufen. Lassen Sie Partner und Kinder mitentscheiden, was in den Garten kommt. Gerade für Kinder ist es schön, wenn sie ihr Lieblingsgemüse selbst wachsen sehen und pflegen können.

Peu á peu

Achten Sie darauf, dass nicht alles zur gleichen Zeit reif wird. Vor allem Gemüse, das sich nicht gut lagern oder konservieren lässt, sollten Sie nur in kleinen Portionen aussäen oder pflanzen. Alle zwei Wochen ein paar Kohlrabi-Pflanzen setzen und Sie können Ihren Kindern den ganzen Sommer über leckere und gesunde Knabbereien zum Schulfrühstück einpacken. Auch Salat können Sie auf diese Weise über Monate genießen.

Aber auch bei anderen Gemüsesorten sollten Sie sich überlegen, in mehreren Etappen zu pflanzen oder zu säen. Die meisten berufstätigen Eltern haben weder Zeit noch Lust, stundenlang zu graben, zu pflücken, zu putzen, einzufrieren... – nur weil alle Kartoffeln, Bohnen und Erbsen zur gleichen Zeit reif sind. Ein paar reife Pflanzen jede Woche sind leichter zu bewältigen und die Gartenarbeit wird nicht zum Stressfaktor.

Eine Decke für den Boden

Unbedeckter Boden ist Witterungseinflüssen schutzlos ausgesetzt. Starker Regen wäscht Nährstoffe aus, heiße Sonne lässt den Boden austrocknen und hart werden. Je kahler der Boden ist, desto mehr müssen Sie hacken, gießen und düngen. Wo viel Platz ist, kann sich zudem Unkraut rasch ausbreiten und während Sie noch in einer Ecke den Ackerschachtelhalm bearbeiten, zeigt Ihnen die Quecke am anderen Ende des Beetes schon wieder eine lange Nase. Deshalb - achten Sie darauf, dass der Boden Ihres Gemüsegartens möglichst bedeckt ist.

Säen Sie zum Beispiel Ringelblumen zwischen die Reihen. Sie breiten sich rasch aus, sorgen für ein gutes Bodenklima und bringen auch noch leuchtende Farben in den Gemüsegarten. Auch Vogelmiere ist ein toller Bodendecker, der rasch wuchert und den Boden vor Regen und Sonne schützt. Sie wurzelt zudem sehr flach, so dass sie dem eigentlichen Gartengemüse keine Nährstoffe entzieht.

Nach der Ernte können Sie jedes abgeerntete Beet gleich wieder bestellen. Sind etwa Frühkartoffeln und Erbsen aus der Erde, können Möhren und Grünkohl folgen. Auch Dill, Kerbel und winterharte Salate sorgen dafür, dass Unkraut fernbleibt und Sie mehr Zeit zum Genießen haben.

Wenn Sie vorerst kein neues Gemüse anbauen möchten, säen Sie auf den leeren Flächen Gründüngung aus. Lupine, Phazelia und Co. sehen nicht nur hübsch aus, halten unerwünschte Pflanzen in Schach und versorgen den Boden mit Nährstoffen. Mit diesen Pflanzen servieren Sie Bienen und Hummeln auch noch ein wahres Festmahl.

Ein Wort zum Schluss

Ein Gemüsegarten macht Arbeit – keine Frage. Aber er soll und muss nicht zur Last werden. Planen Sie im Vorfeld, was sie wann und in welchen Mengen anbauen. Bedecken Sie den Boden. Und schließlich – seien Sie nicht zu genau. Ein vorwitziger Löwenzahn hat noch kein Kartoffelbeet ruiniert und Radieschen schmecken auch, wenn nebenan Kamille blüht.

Laden ...
Fehler!