Beweise für die Existenz außerirdischer Lebensformen, von Besuchen fremder Wesen auf der Erde ganz zu schweigen, stehen natürlich aus. Dennoch übt kaum eine andere Vorstellung größere Faszination aus wie jene, eines Tages mit Aliens in Kontakt zu treten. Bereits unsere frühen Vorfahren dürften angesichts des überwältigenden Nachthimmels gerätselt haben, ob dort oben noch andere Lebewesen hausten. Kein Wunder also, dass fast sämtliche Schöpfungsmythen im Himmel den Sitz der Götter vermuteten. Götter, die man ihrerseits wiederum als Außerirdische betrachten könnte.

Cthulhu-Mythos Vorläufer der "Alien"-Reihe

Dabei führten die Götter mitunter Kriege gegeneinander, wie sie in der griechischen, nordischen oder indischen Mythologie beschrieben werden. Auch in der Bibel wird ein Krieg der Engel beschrieben, der mit dem Fall des rebellischen Luzifer endete.

Den Weg zu Filmmonstern wie dem schier unbesiegbaren Xenomorph aus der erfolgreichen "Alien"-Filmreihe ebneten Schriftsteller wie H. G. Welles mit seinem "Krieg der Welten" sowie der amerikanische Autor H. P. Lovecraft, dessen Cthulhu-Mythos sowohl unsere, als auch andere Sonnensysteme als Heimat unheimlicher Außerirdischer ansah.

Leben auf dem Mond?

Ein Gedanke, der dem italienischen Universalgelehrten Giordano Bruno  noch den Vorwurf der Ketzerei einbrachte. Dieser hatte die Ansicht vertreten, wonach das Weltall unendlich sei, es unzählige andere Planeten außerhalb  unseres Sonnensystems gäbe und diese von fremden Lebensformen bewohnt seien. Nach jahrelanger Kerkerhaft wurde der "Ketzer" Giordano Bruno am 17. Februar 1600 hingerichtet.

Die wohl erste Erzählung über außerirdisches Leben stammt vom Astronomen Johannes Kepler. In seinem Buch "Somnium" schilderte er die Reise eines Mannes zum Mond, der auf dem Erdtrabanten allerlei bizarren, wenngleich harmlosen Lebensformen begegnet.

Der MondEinen Wendepunkt bei der Frage, ob es außerirdisches Leben gibt, stellte Charles Darwins Evolutionstheorie dar. Denn wenn auf der Erde Leben existiert, warum sollte es sich nicht auf anderen Planeten ebenfalls verbreitet haben? Zugleich sorgte der technologische und wissenschaftliche Fortschritt für ständig neue Erkenntnisse.

Neue Planeten, Monde und Sterne wurden entdeckt und die Erde ihrer Sonderrolle als "Mittelpunkt des Universums" endgültig enthoben. Es schien nur logisch anzunehmen, dass außerirdisches Leben existieren könnte, nachdem die Sonne nur einer von vielen Sternen im Universum darstellt.

Schiaparellis Marskanäle

Freilich: Selbst die besten Teleskope vermochten nur unzureichende Momentaufnahmen unserer Nachbarplaneten liefern - bis ein italienischer Astronom namens Giovanni Schiaparelli auf der Marsoberfläche Strukturen zu erkennen glaubte, die er "Canali" nannte, "Gräben".

Teleskope suchen nach AußerirdischenDie fehlerhafte Übersetzung ins Englische sollte zu einem groben Missverständnis führen: Aus den "Gräben" wurden dank wortwörtlicher Übersetzung "Kanäle".

Der bereits damals blühende Boulevard-Journalismus stürzte sich auf die vermeintliche Sensation der angeblichen Marskanäle. Fortan wurde über "Marsmenschen" spekuliert, die als Erbauer der geradlinigen Kanäle angesehen wurden.

Einer der glühendsten Opponenten der "Marsmenschen"-Theorie war der damals berühmte US-Astronom Percival Lowell. Seinem Enthusiasmus, verbunden mit einem beträchtlichen Vermögen, verdankt Arizona das renommierte Lowell Observatorium, das lange nach Lowells Tod zwar den (Ex-)Planeten Pluto, aber keine Hinweise auf außerirdische Aktivitäten auf dem Mars entdeckte.

