Durch dick und dünn

Eine Mahlzeit ausfallen zu lassen, hilft beim Abnehmen

Studien haben gezeigt, dass der Körper gut kompensieren kann. Fällt eine Mahlzeit aus, reduziert der Körper Stoffwechsel und Energieverbrauch und holt sich bei der folgenden Mahlzeit die benötigte Energie und speichert sie, falls es demnächst wieder einmal nichts gibt. Meist ein echtes Nullsummenspiel oder sogar eine leichte Gewichtszunahme.

Bier macht dick

Ja, das stimmt. Zwar hat das Bier nur halb so viel Kalorien wie Wein oder Sekt in gleicher Menge. Aber meist bleibt es nicht bei zwei Bier. Und: Biertrinken macht hungrig und bringt damit zusätzliche Kalorien und auch Gramm.

Kartoffeln machen dick

Im Prinzip nicht, denn eine Portion Kartoffeln hat ungefähr 100 Kilokalorien. Es sind die Zusätze, die dick machen. In Fett gebackene Pommes haben 400 und über die Kalorien von Kartoffeln mit Sauce Hollandaise sollte man lieber nichts sagen.

Essen nach 18 Uhr macht dick

Eigentlich macht das Essen nach 18.00 Uhr genauso dick wie das Essen vor 18.00 Uhr. Es kommt nicht auf die Uhrzeit an, sondern auf die Kalorien, die man tagsüber schon zu sich genommen hat. Manche Leute schlafen aber nach einem späten Abendbrot schlecht ein, weil der Inhalt des vollen Magens verdaut werden muss.

Rund um das Gemüse

Spinat ist eisenreich

Was einem Richter zugestanden wird (Judex non kalkulat), sollte auch mal einem Lebensmittelchemiker zugebilligt werden. Einem von ihnen war vor über 140 Jahren bei der Berechnung des Eisengehalts von Spinat "lediglich" eine Kommastelle verrutscht. So wurden aus vier Milligramm Eisen in 100 Gramm Spinat vierzig Gramm. Die Presse nahm dieses tolle Ergebnis gern zur Kenntnis, und seitdem hält sich die Mär vom eisenreichen Spinat.

Zu seiner Ehrenrettung: Spinat hat viel Vitamin A, C und Betacarotin zu bieten.

Hasen brauchen keine Brillen

Mit diesem Ausspruch wird gern darauf hingewiesen, dass Karotten gut für die Augen sind. Leider haben Karotten überhaupt keinen Einfluss auf die Sehschärfe, Kurz- oder Weitsichtigkeit. Karotten enthalten aber Betakarotin, das auch in vielen tiefgelben bis orangen Früchten und dunkelgrünen Gemüsesorten enthalten ist. Betakarotin benötigt der Mensch für gutes Sehen. Wird es ihm vorenthalten, könnte zum Beispiel Nachtblindheit die Folge sein. Um das Betakarotin sofort freizusetzen, sollte frischen Möhren immer ein Tropfen Öl beigegeben werden, denn Betakarotin ist fettlöslich.

Grüner Salat hat viele Vitamine

Kaum der im eigenen Garten und schon gar nicht der im Treibhaus gezogene grüne Salat können Vitamine nachweisen. Salat besteht eigentlich überwiegend aus Wasser. Andere Gartenfrüchte wie Paprika, Gurke und Tomate enthalten mehr Vitamine.

Pilze aufwärmen und einfrieren

Früher herrschte das strikte Gebot, Pilze nicht noch einmal aufzuwärmen. Früher war das richtig, solange es noch keine schnell wirkenden Kühlmöglichkeiten gab. Heute können Pilze bedenkenlos aufgewärmt werden. Allerdings sollten zur Sicherheit die Reste einer Pilzmahlzeit möglichst im Eiswasserbad schnell abgekühlt, im Kühlschrank aufbewahrt und vor dem Verzehr mit mindestens 70 Grad aufgewärmt werden.

Pilze sollten zum Einfrieren säuberlich geputzt, zerkleinert und drei bis vier Minuten blanchiert werden. Bei der späteren Verwendung können Pilze direkt in das Essen oder in die Pfanne gegeben werden.

Frisches Gemüse ist vitaminreicher als Tiefkühlgemüse

Meist ist das nicht der Fall, wenn frisches Gemüse erst seinen Weg zum Verbraucher finden muss. Dabei lagert es möglicherweise beim Händler und Supermarkt oder vor dem Verzehr auch zuhause beim Verbraucher.

Nach der Ernte schockgefrostetes Tiefkühlgemüse behält fast alle Inhaltsstoffe und Vitamine. Wenn das Gemüse tiefgefroren verarbeitet wird und nicht zu lange kocht, bleiben die Vitamine erhalten.

