Die Vorbereitung des Bodens - Graben, Jäten, Düngen

Wer das Grab über den Winter mit Tannenzweigen abgedeckt hat, wird sie im Frühling entfernen und auf den friedhofseigenen Kompost werfen. Wer winterharte Pflanzen darauf gesetzt hatte, muss sich nun entscheiden, ob er sie stehen lässt für den nächsten Winter und die Frühlingsblumen drumherumpflanzt oder ob er sie ausgräbt und die Erde wieder frei macht.

In jedem Fall ist der Boden über Winter hart und undurchlässig geworden und muss zunächst gelockert werden, und zwar nicht nur mit dem kleinen Friedhofshäckchen, sondern am besten gleich richtig mit der Grabegabel. Hacken und rechen nicht vergessen.

Kaum werden die Tage länger und wärmer, beginnt das Unkraut zu sprießen. Vermutlich haben sich auch auf das Grab, das Sie pflegen, Löwenzahn und Gras verirrt. Sie haben sich zwischen die Winterpflanzen gemogelt oder sind unter die schützende Decke aus Tannenzweigen gekrochen und dort besonders gut gediehen. Reißen Sie alles heraus, und seien Sie dabei akribisch! Der Frühling ist die beste Zeit, sie mit Stumpf und Stiel auszurotten. Wenn sie später im Jahr Ausläufer und ausgedehnte Wurzelsysteme gebildet haben, wird das immer schwerer werden. Mit den welken Blättern brauchen Sie nicht ganz so kleinlich zu sein.

Dünger, Kompost, Muttererde

Der Boden wird nach dem Winter ausgelaugt sein. Verbessern Sie ihn mit reichlichen Gaben von Kompost, wenn Sie welchen haben. Zumindest sollten Sie ein wenig Dünger einarbeiten. Viele Friedhöfe haben keine gute Erde; in dem Fall würde es sich empfehlen, den Boden eine Spatentiefe abzutragen und mit guter Muttererde aufzufüllen. Blumenerde eignet sich nicht.

So, nun haben Sie eine saubere, gut vorbereitete Beetfläche. Die nächste Frage wäre: Was soll darin wachsen?

Die Bepflanzung des Grabes - Auswahl der Blumen

Die meisten Gräber werden für den Sommer mit Blumen bepflanzt, die eigentlich für den Balkon vorgesehen sind. Diese Balkonpflanzen sind jedoch frostempfindlich und können deshalb erst nach den Eisheiligen Ende Mai ins Freiland ausgepflanzt werden. Bis dahin soll das Grab aber nicht nackig dastehen. Sie brauchen jetzt also Pflanzen, die die Zeit von März bis Ende Mai überbrücken.

Zwiebelpflanzen

Der Frühling ist die Zeit der farbenprächtigsten Zwiebelblumen. Von den Schneeglöckchen, mit denen der phänologische Vorfrühling beginnt, über Traubenhyazinthen, Krokusse und Narzissen bis zu den Tulpen steht eine bunte Farbpalette zur Verfügung.

Allerdings: Die Blumenzwiebeln müssen im Herbst bereits gepflanzt werden. Und wenn Sie Pech haben, dann hat sie über Winter der Maulwurf oder die Wühlmaus gefressen oder sie sind in der Erde verfault.

Hatten Sie Glück, dann haben Sie jetzt keine Sorgen mehr: Es sprießt auf dem Grab, und eine nach der anderen entfalten die Frühlingsblumen ihre Blüten. Niedrigere Sorten wie Zwergiris und Wildtulpen sehen auf Gräbern meist besser aus als die hohen, schlanken Edeltulpen oder Narzissen.

Wenn Sie im Herbst keine Blumenzwiebeln gepflanzt haben, im Frühling aber trotzdem Tulpen und Narzissen haben möchten, dann können Sie solche auch im Töpfchen kaufen. Achten Sie aber darauf, ob irgendwo auf dem Schild der Hinweis "Freiland" steht. Sonst kann es Ihnen passieren, dass Sie eine reine Zimmerpflanze gekauft haben, die einen möglichen Nachtfrost nicht verträgt.

Frühlingsblumen

Es gibt eine Reihe von typischen Frühlingsblumen, die im März in Gärtnereien und auf Wochenmärkten massenweise angeboten werden. Die beliebtesten darunter sind Stiefmütterchen und Primeln. Sie gibt es spottbillig und in praktisch allen Farben außer schwarz; der Kombinationsfreude sind also keine Grenzen gesetzt.

Daneben empfehlen sich Vergissmeinnicht, vor allem für feuchtere Lagen, und Bellis, die edle Verwandte des gemeinen Gänseblümchens. Grünpflanzen wie Efeu oder Immergrün können hinzugesetzt werden, um der bunten Blütenpracht einen ruhigen Hintergrund zu geben.

Staudenpflanzen

Wer ein Grab nicht dreimal im Jahr komplett neu bepflanzen möchte, möchte sich vielleicht ein Staudenbeet anlegen. Mehrjährige Pflanzen, die im Frühling blühen, sind die typischen Steingartenpflanzen wie Gemswurz, Steinbrech oder Blaukissen. Sie eignen sich durch ihre geringe Wuchshöhe sehr gut für Gräber. Immergrün zeigt im Frühjahr seine blauen Blüten. Auch die Zwiebelpflanzen sind mehrjährig, und beim Vergissmeinnicht kann es Ihnen geschehen, dass es sich selbst aussät und jedes Jahr wiederkommt.

Die Vorteile und die Nachteile von Stauden und einjährigen Pflanzen halten sich die Waage. Manch einer mag es, wenn jedes Jahr die selbe Blume blüht. Jäten muss er jedoch trotzdem. Und dafür ist es von Vorteil, ein Grab jedes Jahr zwei- bis dreimal komplett abzuräumen und die Erde richtig durchzuarbeiten.

Naturbelassene Gräber

Und nicht zuletzt: Auch ein Grab kann naturbelassen sein und muss dabei nicht ungepflegt aussehen. Allerdings wird das nicht von allen Friedhofsverwaltungen geduldet. Auch diejenigen, die die Nachbargräber betreuen, könnten sich von einem naturbelassenen Grab gestört fühlen. Wer also ein solches Grab plant, sollte sich vorher informieren.

Da immer mehr Gräber einfach nur von Rasen überwachsen sind und auch der Trend zu Friedwäldern zunimmt, ist es gut möglich, dass die Tendenz in diese Richtung geht.

Weiterführende Links

http://www.derkleinegarten.de/grabmal_anlage.htm
Frühjahrsbepflanzung für Gräber

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