H. G. Wells entfesselt den Krieg der Welten

Basierend auf den Spekulationen rund um intelligentes Leben auf dem Mars, verfasste der englische Schriftsteller H. G. Wells den Roman "Der Krieg der Welten" (Originaltitel: "The War of the Worlds"), der 1898 veröffentlicht wurde und die Basis für unzählige Filme, Romane und Computerspiele über eine außerirdische Invasion bildete. Der "Rote Planet" regte die Phantasien der Menschen stärker an, als sämtliche anderen Planeten.

In den "John Carter"-Fortsetzungsgeschichten von "Tarzan"-Erfinder Edgar Rice Burroughs reist ein Mensch zum Mars, wo er aufregenden Abenteuern und ebenso aufregenden Frauen begegnet. Obwohl auch über Leben auf der Venus, dem erdnächsten Planeten, spekuliert wurde- die für Teleskope undurchdringliche Wolkendecke galt als Indikator dafür, dass die Venus eine tropische Dschungelwelt sein könnte -, galt der Mars lange Zeit als aussichtsreichster Kandidat für außerirdisches Leben innerhalb unseres Sonnensystems.

Obwohl sich die "Marskanäle" als optische Illusion herausstellten und die Vorstellung intelligenter Marsmenschen zunehmend als unrealistisch betrachtet wurde, waren dennoch viele Wissenschafter der Überzeugung, dass  zumindest primitive Lebensformen, etwa Flechten, auf dem Mars existieren könnten.

Kein Leben auf dem Mars - oder doch?

Mars-Rover: Leben auf dem Mars?Die Hoffnungen auf blühende Marslandschaften, geschweige denn intelligentes Leben, zerstörten zunächst die ersten Marsonden der amerikanischen Mariner-Missionen. Als am 20. Juni 1976 die US-Sonde Viking 1 auf dem Roten Planeten landete und die ersten Farbbilder zur Erde schickte, schienen sämtliche Hoffnungen auf zumindest primitives außerirdisches Leben am Mars vergebens.

Denn die Sonde enthielt ein Labor an Bord, das eine mittels Greifer entnommene Bodenprobe analysierte und zu dem Schluss gelangte, dass es auch kein bakterielles Leben auf dem Planeten gäbe.

Ein Schluss, der allerdings immer wieder angezweifelt wurde. Manche Wissenschaftler glauben, dass die Experimente im Labor jegliche Mikroben abgetötet hätten. Eine definitive Antwort darauf, ob es auf dem Mars Leben gibt oder jemals gegeben hat, könnte wohl nur eine bemannte Marsmission liefern, die in sehr weiter Ferne scheint.

Einsame Insel im Sonnensystem

Unser SonnenystemJe mehr Sonden die Planeten unseres Sonnensystems genauer untersuchen konnten, umso klarer schien sich herauszukristallisieren, wonach die Erde der einzige bewohnte Planet sei.

So euphorisch noch wenige Jahrzehnte zuvor über intelligente Marsmenschen und prähistorische Dschungelwelten auf der Venus spekuliert worden war: In den 1970er und 1980er Jahren setzte sich in wissenschaftlichen Kreisen die Vorstellung durch, dass Leben auf anderen Welten entweder extrem selten war oder womöglich gar nicht existierte und wir Menschen ein einzigartiger Glücksfall in der kosmischen Lotterie des Lebens darstellten.

Die einst hochtrabenden Pläne der NASA von Städten auf dem Mond, bemannten Missionen zum Mars oder Generationenraumschiffen, die fremde Welten ansteuern sollten, zerschellten an technischen oder finanziellen Unwägbarkeiten. Langsam, aber sicher verlor auch die Öffentlichkeit das Interesse an der Raumfahrt - nicht aber an Spekulationen über außerirdisches Leben.

Entdeckung von Exoplaneten

Was über Jahrhunderte hinweg nur spekulativ war, konnte schließlich erst 1995 definitiv nachgewiesen werden: Die Existenz von Exoplaneten, also Planeten außerhalb unseres Sonnensystems. Als erster nachgewiesener Exoplanet ging 61 Pegasi b in die Geschichte ein, der 40 Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Leben kann dort zwar nicht existieren, doch alleine der Nachweis stellte eine kleine Sensation dar und befeuerte die Sehnsucht nach galaktischen Nachbarn.