Wasser, Milch und andere Getränke

Drei Liter Wasser pro Tag

Das ist die Menge, die immer wieder durch die Gazetten und medizinischen Zeitschriften geistert. Das ist stark übertrieben. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung DGE empfiehlt anderthalb Liter Wasser und energiearme Getränke als Trinkmenge, egal, ob mit oder ohne Kohlensäure. Hinzu kommt eine Flüssigkeitsaufnahme bei festen Speisen. Gleichzeitig rät die DGE, nur selten mit Zucker gesüßte Getränke zu trinken, weil diese energiereich sind und bei gesteigerter Zufuhr die Entstehung von Übergewicht fördern könnten.

Milch ist gesund und stärkt die Knochen

Unter dieser Prämisse mußten Generationen von Kindern täglich ihre Milch trinken, ob sie sie mochten oder nicht, und Schulmilch hieß wegen des hohen Kalziumgehalts das tägliche Gebot. Jetzt liegt das Ergebnis einer schwedischen Langzeitstudie der Universität Uppsala über 20 Jahre mit 61.000 schwedischen Frauen im Alter zwischen 39 und 74 Jahren und mehr als 45.000 Männern zwischen 45 und 79 Jahren vor: Danach können bereits drei Gläser Milch pro Tag das Risiko eines vorzeitigen Todes durch einen Herzinfarkt oder Ähnliches verdoppeln. Allerdings merkt der Verfasser selbst an, dass es noch zu viele offene Fragen gibt, um eine Empfehlung zum täglichen Milchverzehr zu veröffentlichen. Was also sollen wir tun? Weiter Milch satt oder besser nur wenig Milch? Oder halten wir es mit dem Durchschnittsdeutschen, der täglich ¼ Liter Milch zu sich nimmt?

Leider ist der Studie nicht der Auftraggeber zu entnehmen. Denn gerade in der Ernährungswissenschaft gibt es zu jedem Thema mindestens eine Studie Pro und eine Kontra, je nach den Intentionen des Auftraggebers.

Kaffee entzieht dem Körper Flüssigkeit

Weil der Körper Getränke mit Koffein schneller ausscheidet als koffeinfreie Getränke, entsteht der Eindruck von verstärktem Flüssigkeitsverlust. Tatsächlich entsteht nur ein schnellerer Harndrang. Dabei scheidet der Körper aber nicht mehr Flüssigkeit aus als getrunken wurde. Koffeinhaltige Getränke müssen deshalb beim Wasserhaushalt des Menschen im Verhältnis 1:1 berücksichtigt werden,

Auf keinen Fall sollten zur Sicherung des körperlichen und nervlichen Gleichgewichts auf Dauer mehr als vier Tassen Kaffee am Tag getrunken werden

Cola und Salz­stangen helfen gegen Durchfall

Obwohl jeder dieser Empfehlung wohl mindestens einmal gefolgt sein dürfte, ist das ein falscher Rat. Bei Durchfall verliert der Körper Flüssigkeit und Mineralstoffe wie Kalium. Cola besteht zu über zehn Prozent aus Zucker, der für einen weiteren Flüssigkeitsverlust führt. Dieser Flüssigkeitsverlust wird noch weiter durch das Koffein verstärkt. Auch Salzstangen helfen nicht weiter, denn dem Körper fehlt es nicht an Speisesalz, sondern anderen Salzen. Elektrolyte helfen viel besser bei Durchfall.

Schokolade, Eier, Salz und Brot

Schokolade macht Pickel

Das ist ein Ammenmärchen. Wer von Grund auf anfällig für Pickel ist, bekommt sie natürlich von Schokolade wie auch von anderen anderen fettreichen Lebensmitteln, weil das Fett die Poren der Haut verstopft. Wer sonst auch keine oder kaum Pickel bekommt, bekommt sie auch nicht von Schokolade.

Eier

Eier und Cholesteringefahr waren früher ein Synonym. Heute werden die Vitamine in den Eiern für die Augen und die Knochen besonders gepriesen. Eier enthalten Folsäure, Eisen, Kalzium und Cholin. Weil Eier zugleich aber fettreich sind, sollte man es bei einem Verzehr von zwei bis drei Eiern pro Woche belassen.

Brot

Dunkles Brot ist viel gesünder als helles Brot, heißt es oft. Hier irrt auch der aufgeklärte Verbraucher. Nicht die Farbe ist entscheidend, sondern allein der Vollkornanteil. Das Vollkorn enthält viele Ballaststoffe und andere wichtige Nährstoffe. Die dunkle Farbe erreicht der Bäcker bei Weizenbrot auch durch die Zugabe von Malz oder anderen gängigen Stoffen, die helles Brot dunkel färben.

Salz und Bluthochdruck

Tatsächlich können 40 Prozent der Bevölkerung ihren Blutdruck senken, wenn sie weniger Salz zu sich nehmen. Das hat meist genetische Ursachen.

Wer etwas für seine Gesundheit tun will, der nimmt pro Tag maximal sechs Gramm Salz zu sich. Dieser gehäufte Teelöffel Salz ist schon in vielen Lebensmitteln und vor allen Dingen in Fertigprodukten enthalten.

 

 

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