Grand Canyon - Die geheimnisvolle Schlucht
Der Grand Canyon in Amerika gilt als eines der größten Naturwunder.Der Grand Canyon mit dem Colorado River (Bild: Bernd Teuber)
Der Colorado River fließt zum Golf von Kalifornien
Der Canyon, in den zahlreiche Nebenschluchten münden, ist 450 km lang und zwischen 1200 und 1800 m tief, je nach dem Niveau des Plateaus, das er durchschneidet. Die Breite des keilförmigen Einschnitts schwankt zwischen 6,5 und 29 km. Das bis zu 90 m breite Flussbett in der Tiefe bildet nur einen schmalen Kanal, durch den der Colorado River zum Golf von Kalifornien strömt. Nur bei Hochwasser, wenn der Flusspegel um Dutzende von Metern steigt, kann man sich eine Vorstellung davon machen, wie es dem Colorado im Laufe von Jahrmillionen gelang, sein tief in die Erdkruste gespültes Bett zu schaffen.
Wissenschaftler vermuten, dass sich das ganze Coloradoplateau zur Zeit des Eozäns, also vor etwa fünfzig Millionen Jahren, bedeutend gehoben hat. Dazu scheint eine besonders starke Wasserführung des Flusses gekommen zu sein. Wasser und mitgeführtes Geröll schliffen den weichen Gesteinsuntergrund aus und gruben ein schluchtenartiges Flussbett. Die Trockenheit sorgte schließlich dafür, dass sich die Steilwände nicht zu einem breiten Tal auswuschen, sondern in ihrer urtümlichen Schroffheit erhalten blieben.
Das Gebiet des Grand Canyon wurde von den Anasazi-Völkern besiedelt
Die Felswände, Türme und Zacken bilden eine geologische Vielfalt, wie man sie sich eindrucksvoller kaum vorstellen kann. Vom Kambrium bis zum Tertiär sind in diesem gigantischen Aufschluss alle Formationen vertreten. Und die nackten Felswände bieten eine unvergleichliche Farbenpracht. Menschen lebten bereits vor über 3000 Jahren im Umfeld des Grand Canyon.
Die als "Wüsten-Kulturen" bezeichneten Indianer waren Jäger und Sammler, stellten Körbe her und gingen mit Speerspitzen aus Stein auf die Jagd. Vor etwa 2000 Jahren wurde das Gebiet von den Anasazi-Völkern besiedelt. Sie wohnten in Lehmhütten und bauten ihre Wohnungen in die Wände der Schlucht. Um 1400 nach Christus verschwanden die Anasazi ganz plötzlich. Die Gründe dafür sind bis heute nicht restlos geklärt. Es wird angenommen, dass die Pueblo-Indianer Nachfahren der Anasazi sind.
Bildquelle:
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