Seither wurden nahezu 1.000 Exoplaneten entdeckt, unter denen sich freilich keine "zweite Erde" befindet. Die meisten entdeckten Exoplaneten sind Gasriesen wie der Jupiter und scheiden schon alleine deshalb als Kandidaten für potenzielles außerirdisches Leben aus. Dies bedeutet allerdings nicht, dass es keine erdähnlichen Planeten geben könnte, sondern ist dem Umstand der noch unzureichenden technologischen Möglichkeiten geschuldet. Das direkte Beobachten von Exoplaneten, wie etwa bei der Venus sogar mit freiem Auge, ist durch die enormen Distanzen natürlich nicht möglich. Die Verfeinerung der Instrumente wird aber zum Aufspüren erdähnlicher Planeten führen.

Doch könnte es dort überhaupt Leben geben oder ist die Erde möglicherweise der einzige bewohnbare Planet des Universums?

Sind wir doch allein? Die Rare-Earth-Hypothese

Sind wir alleine auf der Erde?Diese Ansicht vertreten Befürworter der so genannten Rare-Earth-Hypothese. Diese geht davon aus, dass sich (komplexes) Leben nur in "habitablen" Zonen entwickeln könne. Hierzu müsse sich ein Planet in einem bestimmten Abstand zu seiner Sonne befinden.

Dieses Konzept wurde immer wieder um weitere Bedingungen für die Entstehung von Leben erweitert, etwa die Existenz flüssigen Wassers, eine ausreichende Entfernung zu tödlichen Supernova-Explosionen oder eine bestimmte Größe und das Alter eines Planeten.

Selbst ein Mond, wie ihn die Erde besitzt, sollte die Rotationsachse stabilisieren und damit lebensfreundliches Klima ermöglichen. Manche Wissenschaftler vertreten die Meinung, dass wir der Anziehungskraft des Jupiters eine stabile Erdrotation verdanken. Fügt man alle diese und etwaige andere Voraussetzungen zusammen, ergibt sich ein Bild, wonach die Erde ein vielleicht einmaliger Glücksfall im Weltall sein könnte.

Wenn es Aliens gibt, warum besuchen sie uns nicht?

AstronautEine der berühmtesten Thesen bei der Suche nach außerirdischem Leben stellt das nach dem italienischen Physiker und Nobelpreisträger Fermi benannte Fermi-Paradoxon dar, das im Wesentlichen die Frage stellt: "Wenn es Aliens gibt, warum sind sie dann nicht hier?"

Diese These befasst sich lediglich mit der bislang fehlenden Kontaktaufnahme mit Aliens, die weit genug fortgeschritten sind, um die enormen Distanzen des Weltraums zu bewältigen oder Botschaften gezielt durch den Raum zu senden. Von Anfang an stieß das Fermi-Paradoxon auf Kritik. Vielleicht, so die Spekulationen, sind außerirdische Intelligenzen gar nicht an einer Kontaktaufnahme interessiert oder beobachten die Menschheit so lange, bis diese eine bestimmte zivilisatorische Stufe erreicht hat.

Möglicherweise greift aber auch eines der "Clarkeschen Gesetze" des SF-Autors Arthur C. Clarke: "Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden". Demnach könnten für uns außerirdische Besucher so gänzlich unbegreiflich sein, wie den Bewohnern der zweidimensionalen Welt in Edwin Abbotts Kurzgeschichte "Flächenland" (Originaltitel: "Flatland. A Romance of Many Dimensions") das Auftauchen einer dreidimensionalen Kugel.

Insbesondere H. P. Lovecraft bediente sich bei einigen seiner Geschichten dieses Konzepts und vermied auf diese Weise eine exakte Beschreibung des Aussehens der außerirdischen Götterwesen seines Cthulhu-Mythos: Diese bizarren Wesen blieben in Lovecrafts Werken konsequenterweise buchstäblich unbeschreibbar und hegten kein großes Interesse an einer Kontaktaufnahme mit der Menschheit, die sie meist lediglich als Störenfriede betrachteten.

Aliens, bitte melden!

Der US-Astrophysiker Frank Drake fand einen anderen Zugangsweg bei der Suche nach Außerirdischen. Eine unserer Technologie zumindest ebenbürtige Zivilisation würde elektromagnetische Wellen ausstrahlen, die mit Radioteleskopen aufgefangen werden könnten. Auf Initiative von Drake hin werden seit Jahrzehnten Projekte zur Untersuchung des elektromagnetischen Spektrums betrieben. Was in der Theorie simpel klingen mag, erweist sich als schwieriges Unterfangen, da natürlich unbekannt ist, welche Frequenzen potenzielle Aliens nutzen könnten.

Höhlenmalereien1974 drehten Wissenschaftler am Arecibo-Observatorium in Puerto Rico den Spieß überhaupt um: Sie sendeten eine Radiobotschaft in Richtung des 25.000 Lichtjahre entfernten Kugelsternhaufens M13. Die Botschaft enthielt unter anderem das verschlüsselte Bild eines Menschen. Freilich: Selbst falls diese Radiobotschaft durch puren Zufall aufgefangen und entschlüsselt werden würde, erhielten wir erst in 50.000 Jahren eine Antwort. Zur Veranschaulichung des Zeitraumes: Die weltberühmten Höhlenmalereien von Lascaux werden auf ein Alter von etwa 17.000 Jahre geschätzt. An eine Kommunikation ist somit auf Grund der Zeitdimensionen nicht zu denken.

Allerdings ist dies auch nicht das erklärte Ziel: Vielmehr sollen Beweise für die Existenz außerirdischer Zivilisationen gefunden werden. Ein Beweis, der vielleicht sogar bereits gefunden wurde.

Das "Wow!"-Signal

Der Astronom Jerry Ehman empfing am 15 August 1977 einen 72-sekündigen Radiopuls aus dem Sternbild Schütze, den er keiner bekannten Quelle zuordnen konnte. Verblüfft schrieb er auf den Computerausdruck des Signals den Ausdruck "Wow!". Da sich das Signal nie mehr wiederholte, bleibt ungeklärt, ob es vielleicht tatsächlich außerirdischer Herkunft gewesen sein könnte und ob es eventuell sogar eine Botschaft enthielt, analog zur 1974 von Puerto Rico aus gesendeten.

Das "Wow!"-Signal ging jedenfalls als eines der größten ungelösten Rätsel der jüngeren Menschheitsgeschichte ein und auf dem Gelände jenes Radioteleskops, das jenes Signal auffing, befindet sich heute ein Golfplatz.

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Außerirdische Intelligenz: Das "Wow"-Signal - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/wissen/weltraum/odenwalds_universum/tid-17689/ausserirdische-intelligenz-das-wow-signal_aid_492708.html

Flaschenpost an Aliens

Als interstellare Flaschenpost sollten goldene Platten dienen, die an Bord der Raumsonden, Pioneer 10 und 11 sowie Voyager 1 und 2 angebracht wurden. Darauf sind unter anderem ein Mann und eine Frau, wie auch die Position der Erde im Sonnensystem zu sehen.

Als Versuch einer Botschaft an Aliens ist diese Methode freilich ungeeignet: Die Chance, dass eine außerirdische Spezies zufälligerweise diese Sonden aufspürt und dann auch noch in der Lage ist, die Nachricht korrekt zu interpretieren - eine Aufgabe, an der selbst einige irdische Wissenschaftler gescheitert sind -, liegt praktisch bei Null. Oder verhält es sich umgekehrt und Außerirdische haben uns vor Äonen eindeutige Botschaften hinterlassen?

Das Marsgesicht ... und der Roboterkopf auf dem hohlen Mond!

Das Marsgesicht: Beweis für Aliens?Diese Ansicht vertritt der US-Autor Richard C. Hoagland. Er glaubt, dass die Raumsone Viking 1 am 25. Juli 1976 in der Cydonia-Region eine Anomalie fotografierte, die als "Marsgesicht" für Schlagzeilen und allerlei Verschwörungstheorien sorgte. Tatsächlich ähnelt die fotografierte Gesteinsformation einem menschlichen Gesicht.

Wie im Jahr 2001 hochauflösende Aufnahmen der Sonde Mars Global Surveyor aber unzweifelhaft enthüllten, handelt es sich bei dem Marsgesicht um eine natürliche Felsformation, die nur durch das Spiel aus LIcht und Schatten sowie Bildübertragungsfehler einem menschlichen Gesicht ähnelte.

Hoaglands Theorie, wonach das Marsgesicht von einstigen marsianischen Hochzivilisationen erbaut worden war, fanden in der seriösen Wissenschaft allerdings niemals Beachtung. Schließlich bezichtigte er die NASA und die US-Regierung diverser Verschwörungen und behauptete unter anderem, dass auch auf anderen Planeten Zivilisationen existiert hätten und der Mond in Wahrheit hohl sei und als Raumschiff gedient habe. Den Vogel schoss er schließlich mit der Behauptung ab, auf einem Mondfoto den abgetrennten Kopf eines Roboters entdeckt zu haben.

Prä-Astronautik: Waren die Aliens bereits da?

Was ist noch sensationeller als die Vorstellung von Außerirdischen, die unseren Planeten besuchen? Die Behauptung, Aliens hätten die Erde bereits vor tausenden von Jahren aufgesucht oder wären gar für die "Erschaffung" des Menschen verantwortlich! Der damals völlig unbekannte Erich von Däniken publizierte 1968 sein erstes Buch "Erinnerungen an die Zukunft", das derlei kühne Thesen spann und zum internationalen Bestseller wurde. 1970 drehte Harald Reindl basierend auf dem Buch ejnen gleichfalls "Erinnerungen an die Zukunft" betitelten Dokumentarfilm, der 1971 sogar eine "Oscar"-Nominierung erhielt.

Freilich: So sensationell Dänikens Theorien auch anmuteten, die er in zahlreichen weiteren Bestsellern "untermauerte", war er doch beileibe nicht der erste Autor, der in den Schöpfungsmythen oder geheimnisvollen Bauwerken der Antike Außerirdische am Werk vermutete. Bereits lange zuvor hatten Autoren wie Robert Charroux, Jacques Bergier, Charles Fort oder der russische Wissenschaftler Konstantin Ziolkowski ähnliche Ideen postuliert. Internationalen Erfolg und entsprechende Aufmerksamkeit errange jedoch erstmals der Schweizer, dem sich im Laufe der Jahre viele Trittbrettfahrer anschlossen, von denen die meisten keinen bleibenden Eindruck hinterließen.

Von Aliens erbaut?Trotz ihrer verführerischen Annahme, dass Außerirdische in die Entwicklung der Menschheit eingegriffen oder diese erst erschaffen hätte, bleibt die Prä-Astronautik konkrete Beweise schuldig. Zwar können Überlieferungen durchaus als einst reale Begegnungen mit Aliens gedeutet werden. Doch bislang konnten keine eindeutig außerirdischen Artefakte gefunden werden. Angebliche Beweise wie die so genannten Steine von Ica (Peru), die angeblich tausende von Jahren alt seien und Abbildungen von Dinosauriern zeigten, Inkas, die Teleskope benutzten oder Fluggeräte, erwiesen sich als vermutliche Fälschungen.

Wenngleich es durchaus rätselhafte Entdeckungen gibt, wie den 2.000 Jahre alten Mechanismus von Antikythera, der eine Art mechanischer Taschenkalender darstellte, mit dem unter anderem vergangene und künftige Sonnen- und Mondfinsternisse berechnet werden konnten, oder gewaltige antike Bauwerke noch heutige Beobachter in Erstaunen versetzen, muss man hierfür nicht zwingend die Zuhilfenahme außerirdischer Technologien annehmen. 

Andererseits existiert natürlich kein triftiger Grund, der prinzipiell gegen die Prä-Astronautik spräche.

UFOs: Alles Schwindel?

Während sich die Prä-Astronautik mit der Vergangenheit beschäftigt, sieht die Beweislage für die Existenz von UFOs weitaus günstiger aus. Hierzu muss man natürlich anmerken, dass UFO die Abkürzung für "Unidentifiziertes fliegendes Objekt" ist und somit nicht automatisch von außerirdischen Raumgefährten die Rede sein muss. UFOs im weitesten Sinne beschäftigen die Menschheit wohl seit Anbeginn. So manche Bibelpassage kann ebenso als UFO-SIchtung intepretiert werden, wie zahlreiche andere Überlieferungen und Mythen, wie Gemälde und Höhlenmalereien, in denen seltsame Himmelsobjekte zu sehen sind.

Historische Dokumente wie ein Nürnberger Flugblatt von 1561 schildern Spektakel am Himmel, die von vielen Menschen beobachtet worden seien. Ähnliches wurde 1566 in Basel gesehen. Berühmter sind natürlich neuzeitliche Beobachtungen und Begegnungen mit UFOs, allen voran Kenneth Arnolds UFO-Sichtungen vom 24. Juni 1947, die den Ausdruck "Fliegende Untertassen" bildete, nachdem der Geschäftsmann einem Reporter gegenüber erklärt hatte, die Objekte seien wie Untertassen über Wasser geglitten.

Seither füllen UFO-Berichte die Zeitungen in der Sauregurkenzeit und liefern Moderatoren von TV-Sendern die Gelegenheit, sich über die Thematik lustig zu machen. Trotz zahlreicher Augenzeugenberichte und sogar Aufnahmen und Videomaterial bleibt die Natur von UFOs ungeklärt. Die Vielzahl an teils völlig unterschiedlichen Beobachtungen - mal typische "Flugscheiben" mit kleinen grauen Zwergen an Bord, mal gigantische Kugelraumschiffe - macht die Annahme unmöglich, dass es sich tatsächlich um außerirdischen Besuch handeln könnte.

Spektakuläre Schwindeleien wie der "Roswell-Film" von Ray Santilli zogen die Thematik zusätzlich ins Lächerliche und verhindern erfolgreich eine ernsthafte Auseinandersetzung. Worum es sich bei UFOs handelt, ist letzten Endes weniger Spekulation, als vielmehr eine Mischkulanz vieler Faktoren. Nachgewiesenermaßen ist beispielsweise die US-Armee dank ihrer streng geheimen Waffenentwicklungen für so manche UFO-Beobachtung verantwortlich. Fehlinterpretationen natürlicher Phänomene, Sinnestäuschungen und natürlich Schwindeleien dürften einen erheblichen Anteil an den Sichtungen ausmachen.

Fraglich ist, ob zumindest die eine oder andere UFO-Sichtung auf die Erscheinung eines außerirdischen Raumgefährts zurückzuführen ist. Oder sind UFOs in Wahrheit Zeitmaschinen künftiger Generationen, die in die Vergangenheit, also unsere Gegenwart, reisen? Zahlreiche alternative Theorien ranken sich um den UFO-Mythos und machen eine eindeutige Erklärung des Phänomens unmöglich.

Gibt es Aliens auf den Monden?

AntarktisVielleicht liegt die Antwort auf die Frage nach außerirdischem Leben aber viel näher, als man nach den ernüchternden ersten Marsfotos vermutet hätte. Die Jupitermonde Europa und Ganymed, wie auch der Saturnmond Titan gelten als potenzielle Kandidaten für Leben innerhalb unseres Sonnensystems. Eine zunächst befremdliche Annahme: Ausgerechnet ein Mond soll außerirdisches Leben tragen?

Tatsächlich wird dies aber von vielen Wissenschaftlern als Möglichkeit erachtet. Denn Monde wie Europa oder Titan sind von kilometerdicken Eispanzern überzogen, unter denen sich in gigantischen Ozeanen Leben entwickelt haben könnte. Die nötige Wärme hierzu stammte aus dem Mondinneren, das durch die enormen Gezeitenkräfte von Jupiter und Saturn aufgeheizt werden. Gewissheit darüber, ob außerirdisches Leen ausgerechnet auf einem der Jupiter- oder Saturnmonde existiert, werden wir aber nicht erhalten: NASA und ESA stellten ihre ehrgeizigen Pläne zur genaueren Untersuchung der Monde mittels Sonden wieder ein.

Sind wir selbst die Aliens?

Noch kühner ist die Hypothese, wonach das Leben auf der Erde nicht hier entstand, sondern durch Lebenssamen auf diesen Planeten transportiert wurde. Die umstrittene Panspermien-Theorie geht davon aus, dass einfachste Lebensformen auf Meteoriten durchs All "reisen" und so beispielsweise auf die Erde gelangen konnten.

Ob selbst primitive Lebensformen den lebensfeindlichen Bedingungen des Weltraums trotzen können, ist ebenso fraglich wie das Überstehen des Einschlags selbst. Allerdings konnten bei Meteoriten bereits Aminosäuren nachgewiesen werden, die als wichtige Grundbausteine des Lebens gelten. Freilich: Gleich der Prä-Astronautik verlagert die Panspermien-Theorie die Frage nach dem Ursprung des Lebens lediglich auf andere Welten und löst dieses uralte Menschheitsrätsel somit nicht zufriedenstellend. Denn falls tatsächlich ein Meteorit der Quell des Lebens auf die Erde brachte, woher stammten wiederum diese Lebensformen?

Dennoch birgt diese Vorstellung eine gewisse Ironie in sich: Vielleicht müssen wir ja bei der Suche nach Aliens lediglich in den Spiegel gucken.

Autor seit 14 Jahren
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